Üben für den Ernstfall: Minister spielen Tod der Queen durch

Sie ist nicht mehr die Jüngste: Queen Elizabeth II. feierte im April ihren 92. Geburtstag. (Bild: AP Photo)
Sie ist nicht mehr die Jüngste: Queen Elizabeth II. feierte im April ihren 92. Geburtstag. (Bild: AP Photo)

Es ist ein bisschen makaber, doch mit dem voranschreitenden Alter von Queen Elizabeth II. unvermeidlich: Am vergangenen Donnerstag fand ein Ministertreffen in London statt, bei dem man sich auf die zehn nationalen Trauer-Tage vorbereitete, die folgen, wenn die Queen stirbt.

„London Bridge” lautet der Zehn-Tage-Plan, der nach dem Tod der Königin eintritt. Mehrmals im Jahr wird er von der Church of England, der Regierung sowie der BBC überarbeitet, damit alle Eventualitäten berücksichtigt werden, wenn England in den Ausnahmezustand gerät.

Bei dem Ministertreffen am vergangenen Donnerstag nahmen laut „Sunday Times“ nun aber auch erstmals Kabinettsmitglieder teil: Der stellvertretende Premierminister David Lidington, Innenminister Sajid Javid, die Anführerin des Unterhauses Andrea Leadsom, sowie der Minister für schottische Angelegenheiten, David Mundell. Dabei wurde sich vor allem auf das Szenario namens „Castle Dove“ fokussiert. Dieses spielt den ersten Tag (D+1) nach dem Tod der Monarchin durch. Dabei wurde unter anderem geklärt, wann der/die Premierminister/in mit ersten Statements an die Öffentlichkeit geht.

Die wenigsten Briten dürften eine Zeit kennen, in der es Queen Elizabeth nicht gab. (Bild: AP Photo)
Die wenigsten Briten dürften eine Zeit kennen, in der es Queen Elizabeth nicht gab. (Bild: AP Photo)

Die Minister planten dabei zudem das Zusammentreffen der 600 Kronrats-Mitglieder im Buckingham Palast, die nach dem Tod der Queen die Thronbesteigung des neuen Königs besiegeln werden.

Mit dem aktuellen Gesundheitszustand der Queen hat das heimliche Treffen allerdings nichts zu tun. Während die Minister heimlich den Tod der Queen probten, lag diese offenbar mit einer Sommergrippe flach und musste deshalb ihre Teilnahme an der Messe in der St. Paul’s Cathedral vergangene Woche absagen. Ein Kabinettsmitglied erklärte der „Times“: „Die Prozesse wurden angesichts des Alterungsprozesses beschleunigt.“