Lord Of The Lost: Sänger Chris Harms fordert Änderung beim ESC

Deutschland als Schlusslicht beim ESC — ein mittlerweile vertrautes Bild. Doch eigentlich hatten selbst Expert*innen in diesem Jahr einen anderen Ausgang erwartet. Mit den Glam-Metalheads von Lord Of The Lost und dem Song 'Blood & Glitter' sollte alles anders werden.

Punkte für alle

Doch Europa entschied sich wieder einmal für Mainstream-Pop, und der deutsche Beitrag fuhr einmal mehr die Rote Laterne ein. Das könnte aber auch damit zu tun haben, wie die Eurovisions-Punkte verteilt werden, glaubt Chris Harms (43), Sänger von Lord Of The Lost. Im Gespräch mit der 'Braunschweiger Zeitung' teilte er Vorschläge, wie das Voting fairer ablaufen könnte. So ist es ihm ein Dorn im Auge, dass nur die ersten zehn Teilnehmer Punkte bekommen, die restlichen leer ausgehen. "Wenn 26 Länder mitmachen, dann sollen auch 26 Länder Punkte bekommen." Selbst wenn aus jedem Land nur wenige Punkte zusammenkämen, stünde man so am Ende nicht mit leeren Händen da. Das schlechte Abschneiden seiner Band will er damit aber ausdrücklich nicht entschuldigen, so Chris.

Chris Harms will das Publikum entscheiden lassen

Dennoch findet Chris Harms, dass ein Publikumsvoting fairer wäre: "Ich weiß nicht, warum es überhaupt eine Jury geben muss, weil keiner der fünf Menschen pro Land sich dagegen wehren kann, nur nach Geschmack zu urteilen." Auch die automatische Qualifikation der so genannten Big Five sieht er kritisch, denn so würden Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich und Spanien von vornherein womöglich feindselig beäugt.

Die Band, die gerade vor einem schlammbedeckten Wacken-Publikum gespielt hat, ärgert sich allerdings nicht über die schlechte Platzierung. "Der letzte Platz ist für uns nach wie vor nicht überraschend und auch nicht weiter schlimm. Aber trotzdem erhoffe ich mir gewisse Regeländerungen", erklärte Chris Harms von Lord Of The Lost.

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