Krank oder gesund? Was der Blick auf den Nasenschleim zeigt
Im Winter ein vertrautes Bild: Die Nase läuft, und das Taschentuch ist ständig im Einsatz. Doch was sagen die unterschiedlichen Farben des Nasenschleims über unsere Gesundheit aus? Wir klären auf.
Die Erkältungszeit des Winters hat gestartet und wie jedes Jahr versuchen alle mit jeglichen verfügbaren Mitteln gesund zu bleiben. Doch nicht nur, wenn es einen dann doch leider erwischt hat, ist die Farbe des Nasenschleims ein Indiz für den Gesundheitszustand, auch im gesunden Zustand können die verschiedenen Farben einiges aussagen.
Wozu braucht man das Nasensekret überhaupt?
Nasensekret, auch Schleim oder Nasenschleim genannt, hat mehrere wichtige Funktionen im Körper:
Schutz vor Krankheitserregern: Das Nasensekret fängt Staub, Schmutzpartikel, Bakterien und Viren ab, die durch die Luft eingeatmet werden, und verhindert, dass sie in die Lunge gelangen.
Befeuchtung der Atemwege: Es sorgt dafür, dass die Luft, die wir einatmen, angefeuchtet wird, was wichtig ist, um die empfindlichen Schleimhäute der Atemwege zu schützen und zu verhindern, dass sie austrocknen.
Filtration und Reinigung: Das Nasensekret hilft, Schadstoffe und Keime herauszufiltern, die in die Atemwege gelangen könnten. Es hat eine klebrige Konsistenz, die es ermöglicht, diese Partikel zu binden und auszuscheiden.
Wärmeübertragung: Es hilft, die Luft auf die richtige Temperatur zu bringen, bevor sie in die Lungen gelangt, was für den Schutz der Atemwege wichtig ist.
Immunabwehr: Das Nasensekret enthält Enzyme und Antikörper, die das Immunsystem unterstützen und helfen, Infektionen abzuwehren.
CHIP-Lesetipp: Erkältung bekämpfen: Fünf Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden
Was bedeuten die unterschiedlichen Farben?
Klarer, durchsichtiger Nasenschleim: Der Normalzustand!
Weißer Nasenschleim: Weißer Schleim kann auftreten, wenn sich der Schleim verdickt hat, häufig aufgrund einer leichten Erkältung oder einer allergischen Reaktion. Er kann auch entstehen, wenn die Nasenschleimhäute gereizt sind.
Gelber Nasenschleim: Gelber Schleim weist oft darauf hin, dass der Körper beginnt, auf eine Infektion zu reagieren, insbesondere bei Erkältungen oder Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung). Die gelbe Farbe entsteht durch die Ansammlung von Immunzellen (wie Neutrophilen), die versuchen, die Infektion zu bekämpfen.
Grüner Nasenschleim: Grüner Schleim deutet oft auf eine bakterielle Infektion hin, häufig sind ebenfalls die Nasennebenhöhlen entzündet. Die grüne Farbe entsteht durch eine hohe Konzentration an weißen Blutkörperchen, die beim Abwehrkampf gegen Bakterien in die Schleimhäute gelangen.
Roter Nasenschleim: Roter Schleim bedeutet in der Regel, dass etwas Blut im Schleim ist. Dies kann durch eine trockene Nasenschleimhaut, starkes Schnäuzen oder leichte Verletzungen der Nasenschleimhäute verursacht werden. In den meisten Fällen ist es harmlos, besonders bei trockener Luft oder Allergien. Bei häufigerem oder starkem Blutanteil sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.
Brauner Nasenschleim: Brauner Schleim kann auf eine ältere Infektion oder eine Entzündung hinweisen. Manchmal entsteht brauner Schleim auch, wenn sich trockener Schleim im Nasenbereich sammelt oder wenn Blut im Schleim enthalten ist (z. B. bei einer Nasenblutung).
Schwarzer Nasenschleim: Schwarzer Schleim ist relativ selten und könnte auf eine Pilzinfektion oder auf das Einatmen von Schadstoffen (wie Ruß oder Chemikalien) hinweisen. Es kann auch bei Menschen auftreten, die stark rauchen oder in staubigen Umgebungen arbeiten.
Ab wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn der gelb-grüne Nasenschleim nicht von allein verschwindet, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Solche anhaltenden Farbveränderungen, die länger als zwei Wochen bestehen, sind immer besorgniserregend und sollten professionell abgeklärt werden.
Noch früher zum Arzt zu gehen, ist vor allem dann sinnvoll, wenn weitere Symptome wie Fieber über 39 Grad, Schüttelfrost, Hals- und Ohrenschmerzen oder starke Kopf- und Gliederschmerzen auftreten.
Schon gewusst? Während früher bei Nasennebenhöhlenentzündungen häufig Antibiotika verschrieben wurden, raten Mediziner*innen heute eher davon ab, wenn lediglich der Schleim seine Farbe ändert.
Vorsicht bei verschleppter Sinusitis
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Bakterien die Nasennebenhöhlen infizieren und eine eitrige Entzündung verursachen. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass die Entzündung auf benachbarte Bereiche wie Knochenhäute, Augenhöhlen, Hirnhäute oder das Gehirn übergreift. Solche Komplikationen erfordern stets eine ärztliche Behandlung.
CHIP-Lesetipp: Erkältung bekämpfen: Fünf Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden
Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.