Mittagsschläfchen gefällig? Experten glauben, dass wir zweimal am Tag schlafen sollten

Gerade aufgewacht und immer noch müde? Wir auch! *gähn* Aber es scheint einen Grund dafür zu geben warum wir dauerschlapp sind, auch wenn wir die goldenen acht Stunden Schlaf in der Nacht hatten. Experten glauben nämlich, dass nur ein Schlaf am Tag nicht genügt. Wir sollten uns stattdessen zweimal am Tag in die Federn hauen.

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Experten sind der Meinung, dass wir zwei kurze Nickerchen pro Tag einlegen sollten. [Bild: Rex Features]

Mittagsschläfchen gefällig?

Experten zufolge ist die Idee, dass wir acht Stunden am Stück schlafen sollten, eine Erfindung der Neuzeit und unser Körper eher dafür gemacht, zweimal täglich für kürzere Zeit zu schlafen.

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In einem Artikel in „Coversation“ kommen Dr. Melinda Jackson, Psychologin an der RMIT University, die auf Schlafstörungen spezialisiert ist, und Siobhan Banks, Schlafforscherin an der University of South Australia, zu dem Schluss, dass der so genannte segmentierte oder bi-modulare Schlaf für den frühen Mensch ganz normal war.

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Lieber Arbeitgeber, Experten sagen ich brauche zwei Schlafphasen am Tag, ich mache also gerade mal ein Mittagsschläfchen! [Bild: Rex Features]

„Anthropologen haben Beweise dafür gefunden, dass im vorindustriellen Europa bi-modularer Schlaf die Norm war“, erklären die beiden und beziehen sich auf das in alter Literatur oft erwähnte Prinzip des ersten und zweiten Schlafes.

Den Forschern zufolge war die Schlafenszeit früher nicht durch die Tageszeit festgelegt (oder daran ob Sie „Peaky Blinders – Gangs of Birmingham“ gesehen hatten), sondern daran, was sie zu erledigen hatten und wann.

„Es ist interessant zu sehen, dass Schlafstörungen in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts genau dann auftauchten, als der geteilte Schlaf langsam verschwand“, erklären Jackson und Banks weiter. Das Festhalten an acht Stunden Schlaf am Stück könnte also erklären, warum 25 Prozent von uns eine Form der Schlafstörung haben.

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Dies ist nicht das erste Mal, dass zwei Mal Schlafen pro Tag als alternatives und prinzipiell günstigeres Schlafmodell vorgeschlagen wird. In den frühen 1990ern führte Psychiater Thomas Wehr monatelange Tests durch, um diese Theorie zu bestätigen.

Eine Gruppe von Menschen wurde 14 Stunden täglich im Dunkeln gelassen, als Gegensatz zu den herkömmlichen acht Stunden. In der vierten Woche entwickelten die Probanden das Zwei-Schlafphasen-Muster und schliefen vier Stunden, waren anschließend drei wach und schliefen dann wieder vier Stunden. Wehr kam zu dem Schluss dass zwei Schlafphasen für den Menschen sehr viel besser sind.

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Zeit für Schlaf Nummer zwei! [Bild: Rex Features]

Experten sind der Meinung, dass segmentierte Schlafphasen besser zu unserer inneren Uhr passen. Damit könnte sogar das 15-Uhr-Tief der Vergangenheit angehören, denn „das Modell beinhaltet zwei Phasen erhöhter Aktivität, Kreativität und Wachsamkeit über den ganzen Tag, anstatt eine lange Wachphase, in der sich die Müdigkeit aufbaut und die Produktivität sinkt.“

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Wenn Sie also das nächste Mal ein kleines Nickerchen am Nachmittag machen möchten, tun Sie es einfach. Die Wissenschaft sagt, Sie sollten es tun!

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