Mehrheit der Twitter-User stimmt gegen Elon Musk

Diese Umfrage hatte er sich anders vorgestellt: Wenn es nach dem Willen der Twitter-User geht, soll Elon Musk als Chef zurücktreten. (Bild: CARINA JOHANSEN)
Diese Umfrage hatte er sich anders vorgestellt: Wenn es nach dem Willen der Twitter-User geht, soll Elon Musk als Chef zurücktreten. (Bild: CARINA JOHANSEN)

"Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten?", fragte Elon Musk am Montag in einer Twitter-Umfrage - und stellte in Aussicht, sich an das Ergebnis zu halten. Zwölf Stunden später ist die Sache eindeutig: Die Mehrheit der User möchte, dass der umstrittene Chef des Kurznachrichtendienstes den Posten verlässt. Doch wie es weitergeht, steht noch nicht fest.

Das Ergebnis ist eindeutig: 57,5 Prozent der Twitter-User wollen, dass Elon Musk als Chef des Kurznachrichtendienstes zurücktritt. Das ergab eine Online-Umfrage, die Musk selbst am Montag begonnen hatte: "Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten?", fragte der 51-Jährige. Die User konnten über die Buttons "ja" oder "nein" abstimmen.

"Ich werde die Ergebnisse dieser Umfrage akzeptieren", fügte Musk weiter hinzu. An der Umfrage nahmen 17,5 Millionen Menschen teil.

Ob und wann er seinen Posten wirklich räumen wird, ist bislang noch unklar: "Er hat den neuen CEO bereits ausgesucht", behauptete ein Twitter-Nutzer: "Elon wird sich darauf zurückziehen, Vorstandsvorsitzender und Tweeter zu sein." Musk widersprach dieser Behauptung per Tweet: "Keiner will den Job, der Twitter tatsächlich am Leben erhalten kann. Es gibt keinen Nachfolger."

Kritik von allen Seiten

Die Unzufriedenheit der Twitter-Gemeinde kommt indes nicht von ungefähr: Seit Musk das Unternehmen im Oktober für 44 Milliarden US-Dollar gekauft hatte, gab es immer wieder Kritik an seinem Führungsstil und seinen Entscheidungen. Wenige Stunden vor der Abstimmung hatte Twitter angekündigt, keine Links mehr zu bestimmten Netzwerken wie Facebook oder Instagram zuzulassen. Später wurde die Aussage von Musk persönlich relativiert: Konten sollte nur dann gesperrt werden, "wenn der primäre Zweck des Kontos die Werbung für Konkurrenten ist, was im Wesentlichen unter die Regel 'kein Spam' fällt."

Nutzer dürfen noch mehr abstimmen

Vergangene Woche hatte die Sperrung zahlreicher Accounts von Journalisten bereits für heftige Kritik gesorgt. Den Betroffenen wurde mitgeteilt, dass sie gegen die "Doxxing"-Richtlinien von Twitter verstoßen hätten. Diese war erst am Mittwoch geändert worden. Demnach dürfen künftig keine aktuellen Standortdaten einer Person ohne deren Zustimmung auf dem Kurznachrichtendienst geteilt werden. Vor Inkrafttreten der Änderung hatte Musk bereits angekündigt, alle Accounts, die über die Flüge seines Privatjets berichteten, dauerhaft zu sperren. Nach heftiger Kritik hob Musk die Sperre allerdings wieder auf.

In Zukunft sollen die User über "größere Änderungen der Richtlinien" abstimmen können, kündigte Musk an. Eine entsprechende Umfrage zum Thema: "Sollten wir eine Richtlinie haben, die die Einrichtung von Konten oder die Nutzung bestehender Konten für den Hauptzweck der Werbung für andere soziale Medienplattformen verhindert?" ist derzeit noch in vollem Gange.