Löwenzahn
Die Pflanzengattung Löwenzahn ist bei uns hauptsächlich durch den Gewöhnlichen Löwenzahn vertreten. Seine knallgelben Blütenkörbe leuchten im Frühjahr aus Wiesen, Weiden und vom Wegesrand.
Herkunft
Die Gattung Löwenzahn (Taraxacum) ist im Ursprung in den gemäßigten Breiten von Eurasien heimisch gewesen, aber mittlerweile weltweit in dieser Klimazone verbreitet. Die Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) enthält weltweit eine Reihe von Arten, die sich aber nur wenig unterscheiden. Sie bildet zudem zahlreiche, meist nur genetisch voneinander abzugrenzende Unterarten beziehungsweise Bastarde.
Bei uns heimisch und sehr bekannt ist Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale), oft auch Kuh- oder Pusteblume genannt. Nicht verwechseln sollte man die Löwenzahn-Arten der Gattung Taraxacum mit denen der botanischen Pflanzengattung Leontodon. Diese sind eng mit Taraxacum verwandt und werden ebenfalls Löwenzahn genannt. Die beiden Gattungen unterscheiden sich aber zum Beispiel in der Form des Blütenstandes, der Behaarung der Triebe und Blätter sowie der Blütezeit voneinander. Was beiden gemein ist, ist der Standort auf Wiesen und Weiden sowie an Wegrändern.
Aussehen und Wuchs von Löwenzahn
Löwenzahn wächst ausdauernd als Rosettenpflanze und bildet aus der Pflanzenmitte der Blattrosette zahlreiche Blütenkörbe. Diese stehen einzeln an den Enden der hohlen, unbeblätterten Stängel. Die Pflanzen werden bis zu 50 Zentimeter groß. Sie wachsen aber oft auch aus Pflasterritzen und bleiben dann deutlich gedrungener. Löwenzähne führen Milchsaft, der Giftstoffe enthält. Die Wurzel des Löwenzahns ist als schlanke, weißliche Pfahlwurzel ausgebildet. Sie kann über einen Meter in die Tiefe reichen.
Die Blätter des Löwenzahns sind länglich schmal bis elliptisch in der Form, mehr oder weniger stark gelappt und leicht flaumig behaart. Der Rand ist grob gezähnt. Dieser Blattrand ist namensgebend für den Löwenzahn.
Die Löwenzahn-Blütenkörbe sind von zwei Reihen von Hüllblättern umgeben. Der Körbchenboden ist leicht gewölbt. Darauf sitzen zahlreiche zwittrige gelbe Zungenblüten. Sie schließen sich bei Nacht und bei Regen. Die Blüten enthalten reichlich Pollen und Nektar und werden gern von Insekten wie Bienen oder Schwebfliegen besucht.
Die Hauptblütezeit beginnt manchmal schon Ende März, hauptsächlich blüht die Pflanze im April und Mai. Aber auch später kann man bis weit in den Herbst hinein blühenden Löwenzahn finden. Aus den befruchteten Blüten entstehen die für Korbblütler bekannten einsamigen Ächänen-Früchte mit den bekannten Pusteblumen-Schirmchen daran.
Standort und Boden
Löwenzahn mag sonnige Standorte, wächst aber auch noch im Halbschatten. Die Pflanzen brauchen für ein üppiges Wachstum stickstoffreiche und eher lehmige Böden mit ausreichend Feuchtigkeit.
Löwenzahn pflanzen
Löwenzahn siedelt sich meist von allein im Garten an. Wer die Pflanzen nicht schon im Garten hat, sie aber der heimischen Tierwelt oder den eigenen Tieren anbieten möchte, kann in der Natur Samen sammeln und diese aussäen.
Pflegetipps
Die robuste Pflanze braucht keinerlei Pflege. Meist wird es dem Gärtner eher zu viel mit dem Nachwuchst. Beim effektiven Jäten sollte man immer versuchen, die Pfahlwurzel ganz zu erwischen. Bleibt beim Jäten des Löwenzahns versehentlich einen Teil der Wurzel im Boden, treibt diese aus dem Untergrund bald sogar mehrere Rosetten-Triebe nach.
Wie kann man Löwenzahn verwenden?
Löwenzahn ist als ausbreitungsfreudige Wildstaude in Gärten oft nicht gern gesehen, bietet aber vielen heimischen Insekten und Kleinsäugern Nahrung. Außerdem sind die jungen Blätter für uns Menschen zum Beispiel als Salat genießbar. Auch die essbaren Blüten sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe sehr gesund. Ältere Blätter und Blütenstiele sollte man nicht verzehren. Aus den Blüten lässt sich Löwenzahntee oder ein heilsamer Sirup herstellen, der sogenannte Löwenzahnhonig.
Wichtige Arten und Sorten
Bei uns heimisch ist vor allem der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale). Diese Art ist so erfolgreich in der Vermehrung, dass sie flächendeckend verbreitet ist. Im Sprachgebrauch gibt es unzählige Volksnamen für die überall gegenwärtig scheinende Wildstaude. Einige stammen bereits aus dem Mittelalter und weisen etwas derbe auf die Wirkung der Heilpflanze hin wie zum Beispiel die Bezeichnung "Bettpisser". Denn Löwenzahn ist harntreibend, hilft unter anderem bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden und regt den Gallenfluss an.
Weitere heimische Arten sind der Alpen-Löwenzahn (Taraxacum alpinum) und der Sumpf-Löwenzahn (Taraxacum palustre).
Vermehrung
Löwenzahn vermehrt sich durch seine Samen, die sich in flugfähigen, einsamigen Schließfrüchten bilden. Dank der flugfähigen Schirmchen daran können die Samen weit durch die Luft segeln.
Krankheiten und Schädlinge
Löwenzahn wird gelegentlich von Echtem Mehltau befallen. Seine Fraßfeinde sind weniger bei den Insekten und Schnecken zu suchen, als vielmehr bei Nagetieren wie Kaninchen oder Hasen.