Model-Fotografin postet unretuschiertes Foto und bewegt das Netz

Eine Model-Fotografin brauchte lange, bis sie bereit war, ein Foto von sich selbst zu posten (Bild: Getty Images)
Eine Model-Fotografin brauchte lange, bis sie bereit war, ein Foto von sich selbst zu posten (Bild: Getty Images)

Täglich posieren die schönsten Frauen vor ihrer Kamera. Als eine Model-Fotografin diese mutige Aufnahme von sich selbst teilt, kann sie 13 Stunden lang nicht aufhören zu weinen.

Weil sie jahrelang selbstbewusste Models fotografierte, verlor sie irgendwann das Selbstvertrauen in sich selbst. Das wollte Alexandra Cameron mit einem Foto ändern. Als die Fotografin ein unretuschiertes Bild von sich auf Instagram veröffentlicht, sind die Reaktionen darauf überwältigend. So überwältigend, dass sie zu Tränen gerührt ist.

Uncut. I’ve been wanting to take this photo for a while, years actually, the reason it’s taken me so long is it terrified me, the idea of taking a photo showing the real me, the unretouched me, was an idea that filled me with dread and empowered me at the same time, equal measures of the opposing emotions. When you’re a photographer you have photoshop and the skills to use it at your fingertips! And it is so easy to touch myself up! I can mould myself into the most ideal version of myself! Here’s the thing, I live in a world where I am constantly photographing the most ‘desired’ women. I shoot them so frequently that slowly but surely, over the years, it has broken down my self confidence to 0. I compared myself and saw I came up short, so short in fact that I felt like a Hobbit next to everyone. My favourite things about people are their imperfections. I adore the story behind scars, the pattern of moles, the shape of one person being completely different to the next, yet with me? I just felt like a failure, I goblin, a nobody. Why do I want so bad to be thin? I’m not sure, it might be that the entire world celebrates thin people, attractive people and if you don’t fit the ideal you’re told to try and be that way, to lose weight, to have better skin, to work out. You’re shamed for being fat, and more so nowadays, your shamed for not being ‘healthy’. The health culture has turned into its own elitist club where you’re frowned upon if you eat a burger. I don’t want to be invisible or be ashamed of my size, my belly, my cellulite. I want it to be ok to be unique and be accepted, no elitism, no beauty hierarchy, no shame. So here is me. I haven’t retouched my body, I haven’t nipped it in or smoothed it out. I’m not posing to be flattering or stretch my body out. This is me. I hope that this makes those who also are scared of their truth to feel braver, more accepting, and I hope that those out there who are lucky enough to currently fit the worlds ideal of beauty and size, I hope you don’t look down on me. I am flawed and I’m not going to hide from it anymore. I can create photos no matter what I look like, and that’s empowering too.

Ein Beitrag geteilt von Alexandra Cameron (@alex_cameron) am 3. Okt 2017 um 12:00 Uhr

“Ich lebe in einer Welt, in der ich ständig die begehrenswertesten Frauen der Welt fotografiere. Ich habe sie so oft abgelichtet, dass mein Selbstbewusstsein über die Jahre hinweg auf Null sank“, schreibt sie auf Instagram. “Ich fing an, mich mit ihnen zu vergleichen. Mir fiel auf, wie klein ich bin – ich fühlte mich neben den Frauen wie ein Hobbit.”

“Wenn du als Fotograf Photoshop besitzt, hast du die Möglichkeit, alles an dir zu verändern. Es ist so einfach, Makel auszubessern – ich könnte mich sofort in die perfekte Version von mir verwandeln”, heißt es in ihrem Post weiter. Doch genau das wollte sie vermeiden: “Es hat so lange gedauert, weil ich Bedenken hatte. Ein Foto, das mein wahres, unretuschiertes Ich zeigt, hat mir Angst gemacht – aber gleichzeitig gab es mir auch Kraft.”

“Du wirst verurteilt, wenn du fett bist”

Natürlich hatte die Fotografin anfangs auch Bedenken, ein Foto von sich in einer nicht ganz schmeichelhaften Pose in Unterwäsche zu posten, weil die ganze Welt dünne und attraktive Menschen bewundere. “Du wirst verurteilt, wenn du fett bist und vor allem, wenn du keinen gesunden Lebensstil hast“, erklärt Cameron.

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“Ich will nicht unsichtbar sein oder wegen meiner Größe, meinem Bauch oder meiner Cellulite verurteilt werden. Ich will, dass es okay ist, einzigartig zu sein, dass es akzeptiert wird. Keine Elite, keine Schönheitsideale, keine Verurteilung.“

Sie hat 13 Stunden lang geweint

Die Reaktionen auf ihren Beitrag ließen nicht lange auf sich warten. Über 4.000 Mal wurde die Aufnahme bisher geliked. Gegenüber der „HuffPost UK“ gab Alexandra Cameron zu, sie habe 13 Stunden lang geweint, nachdem sie das Bild geteilt hatte. Dann habe sie jeden einzelnen Kommentar gelesen, der unter das Bild geschrieben wurde.

„Das ist so inspirierend“, kommentierte ein User die Aufnahme. Ein anderer meint: „Niemand sollte sich wegen seines Körpers schämen. Danke, dass du das mit uns geteilt hast. Du bist eine mutige Person.“

“Ich habe Makel und werde sie nicht mehr verstecken”

“Das bin ich. Ich hoffe, dass sich alle, die genauso Angst vor ihrem Körper haben wie ich, mutiger und akzeptierter fühlen. Und ich hoffe, dass alle, die das Glück haben, dem Schönheitsideal der Welt zu entsprechen, mich nicht verurteilen”, erklärt Cameron und fügt hinzu: “Ich habe Makel und werde sie nicht mehr verstecken. Ich kann Fotos von mir machen lassen – egal wie ich aussehe. Und das gibt mir ebenfalls Kraft.“

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