Wie kommt man da drauf? Die schrägsten deutschen Übersetzungen von Weihnachtsfilmen
Kennen Sie die Situation auch? Jemand erzählt Ihnen von einem Film, den die Person zuletzt gesehen hat und der Plot kommt Ihnen sehr bekannt vor, Sie können aber mit dem englischen Originaltitel überhaupt nichts anfangen. Und auch, wenn man anfängt den Titel eins zu eins ins Deutsche zu übersetzen, klingelt es oft immer noch nicht. Erst nachdem man kurz recherchiert, findet man heraus, dass der deutsche Filmtitel so gar nichts mit dem Original zu tun hat. Vor allem Weihnachtsfilme scheinen von diesem Phänomen betroffen zu sein und wir haben eine Liste mit den skurrilsten deutschen Filmtitelübersetzungen für Sie.
So komisch werden diese Weihnachtsklassiker ins Deutsche übersetzt
„Scrooge“ vs. „Die Geister, die ich rief“
Ein interessantes Beispiel ist der Film „Scrooge“, den man im deutschsprachigen Raum als „Die Geister, die ich rief“ kennt. Während der Originaltitel auf den Protagonisten – einen Herrn namens Scrooge – verweist und sonst keinen Kontext liefert, vermittelt die deutsche Übersetzung eher die Stimmung, indem sie die übernatürliche Thematik im Film andeutet. Gleichzeitig ist der deutsche Titel auch ein Wortspiel: „Die Geister, die ich rief“ steht im Deutschen dafür, dass man etwas nicht mehr rückgängig bzw. unter Kontrolle bringen kann. Damit ist es gleich auf mehreren Bedeutungsebenen gelungen, mit dem deutschsprachigen Titel eine Vorahnung zu erzeugen, was die Zuschauer*innen erwartet.
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„Mixed Nuts“ vs. „Lifesavers – Die Lebensretter“
Für Verwirrung könnte der englischsprachige Originaltitel der Weihnachtskomödie „Mixed Nuts“ sorgen. Denn es handelt sich nicht um Nuss-Knabbereien einer Lebensmittelmarke. Wenn man im Englischen eine Person als „nuts” bezeichnet, würde man diese im Deutschen wohl als „verrückt“ betrachten. Dass die deutsche Titelversion des Films aber „Lifesavers – Die Lebensretter“ heißt, gibt noch ein anderes Bild: Während der englische Originaltitel auf die chaotischen Charaktere und komödiantischen Elemente anspielt, erweckt die deutsche Übersetzung den Eindruck, es handele sich um einen Actionfilm. Wer den Film sieht, wird dann eines Besseren belehrt.
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„The Holiday“ vs. „Liebe braucht keine Ferien“
Wer den Originaltitel dieser Komödie namens „The Holiday“ liest, könnte an Urlaub denken – doch mehr auch nicht. Im deutschsprachigen Raum möchte man die Zuschauer*innen mehr einstimmen: „Liebe braucht keine Ferien“ lässt erahnen, dass große Gefühle ins Spiel kommen. Und tatsächlich: Zwei von Liebeskummer geplagte Damen tauschen über die Weihnachtstage ihre Häuser, um Urlaub zu machen – und unverhofft klopft die große Liebe an. Die deutsche Übersetzung ist demnach näher dran als der Originaltitel. Allerdings ist im Deutschen der festliche Aspekt verloren gegangen. Denn „Holiday” wird vielmehr für „Feiertage“ und damit auch fürs Weihnachtsfest genutzt.
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„Jingle All The Way“ vs. „Versprochen ist Versprochen”
Interessant ist „Versprochen ist Versprochen“ mit Arnold Schwarzenegger – im Original heißt die Actionkomödie „Jingle All The Way”. Während dieser Titel auch als Songzeile des weltbekannten Weihnachtsliedes „Jingle Bells“ für eine festliche Note sorgt, entfällt das in der deutschen Übersetzung gänzlich. Zudem ist „Jingle All The Way“ im Englischen eine Redewendung, um auf eine drollige Art Aufregung und Begeisterung ausdrücken. Während der englische Titel also eher die Gefühlskulisse des Films spiegelt, beschreibt „Versprochen ist versprochen“ hingegen das Kernthema: Einen Vater, der verzweifelt sein Versprechen halten möchte, das heißeste Spielzeug des Jahres zu Weihnachten zu besorgen.
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„The Santa Clause“ vs. „Eine schöne Bescherung”
Viel Wortspiel bringt „The Santa Clause“, der in Deutschland als „Eine schöne Bescherung“ bekannt ist. Denn „clause“ bedeutet Klausel, und die wird im Titel mit dem Weihnachtsmann (auf Englisch: „Santa Claus“ ohne „e“) verbunden. Dieser Link geht in der deutschen Übersetzung gänzlich verloren. Dort wird zwar durch das Wort „Bescherung“ eine festliche Stimmung erzeugt, ansonsten aber kein weiterer Hinweis gegeben. Allerdings lässt die ironische Redewendung „schöne Bescherung“ – mit der im Deutschen chaotische Situationen und Missgeschicke bezeichnet werden – vermuten, dass der Film viele lustige Verwicklungen erzählen könnte.
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„National Lampoon’s Christmas Vacation” vs. „Eine schöne Bescherung”
Die deutsche Übersetzung „Eine schöne Bescherung“ für „National Lampoon’s Christmas Vacation“ wird als unpassend empfunden, da sie den schrillen Humor und das Chaos des Originals nicht widerspiegelt. Während der Originaltitel mit dem Markennamen National Lampoon, der für ein amerikanisches Satiremagazin, das viele klassiche Comedy-Filme produziert hat, steht und der ironischen Doppeldeutigkeit von „Vacation“ spielt, klingt der deutsche Titel nach einer klassischen Weihnachtsgeschichte und verfehlt die satirische und chaotische Note des Films.
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