Mehr als nur Sport: So wirkt sich Golf auf meine Emotionen im Alltag aus

Symbolbild: Ich habe jahrelang Golf gespielt. Dieser frustrierende Sport hat mir als Erwachsene geholfen, meine Emotionen zu regulieren. - Copyright: Charles Briscoe-Knight/Getty Images
Symbolbild: Ich habe jahrelang Golf gespielt. Dieser frustrierende Sport hat mir als Erwachsene geholfen, meine Emotionen zu regulieren. - Copyright: Charles Briscoe-Knight/Getty Images

Ich erinnere mich noch an eines der ersten Male als ich Golf gespielt habe und auf dem Platz die Nerven verlor.

Ich war etwa zehn Jahre alt und benutzte einen Satz Kinderschläger, den ich zu Weihnachten bekommen hatte. Zuerst landete mein Ball im Wald. Beim nächsten Schlag verfehlte ich den Ball völlig, und beim übernächsten flog er gegen einen Baumstamm und landete wieder vor meinen Füßen.

Ich kann immer noch spüren, wie die Frustration in mir hochkam, ein Gefühl, mit dem ich noch nicht umgehen konnte: "Ich hasse Golf, ich will nach Hause", jammerte ich. Um nicht völlig auszurasten, warf meinen Schläger auf den Boden.

Das war nicht das erste oder letzte Mal, dass ich auf dem Golfplatz ausflippte. Obwohl ich als Jugendliche weiter spielte, fiel es mir schwer, die mit dem Sport einhergehenden Emotionen zu bewältigen. Wenn mein Abschlag gut lief, war ich überglücklich - aber wenn der Ball nicht dort landete, wo ich ihn haben wollte, war ich verzweifelt.

Im Laufe der Zeit lernte ich jedoch, meine Gefühle während des Golfs zu kontrollieren. Das ist eine wertvolle Fähigkeit, die sich schließlich auch auf andere Aspekte meines Lebens übertrug.

Im Wettkampf mit mir selbst

Golf spielen ist nicht immer entspannt.  - Copyright: irwan rosidi / 500px/Getty Images
Golf spielen ist nicht immer entspannt. - Copyright: irwan rosidi / 500px/Getty Images

Wenn man einen Schläger in einem Bogen um den Körper schwingt, um einen winzigen Golfball in ein Loch mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern zu schlagen, gibt es keinen Spielraum für Fehler.

Manchmal fühlt es sich so an, als läge ein Großteil der Leistung außerhalb der eigenen Kontrolle und dieser Mangel an Kontrolle kann sehr erdrückend sein.

Aber von Mal zu Mal habe ich gelernt, meine Emotionen zu regulieren, auch wenn das Spiel nicht so lief, wie ich es mir erhofft hatte. Wenn ein schlechter Schlag ein Brodeln in mir auslöste, atmete ich tief durch und machte einfach weiter. Ich hatte keine andere Wahl - ich konnte meinen Launen nicht inmitten einer Runde nachgeben, schon gar nicht in einem Wettkampf.

Als Jugendliche fing ich an, Muster zu erkennen. Sobald ich einen Schlag verpatzte, merkte ich, wie mein Verstand zum Worst-Case-Szenario überging.

Diese Muster zu erkennen, war der erste Schritt zur Veränderung. Jetzt braucht es mehr als nur ein oder zwei schlechte Schläge, um mich aus der Fassung zu bringen.

Von Frustration zur Regulation

Als ich im Alter von 14 Jahren mit einer schweren Krankheit zu kämpfen hatte, verließ ich mich auf die Emotionsregulierung, die ich auf dem Golfplatz gelernt hatte, um mich selbst unter Schmerzen zu beruhigen.

Als ich in der Highschool starke Stimmungsschwankungen erlebte, wusste ich, dass diese Emotionen nur vorübergehend waren.

Genauso wie sich eine dunkle Gefühlswolke auf dem Golfplatz verflüchtigte, sobald ich einen guten Schlag machte oder ein Loch parierte, würde das Gleiche in diesen alltäglichen Situationen passieren.

Heute, mit Mitte 20, verdanke ich dem Golfsport einen großen Teil meines Erfolgs. Die wertvollen Fähigkeiten, die ich bis heute entwickelt habe, sind nur einer von vielen Gründen, warum ich immer wieder auf den Golfplatz zurückkehre.

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