Der Einfluss der Mondphasen auf den Menschen

Haben Mondphasen wirklich Einfluss auf den Menschen? (Bild: Getty Images)
Haben Mondphasen wirklich Einfluss auf den Menschen? (Bild: Getty Images)

Schlafstörungen, Unfälle und sogar Einfluss auf den weiblichen Zyklus: Mondphasen wird seit Urzeiten eine besondere Kraft zugesprochen. Aber was sagt die Wissenschaft zum Einfluss der Mondphasen auf den Menschen?

Die enorme Kraft des Mondes zeigt sich jeden Tag in Ebbe und Flut. Der Erdtrabant soll aber auch auf den menschlichen Körper eine besondere Wirkung haben. Wer hat nicht schon einmal in einer Vollmondnacht ungewohnt schlecht geschlafen? Allerdings mischen sich beim Thema „Mondphasen“ gern Bauernregeln, Aberglaube und Esoterik. Das meint die Wissenschaft zum Einfluss der Mondphasen auf den Menschen.

Mondphasen und Geburt

Der Mondzyklus dauert 28 Tage. Ebenso lang ist im Durchschnitt der Zyklus einer Frau. Auch deshalb wird dem Mond ein besonderer Einfluss auf den weiblichen Körper nachgesagt. Der Erdtrabant soll sogar den Zeitpunkt beeinflussen, zu dem ein Baby das Licht der Welt erblickt. Aber ist der Mond tatsächlich ein Geburtshelfer? Wissenschaftliche Untersuchungen scheinen dies zu widerlegen.

Forscher haben in mehreren Studien Millionen von Geburtsterminen untersucht und keinen Zusammenhang zum Vollmond feststellen können. Eine Theorie für den Mondmythos: Der Vollmond fällt im Gegensatz zum Neumond schlicht sehr auf. Geschieht eine Geburt in einer Vollmondnacht, erinnert sich die Hebamme vermutlich stärker an die Mondphase als bei einer dünnen Mondsichel.

Mondphasen und Verkehrsunfälle

Die Zahlen scheinen zu belegen: In Nächten mit Vollmond passieren besonders viele Verkehrsunfälle. Zu diesem Schluss kam Ende 2017 auch eine Studie. Die Forscher aus Princeton und Toronto hatten schwere Motorradunfälle in mehreren Ländern zwischen 1975 und 2014 untersucht. Demnach ereigneten sich in Vollmondnächten statistisch betrachtet 0,5 Unfälle mehr.

Die Forscher wollten daraus aber nicht schließen, dass die Mondphase direkt zu den Unfällen geführt hat. Möglich wäre aber, dass die Fahrer durch den Vollmond oder sein Licht abgelenkt worden waren.

Mondphasen und Schlaf

Schlafstörungen bei zunehmendem Mond sind hingegen offenbar keine Einbildung. Schweizer Schlafforscher um den Baseler Biologen Christian Cajochen haben 2013 festgestellt, dass der menschliche Körper nicht nur vom Tag-Nacht-Rhythmus, sondern auch vom Mond-Rhythmus beeinflusst wird. Für die Studie übernachteten Menschen abgeschottet von der Umwelt in einem Schlaflabor. Obwohl sie keine Ahnung hatten, wie der Mond gerade stand, hatten die Mondphasen Einfluss auf die Schlafqualität. Bei Vollmond brauchten die Probanden länger zum Einschlafen. Außerdem schliefen sie insgesamt kürzer und bekamen weniger von dem erholsamen Tiefschlaf ab.

Wie genau der Mond auf den Körper wirkt, darüber sind sich Forscher immer noch nicht im Klaren. Dass der Trabant mit seiner Anziehungskraft das Wasser im menschlichen Körper beeinflusst, dürfte ausgeschlossen sein. Zwar bestimmt der Mond in den Weltmeeren mit Ebbe und Flut den Wasserstand. Kleine Gewässer wie Teiche aber werden vom Mond nicht beeinflusst, wie die Schweizer Schlafforscher betonten.

Mondkalender im September

Wer jetzt selbst überprüfen will, ob er Mond oder eine seiner Phasen eine Wirkung zeigen: Hier ein Ausblick für den September 2018:

Neumond: 9. September
Erstes Viertel: 17. September
Vollmond: 25. September