Lampionblume und Physalis: Wo ist der Unterschied?

Lampionblume und Physalis
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Kirschen, die in einer bunten Laterne aus pergamentartigen Kelchblättern stecken: So sehen die Früchte von Lampionblume und Physalis aus. Da stellt sich die Frage: Wo ist der Unterschied zwischen den beiden?

Blasenkirsche – so lautet der deutsche Name der Gattung Physalis, von der es weltweit etwa 80 Arten gibt. Blasenkirschen gehören zur Familie der Nachtschattengewächse, von denen einige giftig sind. Zwei Arten ragen wie Leuchttürme aus der Gattung Physalis heraus, die eine kennen wir vor allem aus dem Garten und aus der Floristik, die andere als Topping auf dem Dessert.

Im Beet wächst die mehrjährige Lampionblume (Physalis alkekengi). Sie ist auch als Laternen-Judenkirsche bekannt. In Kleinasien und im Mittelmeerraum ist die Staude ursprünglich heimisch, sie gedeiht in Sonne und Halbschatten sowie durchlässigem Boden, meist zeichnet sie sich durch einen unbändigen Ausbreitungsdrang aus: Ihre Rhizome kennen kein Halten, in kurzer Zeit wachsen sie die Umgebung in Grund und Boden. Mehr über den Unterschied zwischen Lampionblume und Physalis lesen Sie hier.

Lampionblume: Von Floristen gesucht

Kultiviert wird die Lampionblume meist wegen der orangefarbenen Kelchblätter, die so eng zusammenstehen, dass sie die Beere in ihrem Inneren vollständig umschließen. Im Fruchtfleisch dieser Beere sind wiederum zahlreiche Samen enthalten. Wie ein orange gefärbter Lampion sehen die aufgeblähten verwachsenen Kelchblätter aus – ein regelrechter Eyecatcher im Herbstgarten, wenn vieles schon verwelkt oder abgestorben ist. Besonders markant sind die Lampions der Sorte ‘Gigantea’. Gegessen werden die Früchte der Lampionblume nicht, es soll Fälle geben, in denen der Genuss zu Übelkeit oder Durchfall geführt hat. Das Giftinformationszentrum-Nord stellt aber grundsätzlich fest: "Die reifen Früchte dieser Pflanze stellen kein Problem dar. Bei Verzehr unreifer Früchte reicht ein Schluck Wasser. Dabei können allenfalls leichte Magen-Darm-Symptome entstehen." Gefahr kann allerdings von Drüsen im pergamentartigen Kelch ausgehen. Sie sollen einen bitteren und giftigen Saft absondern. Auch unterirdische und grüne Bestandteile der Lampionblume gelten als giftig.

Die Physalis: Fruchtiger Tupfer auf dem Dessert

Ganz anders sieht es kulinarisch mit der Andenbeere aus, die ebenso eine Vertreterin der Gattung Physalis ist. Physalis peruviana stammt aus Südamerika, auch in Neuseeland und Südafrika wird sie inzwischen angebaut. Das hat ihr den Namen "Kapstachelbeere" eingebracht. Andenbeeren wachsen strauchartig und sind mehrjährig. Auch sie bilden sich nach unten in einer Spitze endende Lampions aus, in deren Inneren kirschgroße Früchte sitzen. Die schmecken allerdings apart süßsauer und enthalten viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Bei portugiesischen Seefahrern waren sie als Gegenmittel zu Skorbut sehr begehrt. Andenbeeren lassen sich ganz einfach aus Samen heranziehen, die man aus dem Dessert gewonnen hat. Sie werden dann im Prinzip wie Tomaten ausgesät: Vorkultur im Haus, nach den Eisheiligen erfolgt das Auspflanzen an einem sonnigen Platz. Ab September zeigen sich bereits die ersten Früchte, für deren Reife im Freiland aber meist die Zeit knapp wird. Mehr Erfolg hat man, wenn man die Pflanzen im Gewächshaus weiter kultiviert und frostfrei überwintert.