Ein Leben wie im Film: Der Mythos um Grace Kelly ist ungebrochen

Grace Kelly gehörte nicht nur zu den schönsten und talentiertesten Schauspielerinnen des letzten Jahrhunderts, ihre Ehe mit Fürst Rainier III. machte sie zudem zur bis heute unvergessenen Fürstin von Monaco. Heute wäre die Oscar-Preisträgerin 85 Jahre alt geworden. Anlass genug, um auf ihr märchenhaftes Leben, das auf tragische Art und Weise ein Ende finden sollte, zurückzublicken.

Ihre ersten Schritte in Hollywood

Hollywood wurde bereits sehr früh auf die kühle Blonde aufmerksam. 1951 stand sie mit 22 Jahren erstmals für eine kleine Rolle in dem Film "Vierzehn Stunden" vor der Kamera. Bereits ihr zweiter Film, an der Seite von Hollywood-Legende Gary Cooper, verhalf Grace Kelly zum großen Durchbruch: In dem Kult-Western "Zwölf Uhr mittags" (1952) spielte sie die frisch vermählte Ehefrau eines Kleinstadt-Marshalls. Der Spätwestern schlug ein wie eine Bombe und machte die damals 23-Jährige schlagartig zu einem der großen Stars der 50er Jahre.

Der Liebling von Alfred Hitchcock

Ihre größten Erfolge feierte Kelly unter der Regie von Alfred Hitchcock. Der Meister des Suspense war von der einzigartigen Schönheit Kellys besessen. Für ihn war sie der Idealtypus der unnahbaren Schönheit und er engagierte sie für die Filme "Bei Anruf Mord" (1954), "Das Fenster zum Hof" (1954) und "Über den Dächern von Nizza" (1955). "Grace Kelly ist ein schneebedeckter Berg, und wenn der Schnee schmilzt, entdeckt man darunter einen glühenden Vulkan", schwärmte die Regie-Legende damals über seinen Star. Nachdem Kelly ihre Filmkarriere beendet hatte, verpflichtete Hitchcock vornehmlich Darstellerinnen, die ihr vom Typ ähnelten - etwa Vera Miles, Kim Novak oder Tippi Hedren.

Ihr Hang zu älteren Männern

Gary Cooper, Cary Grant, Clark Gable, Frank Sinatra oder James Stewart - Grace Kelly stand in ihrer Karriere mit den ganz großen Stars vor der Kamera. Mit nahezu all ihren Filmpartnern werden ihr Affären nachgesagt. Die Schauspielerin bekannte sich damals offen zu ihrem Faible für ältere Männer: "Die sind einfach interessanter. Ich mag Leute, die mehr wissen als ich", erklärte sie einst. Mit dem 16 Jahre älteren Star-Modeschöpfer Oleg Cassini war Kelly sogar verlobt.

Die Märchenhochzeit in Monaco

1955 schließlich ändert sich das Leben des Hollywood-Stars schlagartig. Da auf dem Filmfestival in Cannes die große Story fehlte, arrangierten Journalisten ein Treffen der Diva mit dem alleinstehenden Fürsten von Monaco, Rainier III. Der Junggeselle war so von der Schauspielerin hingerissen, dass er zu Weihnachten in die Staaten reiste und bei den Kellys um die Hand ihrer Tochter anhielt. Bereits am 19. April 1956 folgte schließlich die "Hochzeit des Jahrhunderts". Grace und Rainier wurden in der St. Nicholas-Kathedrale von Monaco von Erzbischof Gilles Barthe getraut, und aus der amerikanischen Filmprinzessin wurde Fürstin Gracia Patricia. Für die Fürstin soll die Hochzeit ein "absoluter Albtraum" gewesen sein, wie sie später in einem Interview bekannte.

Ihr Leben im Fürstentum

Die neue Fürstin verlieh Monaco, das bislang nur wegen seines Casinos einen zweifelhaften Ruhm besaß, ein neues Gesicht. Das Paar bekam die Kinder Caroline, Albert und Stéphanie. Doch Grace konnte sich nur schwer mit ihrem neuen Leben arrangieren. Die Fürstenfamilie verhielt sich ihr gegenüber reserviert, lange verstand und sprach sie die Sprache nur schlecht, blieb stumm. Rainier war der Ansicht, dass sich das Filmen mit den Aufgaben einer Landesmutter nicht vertrage und verbot es ihr. Daraufhin lehnte die Fürstin fast alle Angebote für Bühne und Film ab - darunter auch die Hauptrolle im Hitchcock-Film "Marnie". Sie flüchtete sich in "standesgemäße" Aufgaben, übernahm Wohltätigkeitsveranstaltungen, wurde unter anderem Präsidentin des Roten Kreuzes, gründete einen Gartenklub und fertigte Blumencollagen. Die Ehe mit Rainier war schwierig, Grace wurde zunehmend depressiv. Böse Zungen sprachen immer wieder von Alkoholproblemen.

Spekulationen um ihren Tod

Ihr tragischer Unfalltod 1982 machte die Fürstin schließlich endgültig zum Mythos. Bis heute ist unklar, warum sie viel zu schnell die schmale Straße von La Turbie nach Monaco hinunterfuhr und schließlich aus der Kurve getragen wurde. Spekulationen um einen Schlaganfall und einen Streit mit ihrer Tochter Stéphanie machten die Runde. Andere behaupteten sogar, die 17-Jährige selbst sei am Steuer gesessen. Während sich die Prinzessin mit schweren Halswirbelverletzungen und einer Gehirnerschütterung selbst befreien konnte, zog ein herbeigeeilter Bauer die Fürstin aus dem Wrack. Sie wurde ins "Centre Hospitalier Princesse Grace" gebracht. Die Gehirnblutungen waren so schwer, dass der Transport in eine Schweizer Spezialklinik unmöglich war. Am Abend des 14. September, zwei Monate vor ihrem 53. Geburtstag, schalteten die Ärzte mit Zustimmung Fürst Rainiers III. die Beatmungsmaschine ab. Die Legende um Grace lebt bis heute weiter.