Lachyoga: Der Schlüssel zu ewiger Jugend?

Dass Lachen gesund ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch kann Lachen auch den Alterungsprozess verlangsamen? Das glauben zumindest die Fans von Lachyoga. Was ist an dieser Theorie dran?

Auf der Suche nach ewiger Jugend probieren Menschen einiges, um den Lauf der Zeit anzuhalten oder zumindest zu verlangsamen. Sie investieren in teure Cremes und Seren, stellen ihre Ernährung um und einige legen sich für ihr Schönheitsideal sogar unters Messer. Doch all das ist völlig unnötig – glaubt man den Anhängern von Lachyoga. Angeblich soll das gemeinschaftliche Lachen nicht nur Zwerchfell und Immunsystem stärken, es soll auch den Alterungsprozess verlangsamen. Lachen wir die Falten, altersbedingte Muskel- und Gelenkschwäche und andere Zeichen der Zeit künftig also einfach weg?

Die Ergebnisse der Lachforschung sprechen dafür. Schon wenige Minuten Lachen täglich reichen, um das Immunsystem zu stärken, Depressionen entgegenzuwirken und Schmerzen zu lindern. Die beim Lachen freigesetzten Endorphine sind bis zu 30 Mal wirkungsvoller als Morphium. Aus diesem Grund ist das therapeutische Lachen inzwischen vielerorts Bestandteil unterschiedlicher Heilbehandlungen. In den USA werden zudem immer wieder sogenannte „Clown-Doktoren“ in Krankenhäusern eingesetzt.

Und auch das Lachyoga erfreut sich immer mehr Beliebtheit. Seinen Ursprung hat das grundlose Lachen Mitte der Neunziger Jahre in Indien. Der in Mumbai ansässige Arzt und Yogalehrer Madan Kataria beschäftigte sich schon länger mit den positiven Auswirkungen des Lachens auf die Gesundheit. Gemeinsam mit seiner Frau soll er ein paar Fremden in einem Park Witze erzählt und sie so zum Lachen gebracht haben. Die Idee zu Lachyoga war geboren. Inzwischen gibt es Lachclubs, Lachyogakurse und Lach-Meet-ups in über 70 Ländern. Die Idee war so ansteckend wie das Lachen selbst. Doch inzwischen wird auf die Witze verzichtet und schlicht grundlos drauflos gelacht, bis aus dem falschen ein echtes, herzhaftes Lachen wird.

Doch wie beeinflusst das Lachen nun den Alterungsprozess? Damit hat sich Professor Robin Dunbar von der Universität Oxford beschäftigt. Er untersuchte die Auswirkungen von Lachyoga und fand heraus, dass Lachen nicht nur die sozialen Beziehungen stärkt, sondern auch zu tiefer Entspannung führt. Die beim Lachen freigesetzten Endorphine versetzen den Körper in Ekstase, lösen die Muskeln in Gesicht sowie Körper und verleihen dem Lachenden so einen entspannten, jüngeren Gesichtsausdruck.

Wer jetzt aber gleich einen Kurs beim Lachyoga buchen möchte, sollte vorher einen Gesundheitscheck machen. Bei einigen Erkrankungen wird vom Lachyoga dringend abgeraten. Dazu gehören Angina Pectoris, Zwerchfelldurchbruch, Bandscheibenvorfall, Borderline-Störung, Bipolare Störung und Schizophrenie.

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