Lack entfernen: So geht’s

Lack entfernen ist eine mühselige Arbeit. Mit unseren Tipps geht es einfacher.
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Da ist doch schon der Lack ab – schön wäre es ja, wenn man die Redensart einfach auf die Praxis übertragen könnte. Denn Lack zu entfernen, ob von Holz, Metall oder Kunststoff, ist wohl die unliebsamste Arbeit beim Renovieren, für die Ihnen drei Methoden zur Verfügung stehen. Wir erklären im Folgenden wie es geht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Lackentfernung erfolgt durch Schleifen, Abbeizen oder thermisch-mechanische Methoden, je nach Untergrund und Lackdicke.

  • Beim Schleifen ist der Übergang von grober zu feiner Körnung wichtig, Schutzmasken sind wegen Staub und Schwermetallen im Lack essentiell.

  • Chemisches Abbeizen erfordert Vorsicht und spezielle Schutzmaßnahmen, Reste müssen als Sondermüll entsorgt werden.

  • Thermisches Entfernen mit Heißluftpistolen weicht den Lack auf für einfaches Abkratzen, Schutzkleidung ist dabei notwendig.

Lack entfernen? Ist aufwendig, da streicht man doch lieber noch mal drüber. Aber nicht immer ist alter Lack noch fest genug zum Überstreichen. Das geht auch nicht beliebig oft, die Lackschichten werden immer dicker und das Ergebnis ist irgendwann total unbefriedigend – alte Tropfnasen oder Abplatzungen bleiben nämlich sichtbar.

Also sollten Sie sich die Mühe machen, den Lack zu entfernen, auch wenn es mühsam ist. Denn Lacke sind darauf ausgerichtet, möglichst lange zu haften, das spätere Entfernen ist in der Regel nicht vorgesehen.

Das Schleifgerät ist eine von drei Möglichkeiten, hartnäckige Lackschichten zu entfernen. 
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Lack entfernen: Eigenschaften von Lack

Ob für Ausbesserungen oder einen ganz neuen Anstrich: Lacke enthalten Farbpigmente für die Farbkraft, Lösungsmittel zum leichten Streichen und Bindemittel, das die Pigmente mit dem Untergrund verbindet.

Das Mischungsverhältnis der Stoffe bestimmt die Eigenschaften der Farben: Wandfarben haben viele Pigmente, aber wenig Bindemittel und bilden eine offenporige, matte Oberfläche. Lacke enthalten mehr Bindemittel und bilden daher eine dichte, robuste und schützende Schicht. Je nach Lösungsmittel gibt es Acryllack auf Wasserbasis oder mit chemischen Lösungsmitteln – Alkyd oder Kunstharz. Acryllack mit Wasser als Lösungsmittel ist heute am meisten verbreitet, ihn nimmt man gerne für Möbel, aber auch für Anwendungen im Garten.

Wie kann man Lack entfernen?

Abbeizen, abschleifen oder thermisch-mechanisch lösen: Die Wahl der richtigen Methode hängt neben der Größe und Form des Objektes auch von dessen Untergrund sowie der Dicke alter Lackschichten ab. Dabei gehen die verschiedenen Methoden zum Entfernen von Lack unterschiedlich mit dem Untergrund um. Nicht jede Methode ist daher für jeden Einsatz gleich gut geeignet.

Lack abschleifen

Durch Schleifen können Sie Lack von nahezu jedem Untergrund entfernen. Das manuelle Abschleifen mit Schmirgelpapier ist eine recht aufwendige Angelegenheit, wesentlich schneller geht es bei größeren Flächen mit Schleifgeräten. Beginnen Sie beim Schleifen immer mit gröberem Schleifpapier und wechseln Sie dann auf feineres. Schleifen ist immer eine staubige Angelegenheit, weshalb Sie dabei gut lüften sollten. Da Sie die Lackzusammensetzung meist nicht kennen und alte Lacke Schwermetalle enthalten können, sollten Sie beim Schleifen eine Schutzmaske tragen.

Lack abbeizen

Abbeizen ist eine chemische Methode zum Entfernen von Acryllacken oder Kunstharzlacken. Man pinselt das Mittel auf und der Lack weicht nach entsprechender Einwirkzeit sogar dicke Lackschichten auf. Der Lack löst sich allerdings nicht in Luft auf, man muss ihn noch mechanisch mit Wasser und einem Spachtel abschaben. Entfernen Sie vor dem Auftragen des Abbeizmittels möglichst viel Lack mit einer Ziehklinge oder dem Spachtel, dann wirken die Mittel schneller und es entsteht weniger zähflüssige Pampe.

Es gibt für fast jedes Material passende Beize, die dann auch nur dabei richtig funktioniert. Achten Sie daher beim Kauf auf den Einsatzzweck. Zum Lösen von Acryllack nehmen Sie ein lösemittelhaltiges Abbeizmittel, für ölhaltige Lacke eine laugenhaltige Beize. Lüften Sie bei der Arbeit gut oder machen Sie es im Garten und tragen Sie eine Schutzmaske. Die entfernten Lackreste sind Sondermüll und gehören zur entsprechenden Entsorgungsstelle beim Recyclinghof.

Lack mit Heißluft entfernen

Den Lack ohne Chemie entfernen, einfach nur mit heißer Luft – und was für einer. Spezielle Heißluftpistolen, manchmal auch Heißluftfön genannt, können einen 600 bis 800 Grad Celsius heißen Luftstrom auf den Lack loslassen, bis dieser Blasen wirft. Der Lack ist dann aufgeweicht und lässt sich einfach abkratzen. Wie man schon erahnen kann, eignet sich diese Methode nur bei robusten Unterlagen. Durch die heiße Luft können giftige Dämpfe entstehen, gründliches Lüften ist ebenso Pflicht wie Handschuhe, Schutzbrille und Schutzmaske.

Wie kann man Lack und Farbe von Holz entfernen? Holz abschleifen

Bei großen Flächen aus Holz lässt sich Lack am besten durch Schleifen entfernen. Nehmen Sie je nach Größe einen Delta- oder Exzenter-Schleifer, für Rundungen und wo es an Zierleisten, Kanten oder Winkeln eng und kniffelig wird, normales Schleifpapier. Holzoberflächen haben meist feine Poren, in die Lack eindringt. Beim vollständigen Abschleifen von Lack entfernen Sie daher immer auch etwas Holz – Ecken und Kanten werden daher leicht abgerundet. Schleifen Sie in Maserrichtung und beginnen Sie nicht gerade mit einer 40er Körnung, die schnell ungewollte Riefen in den Werkstoff schleift. Schleifen Sie mit 80er Körnung und in den nächsten Schritten mit 150er bis 180er und 240er Körnung.

Arbeiten Sie bei Schleifmaschinen nicht mit voller Drehzahl, dabei entsteht zu viel Hitze und das Schleifpapier setzt sich schnell zu. Entfernen Sie bei dicken Lack- und Farbschichten zunächst – wo es möglich ist – viel Lack mit einem Spachtel oder einer Ziehklinge. Vergessen Sie die Staubmaske nicht.

Holz abbeizen

Das bietet sich an, wenn der Werkstoff verwinkelt und verschnörkelt ist und man mit Schleifpapier nicht viel ausrichten kann. Denken Sie an die oben genannten Schutzmaßnahmen und auch daran, dass sich manche Arten von Holz beim Beizen verfärben können. Pinseln Sie das Beizmittel auf und lassen Sie es mehrere Stunden einwirken, bis sich der Lack bräunlich verfärbt und sich abkratzen lässt. Vor einem Neuanstrich muss der Werkstoff trocken und sauber sein und noch mal angeschliffen werden.

Wie kann man alte Farbe von Metall entfernen? Metall abschleifen

Metall ist oft mit extrem gut haftenden Lacken wie Kunstharz-Lacken gestrichen, dafür ist das Material aber robust und verträgt sogar das Abschleifen und Schrubben mit einem Winkelschleifer. Allerdings darf die Metalloberfläche nicht verkratzen, was dann auch nach dem Neulackieren sichtbar bleibt. Nehmen Sie daher Schleifmittel mit feiner 180er Körnung und bei Bedarf noch feiner. Tragen Sie unbedingt eine Schutzbrille.

Farbe von Metalloberflächen abbeizen

Bei Winkeln oder Schnörkeln im Metall funktioniert Abbeizen am besten – mit Schutzmaske, auch wenn Sie im Garten arbeiten. Lassen Sie das Beizmittel einwirken und entfernen Sie es dann mit einer Messingbürste. Bei verzinktem Metall mit einer hartborstigen Bürste, damit nichts verkratzt.

Farbe mit Heißluft von Metall entfernen

Das funktioniert gut und es besteht auch keine Gefahr, die Oberfläche zu beschädigen. Bei feinen Oberflächen lässt sich der Lack allerdings schlecht abkratzen.

Wie kann man Farbe von Kunststoff entfernen?

Kunststoffe sind problematisch und in puncto Schleifen und Abbeizen empfindlich. Beides ist aber möglich. Schleifen Sie nur mit feiner Körnung und niedriger Drehzahl und probieren Sie ein Beizmittel zunächst an einer unauffälligen Stelle aus. Grundsätzlich gibt es Duroplaste und Thermoplaste. Thermoplastische Kunststoffe werden durch Erwärmung wieder weich, während Duroplaste sich nicht mehr verformt – durch Hitze aber beschädigt werden kann. Heißluft kommt daher nicht infrage.

Tipps zum Entfernen von Lackspritzer und Lackflecken

Beim Lackieren ist es schnell passiert und der eine oder andere Lackspritzer trifft angrenzende Flächen oder Möbel. Entfernen Sie die Farbe umgehend mit reichlich Wasser und einem Küchentuch, ohne den Fleck dabei zu vergrößern. Denn einmal getrocknet, ist die Farbe meist sehr hartnäckig. Bei Farben mit chemischem Lösungsmittel reicht Wasser nicht für den verbleibenden Farbrest. Probieren Sie es dann mit Spiritus, Reinigungsalkohol, Waschbenzin, Terpentinersatz, Nagellackentferner und bei ganz hartnäckiger Farbe auch mit Nitroverdünnung. Nagellackentferner und Nitroverdünnung greifen auch bestehende Lackoberflächen an.

Überschrift der Box Tipp Text

Von Glas oder anderen glatten Oberflächen bekommen Sie einzelne Farbkleckse gut mit einem Ceranfeldschaber wieder ab.