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Laut Forschern: Darum werden wir erst ab 30 wirklich erwachsen

Eine Gruppe junger Erwachsener – oder sind sie noch jugendlich? (Symbolbild: Getty Images)
Eine Gruppe junger Erwachsener – oder sind sie noch jugendlich? (Symbolbild: Getty Images)

Ab wann ist man erwachsen? Während das Gesetz hierzu klare Altersvorgaben macht, sagen Forscher nun: Das Erwachsenwerden ist ein fließender Prozess, der sich bis in die Dreißiger hineinziehen kann. Eine scharfe Unterscheidung zwischen “Kindheit” und “Erwachsensein” nennt ein britischer Wissenschaftler sogar “absurd”.

Mit 18 Jahren gilt man in Deutschland als volljährig. Und ist ab diesem Tag voll geschäftsfähig, darf Alkohol trinken, Filme für Erwachsene schauen und einen Kredit aufnehmen. Doch Gehirnforscher stellen infrage, ob eine 18-jährige Person tatsächlich vollends geistig entwickelt ist und der Begriff “erwachsen” wirklich passt. Wie die BBC berichtet, legen Studien nahe, dass das Gehirn in diesem Alter noch immer signifikanten Veränderungen ausgesetzt ist, die das Verhalten und die geistige Gesundheit der Person beeinflussen können.

Demnach sei man erst in seinen Dreißigern vollkommen erwachsen, wie etwa der Neurologe Peter Jones von der Cambridge-Universität gegenüber dem Sender sagt: “Es sieht immer mehr so aus, dass der Versuch, ‘Kindheit’ und ‘Erwachsensein’ klar voneinander zu unterscheiden, absurd ist.”

“Es gibt keine Kindheit mit anschließendem Erwachsensein”

Die Entwicklung des Gehirns und damit der Persönlichkeit des Menschen sei vielmehr ein “nuancierterer Übergang, der sich über drei Jahrzehnte erstreckt”, wie der Professor weiter ausführt. Dass gesellschaftliche Systeme zur Organisation von Gesundheit, Bildung oder Justiz ein Lebensalter als scharfe Trennlinie zwischen “erwachsen” und “nicht erwachsen” ziehen, sei der bequemeren Handhabe geschuldet.

Zumindest im Justizsystem betrachten Richter aber regelmäßig den Entwicklungsstatus eines Straftäters – und unterscheiden durchaus zwischen Tätern in ihren frühen Zwanzigern und Kriminellen in ihren späten Dreißigern. Auch, wenn sie theoretisch als erwachsen gelten. Eine Entwicklung, die der Neurologe begrüßt, denn: “Es gibt keine Kindheit mit anschließendem Erwachsensein. Die Menschen sind auf einem Weg, einem Entwicklungspfad.”