Leimkräuter
Silene sind eine artenreiche Pflanzengattung in der Familie der Nelkengewächse. Darunter sind auch einige für den Garten sehr attraktive Arten.
Herkunft
Leimkräuter sind eine artenreiche Pflanzengattung aus der großen Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Einige Arten tragen im Deutschen auch den Namen Lichtnelke. Diese wurden früher in die Gattungen Lychnis oder Viscaria eingeordnet und sind jetzt unter der Gattung Silene zusammengefasst. Insgesamt gibt es rund 600 verschiedene Arten. Darunter sind einjährige, zweijährige und auch mehrjährig wachsende Exemplare. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Leimkräuter sind die gemäßigten Klimazonen der nördlichen Erdhalbkugel. Bei uns in Mitteleuropa sind gut zwei Dutzend Arten in der Natur zu finden.
Aussehen und Wuchs
Pflanzen der Gattung Silene wachsen zumeist aufrecht mit drahtigen, im Querschnitt runden Trieben, die je nach Art auch stark behaart sein können. Das ebenfalls behaarte Laub der Silene-Arten kann linealisch, lanzettlich bis eiförmig-lanzettlich sein. Die Blätter sitzen immer gegenständig an den Trieben und der Blattrand ist glatt.
Die Blüten sind fünfzählig mit einer doppelten Blütenkrone, bestehend aus einem aus fünf verwachsenen Kelchblättern gebildetem Kelch und der Blütenkrone. Der Kelch ist oft mehr oder weniger bauchig, behaart und endet am oberen Rand in fünf spitzen Zipfeln. Die Blütenkrone ist trichterförmig und an der Basis ebenfalls verwachsen. Am oberen Rand sind die Kronblätter flach ausgebreitet und oft deutlich ein- oder zweimal eingekerbt.
Die Leimkraut-Arten haben sich bei der Bestäubung auf Schmetterlinge spezialisiert. Nur diese gelangen mit ihren langen Saugrüsseln an die Nektarquellen. Auch einigen langrüsseligen Wildbienen gelingt dies. Die Blüten einiger Arten duften auch, vor allem von solchen, die durch Nachtfalter bestäubt werden. Diese haben meist weiße Blüten, die auch in der Dämmerung noch gut sichtbar sind.
Die Blütezeit der Silene-Arten fällt in den Sommer und reicht zumeist von Juni bis August. Bei einigen Arten beginnt sie auch schon im Mai und dauert manchmal auch bis in den September.
Leimkräuter bilden Kapselfrüchte, die sich bei Reife am oberen Rand öffnen. Sie enthalten eine Vielzahl von winzigen, nierenförmigen Samen. Diese sind dunkel gefärbt und haben eine warzige Oberfläche.
Wo wachsen Leimkräuter?
Leimkräuter mögen je nach Art sonnige bis halbschattige Plätze und eher mäßig bis stärker nährstoffreiche, kalkhaltige und durchlässige Böden. Diese sollten, je nach Art, trocken bis feucht sein.
Silene-Arten pflanzen
Leimkräuter für den Garten setzt man am besten im Frühjahr ins Beet.
Pflegetipps
Pflanzen der Gattung Silene sind pflegeleicht, wenn sie den richtigen Standort haben und brauchen keine spezielle Pflege. Sie vertragen auch Trockenheit recht gut.
Verwendung
Leimkräuter und Lichtnelken lassen sich im Garten in Wildblumenbeeten, Steingärten oder auch am Teichrand nutzen.
Wichtige Silene-Arten und -Sorten
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), auch Aufgeblasenes Leimkraut genannt, ist eine heimische Wildstaude. Die weißen Blütenkronen sind von einem aufgeblähten, rosafarben geaderten Kelch umgeben.
Das Klippen-Leimkraut (Silene uniflora, früher Silene maritima) wächst sehr kompakt und ist ursprünglich an den Küsten Westeuropas beheimatet. Die weißblühende Polsterpflanze wird nur etwa 25 Zentimeter hoch und lässt sich gut in Steingärten integrieren.
Die Weiße Lichtnelke (Silene latifolia), auch weißes Leimkraut genannt, ist auch bei uns heimisch und wird bis zu 90 Zentimeter groß. Sie trägt weiße Blüten mit einem grünen bis leicht rötlichen Kelch. Die Pflanze kann einjährig, zweijährig oder auch als kurzlebige Staude wachsen.
Die Rote Lichtnelke (Silene dioica) trägt rosarote Blüten mit einem rötlichen Kelch und wächst als Staude. Ein sommerlicher Hingucker im Wildstaudenbeet oder für den Uferbereich des Gartenteiches.
Die Vexiernelke (Silene coronaria, früher Lychnis coronaria) erkennt man an ihren weißfilzig behaarten Trieben und Blättern. Die Blüten in Rosarot oder Weiß erscheinen von Juni bis Juli. Die kurzlebige Staude sät sich gern selbst aus.
Vermehrung
Silene-Arten vermehren sich durch ihre Samen. Der feine Samen wird durch den Wind verstreut oder auch durch Regenwasser weitergespült. Leimkräuter gehören zu den Lichtkeimern. Die Samen werden daher bei der Aussaat nur auf die Erdoberfläche aufgestreut und leicht angedrückt.
Krankheiten und Schädlinge
Unter Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen haben Silene-Arten selten zu leiden.