Kurvenmodel Hunter McGrady lehnt Fashion Week Angebote ab: „Führen die meine Größe?“

Hunter McGrady spricht offen über die Exklusivität, die in der Modebranche immer noch herrscht. Sie hat über 30 Angebote während der New York Fashion Week abgelehnt, weil diese nicht inklusiv waren.

Das kurvige Model und die öffentliche Verfechterin eines gesunden Verhältnisses zum eigenen Körper sagte während der Modenschauen in NYC deutlich ihre Meinung. Sie hielt ihre Gedanken dazu in ihren Instagram-Stories fest. Zu manchen Schauen ging sie, weil diese inklusiv waren, während andere das Ziel verfehlten – die 26jährige gab ihren 566 Tsd. Abonnenten einen Einblick in die Branche. Und in die Probleme, die es dort immer noch gibt.

Hunter McGrady redet offen darüber, dass sie Fashion Week Angebote von Marken abgelehnt hat, die nicht inklusiv sind. (Foto: Getty Images)
Hunter McGrady redet offen darüber, dass sie Fashion Week Angebote von Marken abgelehnt hat, die nicht inklusiv sind. (Foto: Getty Images)

„Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, Stellung zu manchen Dingen zu beziehen. Und ich hatte es einfach satt, bei jeder Fashion Week das dickste Mädchen im Saal zu sein. Ich beschloss also in diesem Jahr, nirgendwo dabei zu sein, wo es nicht inklusiv ist.“, erklärte McGrady ihre Einstellung zur Modewoche gegenüber Yahoo Lifestyle in einer E-Mail. „Mir war nicht bewusst, wie viele nicht inklusiv sein würden – immerhin schreiben wir das Jahr 2019.“

Laut eines Artikels, den das Model der Bademoden-Ausgabe der Sports Illustrated für die Zeitschrift Glamour schrieb, sah sie sich gezwungen, in dieser Saison insgesamt 32 Angebote abzulehnen, weil diese nicht den Maßstäben entsprachen, die sie sich für ihre Teilnahme gesetzt hatte.

„Es musste inklusiv sein! WIRKLICH inklusiv! Das bedeutet größere Größen und Körper, LGBTQ und jede Art von Hautfarbe“, erklärte sie ihre Anforderungen gegenüber Yahoo Lifestyle. „Ich frage normalerweise: „Haben sie meine Größe? Soll heißen: Sehe ich mich selbst auf dem Laufsteg repräsentiert?“

Eine Marke, die von dem Model mit der Kleidergröße 44/46 während der gesamten Fashion Week für seine Show gelobt wurde, war Chromat. Sie selbst lief bei deren Modeschau mit.

„Chromat ist immer das Label, dass sich für mich hervorhebt“, sagt McGrady. „Becca, die Besitzerin und Gründerin ist wirklich inklusiv. Sie hat einen Ort für alle geschaffen, denn es GIBT in der Modebranche Platz für alle.“

Mc Grady war außerdem bei der ersten größeninklusiven Brautmodenschau bei der CURVYCon 2019 dabei.

Sie war dennoch bitter enttäuscht, nachdem sie zwar für einige Shows gebucht worden war (von Labels, deren Namen sie nicht nennen wollte), diese ihr dann aber sagten, dass sie es sich anders überlegt hätten und dass die Veranstalter schlussendlich doch keine Models in großen Größen auf dem Laufsteg zeigen wollten.

„Sie müssen ihren Horizont erweitern. Es ist doch so einfach! Mode ist nicht nur für eine Art von Mensch gedacht!“, fährt sie fort. „Es fühlt sich für mich so verrückt an, dass es bisher nur eine Handvoll Shows gibt, die inklusiv sind und die größere Größen zeigen.“

Und obwohl McGrady die Labels feiert, die inklusiv sind, wird sie weiterhin Marken verurteilen, die es nicht sind. Sie will hiermit positive Veränderungen durchsetzen.

„Ich habe eine großartige Resonanz erhalten! Sehr viele Menschen fühlen ähnlich wie ich!“, sagt sie. „Veränderung passiert nicht leise.“

Kerry Justich