Modehistorikerin lüftet Geheimnisse um Prinzessin Dianas Kleiderschrank

Prinzessin Diana war laut einer Modehistorikerin, die sich um die Kleider der Royals kümmert, Meisterin darin, durch ihre Kleidung zu kommunizieren.

Elere Lynn war Kuratorin der Ausstellung “Diana: Her Fashion Story” von 2018 im Kensington Palast, dem ehemaligen Zuhause der Prinzessin. Lynn sagte: “Es mag frivol scheinen, über die Mode von jemandem zu sprechen als sei das alles, was sie ausmacht. Aber Mode gibt uns einen wichtigen Zugang zur Geschichte.”

“Welche Botschaft strahle ich aus?”

“Sie soll einmal den berühmten Satz zu Jasper Conran gesagt haben: Welche Botschaft strahle ich aus?” Lynn führte am Donnerstagabend ein Gespräch mit der Historikerin Lucy Worsley, die leitende Kuratorin des Historic Royal Palace ist. Dabei enthüllte sie ein Geheimnis um eine der neuesten Errungenschaften aus dem Kleiderschrank der verstorbenen Prinzessin.

Der Palast hat eine Reitjacke erworben, die in den Siebzigern von Diana als Teenagerin getragen wurde. Sie hat sogar auf dem Rücken ein “Althorp”-Schild aufgestickt, was darauf schließen lässt, dass sie sie wahrscheinlich mit in die Schule genommen hat (ihr Vater war Viscount Althorp).

Lynn sagte: “Ich sehe immer in den Taschen der Kleider nach, die ich in meine Obhut nehme. Ich hoffe darauf, einen Liebesbrief von Wallis Simpson in einer Jacke zu finden, die Edward VIII gehört hat. In der Tasche der Reitjacke fand ich drei kleine Taschentücher. Sie sind sehr weich und in Pastellfarben gehalten. Ein kleines blaues, ein kleines rosafarbenes und ein kleines gelbes. Das ist sehr bewegend, denn sowas machen junge Mädchen. Greifen sich eine Handvoll Taschentücher und stecken sie in ihre Jackentasche.”

“Es ist sehr bewegend für solche Dinge Verantwortung zu tragen, denn es kann gut sein, dass die letzte Hand in dieser Tasche Dianas war. Es gibt also eine echte Verbindung zur Vergangenheit und das ist einer der Gründe, warum Mode so eine gute Verbindung zu unseren Palästen und den Menschen bietet, die darin gelebt haben.”

Wird das Hochzeitskleid jemals ausgestellt?

Lynn beantwortete auch die eine Frage, die Fans der Royals immer wieder stellen: Wann bekommen sie das Brautkleid zu sehen, das Diana trug als sie Prinz Charles heiratete. Die Kuratorin sagte, das Kleid sei “Teil der privaten Sammlung der Herzogen von Sussex und Cambridge.” Es ist also eher unwahrscheinlich, dass es in der Öffentlichkeit ausgestellt wird - es sei denn, die Prinzen William und Harry sollten sich dazu entscheiden.

Obwohl Diana mittlerweile als Modeikone bekannt ist, war die Prinzessin nicht immer so selbstbewusst. Lynn erzählte von ihrem ersten Besuch bei einem Modeschöpfer, bevor sie sich mit Charles verlobt hatte. “Ihre Mutter hatte gesagt: Du musst schon alleine hingehen. Sie ging also unangekündgit hin und David (Sassoon, der Besitzer) war nicht da und auch sein Geschäftspartner war gerade nicht anwesend.”

“Alle Verkäufer konnten sehen, dass sie ein sehr schüchterner junger Teenager war, der sich die Kleider ansah. Sie sagten also: ‚Wir glauben nicht, dass es hier etwas für dich gibt‘ und schickten sie weg”, so Lynn. Sie fügte hinzu: “Eine sehr junge Verkäuferin sagte dann: ‘Ist das nicht das Mädchen, das den Prinzen von Wales heiraten wird?’”

Diana ging stattdessen lieber zu Harrod’s, wo sie den blauen Anzug kaufte, den sie in Fotos von ihrer Verlobung mit Charles trug. Diana und Sassoon fanden trotzdem noch zueinander - und wurden gute Freunde. Er war ihr Lieblingsdesginer.

Diana trug als erstes weibliches Mitglied der Königsfamilie Hosen

Lynn erklärte, wie Diana mit ihrer Mode Grenzen neu auslotete. Sie war das erste weibliche Mitglied der Königsfamilie, das bei einer Abendveranstaltung Hosen trug. Und mit ihrer Schwangerschaftsmode zeigte sie ihren Babybauch, was zu der Zeit, als sie schwanger war, ungewöhnlich war.

Während ihres royalen Lebens nutzte Diana ihre Kleidung, um für andere nahbar auszusehen. So trug sie bei verschiedenen Besuchen in Kinderkrankenhäusern mindestens fünfmal dasselbe bunte Blumenkleid.

Lynn sagte: “Das Jahr 1985 stellte für Diana einen Wendepunkt dar, an dem sie aufhörte ‘modisch’ zu sein. Sie hörte damit auf, sich an der Mode der Saison und an den sich ändernden Trends zu orientieren. Stattdessen entwickelte sie eine zeitlose Eleganz.”

Rüschen und Schleifen funktionierten nicht mehr für sie

“Sie begriff, dass die Rüschen und Schleifen und der ganze Schnickschnack für sie nicht funktionierten und entwickelte einen Stil mit schlanker Silhouette, der gut auf Fotos wirkt. Diesem Stil blieb sie bis zum Ende ihres Lebens treu.”

Dianas Mode erlebte auch Veränderungen, als sie sich vom royalen Leben und den Pflichten löste, nachdem sie sich von Prinz Charles getrennt hatte. Sie legte ihren Fokus weiter auf aussagekräftige Kleidung, trug aber nicht nur britische Designer. Sie erweiterte die Namen in ihrem Kleiderschrank auch um Chanel und Versace, um nur einige zu nennen.

Ein anderes Outfit, das in Erinnerung geblieben ist, ist das praktische Hemd und die Hose, die sie in Angola trug, als sie über ein Minenfeld lief, um Bewusstsein für Landminen zu schaffen. Lynn sagte zu der Schutzjacke, die Diana trug: “Da ist ein weißes Quadrat. Es ist sehr ausgeblichen, aber darauf steht Halo Trust.”

“Es war zu der Zeit keine besonders bekannte wohltätige Organisation. Diana setzte sich also für einen guten Zweck ein, der nicht gut bekannt war und der Halo Trust-Vertreter dort dachte sich wohl, als er sich auf Dianas Besuch vorbereitete: ‘Tja, da wird wohl Presse anwesend sein, vielleicht sollte ich unser Logo vorn an der Jacke anbringen.’ Er hatte ein Stück aus einem Kopfkissenbezug herausgeschnitten und das Logo mit einem Filzstift aufgezeichnet. Deshalb ist es auch so ausgeblichen.”

Rebecca Taylor

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