Kornelkirschen ernten: 3 schlaue Tipps
Die Kornelkirsche sollte im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde sein. Denn die Früchte sind kleine Vitamin-C-Bomben! Mit etwas Fingerspitzengefühl und unseren schlauen Tipps läuft ihre Ernte ganz easy.
Rot leuchten im Herbst die Früchte der Kornelkirsche. Begehrt sind sie vor allem bei Vögeln. Vor allem Auslesen mit größeren Früchten als die der Wildart sowie Veredelungen kommen auch bei den Menschen gut an. Wegen ihres außerordentlich hohen Vitamin-C-Gehalts sind sie ausgesprochen gesund und wertvoll. Botanisch gesehen sind die Früchte allerdings keine Kirschen, der Strauch gehört zu den Hartriegelgewächsen und entwickelt Steinfrüchte. Als Großstrauch oder kleiner Baum wächst die Kornelkirsche heran. Im Garten möchte sie sonnig stehen, lehmige und kalkhaltige Böden werden bevorzugt. Mit Trockenheit und Hitze kommt sie gut zurecht, nur staunasse, verdichtete und saure Substrate kommen nicht gut an.
Wie beliebt das Wildobst ist, zeigt sich unter anderem an den vielen volkstümlichen Namen, die für Cornus üblich sind: Als Tierlibaum, Herlitze, Dirlitze, Dirndlstrauch, Ruhrkirsche oder Welsche Kirsche wird es bezeichnet. Nur der Name Beinholz deutet auf die Härte des Holzes hin, das früher für Bogen verwendet wurde. Die Früchte selbst sind rot, glänzend und oval geformt, Kultursorten besitzen etwa dreimal so viel Fruchtfleisch wie die Wildart. Beliebt ist etwa die aus Österreich stammende Sorte ‘Jolico’ oder das ‘Schönbrunner Gourmet-Dirndl’; sie stammt natürlich aus Wien. Bulgarien steuert die Sorte ‘Schumener’ bei, aus Dänemark stammen die Sorten ‘Macrocarpa’ und ‘Cormas’.
Neben den Früchten punktet die Kornelkirsche mit ihrer zeitigen Frühlingsblüte. Im badischen Raum wurden blühende Zweige früher wie Holunderdolden in Pfannenkuchenteig getaucht und in heißem Fett herausgebacken. Wer in den vollen Genuss der pflegeleichten, schnitttoleranten und sehr winterharten Obstart kommen will, sollte die folgenden drei Punkte beachten.
Tipp 1: Geduld bei der Ernte
Über mehrere Wochen zwischen Mitte August und Ende September zieht sich die Ernte bei den Kornelkirschen hin, nach und nach reifen die Früchte heran. Im Garten sollte man deshalb ein feinmaschiges Gewebe oder Tuch unter den Baum legen und die Früchte von dort aufsammeln. Wer etwas nachhelfen will, schüttelt zweimal in der Woche die Kornelkirschen herunter.
Für höheren Ertrag pflanzt man bei den Kultursorten möglichst ein zweites Gehölz dazu, das verbessert die Befruchtung und damit den Ertrag. Wer auf saftige Früchte Wert legt, achtet zur Zeit der Fruchtentwicklung darauf, dass der Boden nicht austrocknet.
Tipp 2: Kornelkirschen lagern
Die reifen Kornelkirschen verwertet man möglichst zeitnah nach der Ernte. Da schon bei leichtem Druck der Fruchtsaft austritt, lagert man sie idealerweise nebeneinander und nicht übereinander, und zwar am besten kühl. Wer alle Früchte auf einen Schwung entsaften will, friert sie am besten immer gleich ein, wenn sie frisch gepflückt sind, und verwertet dann die gesamte Ernte. Unreife Kornelkirschen, die wie Oliven sauer eingelegt werden sollen, halten im Kühlschrank bis zu einer Woche.
Tipp 3: Kornelkirschen sinnvoll verwerten
Vollreif sollten die Kornelkirschen bei der Ernte sein, sonst machen sich die enthaltenen Gerbstoffe unangenehm bemerkbar. Äußerlich erkennt man den optimalen Erntezeitpunkt an tiefroter Farbe und leicht glasigem Aussehen. In unreifem Zustand kann man sie aber wie Oliven oder Kapernfrüchte in Essig, Öl oder Salzwasser einlegen. Alternativ kann man die Früchte trocknen, einfrieren oder Saft aus ihnen pressen. Der bildet dann die Grundlage für Kornelkirschen-Likör, Wein, Gelee und Konfitüre. Das Entfernen der Steine ist bei der Kornelkirsche nicht ganz einfach: Am besten, man kocht die Kirschen vorher auf und passiert sie dann durch ein Sieb, schneller geht es mit einer Zentrifuge oder einem Dampfentsafter. Oder man nimmt sich die Zeit und befreit die Früchte mit einem Entkerner vom Stein. Hier muss man Geduld mitbringen und die Kunst der Entschleunigung zu schätzen wissen.