Massive Kritik: Luxus-Labels handeln sich Ärger mit China ein

Die drei Luxusmarken Coach, Givenchy und Versace haben sich bei chinesischen Verbrauchern entschuldigt. Es geht um T-Shirts, deren Aufschriften die Unabhängigkeit Hongkongs, Macaus und Taiwans von China suggerierten. Zuvor gab es massive Kritik in chinesischen sozialen Netzwerken.

Versace hat sich bereits für die T-Shirts entschuldigt, die massive Kritik ausgelöst hatten. (Bild: Getty Images)
Versace hat sich bereits für die T-Shirts entschuldigt, die massive Kritik ausgelöst hatten. (Bild: Getty Images)

Die Firma Coach erklärte, sie sei sich der "Ernsthaftigkeit" ihres Fehlers "vollends bewusst" und bereue ihn "zutiefst". Zuvor hatte die chinesische Markenbotschafterin von Coach, das Model Liu Wen, die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen beendet.

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Versace-Chefdesignerin Donatella Versace hat sich persönlich auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo und Instagram entschuldigt und betont, dass die T-Shirts nicht als politische Aussage gedacht waren. Auch Versaces Markenbotschafterin, die Schauspielerin Yang Mi, kündigte ihren Vertrag mit dem Modehaus.

„Es tut mir sehr leid, dass unserer Firma dieser unglückliche Fehler unterlaufen ist, der aktuell auf diversen Social-Media-Plattformen diskutiert wird. Es war nie meine Intention, die Souveränität Chinas anzuzweifeln. Deswegen möchte ich mich persönlich für unsere grobe Ungenauigkeit entschuldigen und für all den Ärger, den diese hervorgerufen hat.“

Auslöser waren in beiden Fällen T-Shirt-Motive, die Hongkong und Macau als unabhängige Staaten zeigen und nicht als chinesische Sonderverwaltungszonen.

Auslöser für die Diskussionen waren T-Shirts, die Hongkong und Macau als unabhängige Staaten zeigen und nicht als chinesische Sonderverwaltungszonen. (Bild: Screenshot Weibo)
Auslöser für die Diskussionen waren T-Shirts, die Hongkong und Macau als unabhängige Staaten zeigen und nicht als chinesische Sonderverwaltungszonen. (Bild: Screenshot Weibo)

Bei Givenchy war es ein Aufdruck, auf dem Hongkong und Taiwan wie separate Staaten aufgeführt wurden. Das Unternehmen entschuldigte sich ebenfalls und sagte, dass „die chinesische Souveränität immer geachtet wird“.

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Doch Jackson Yee, das jüngste Mitglied der chinesischen Boyband TFBoys, trat in die gleichen Fußstapfen wie Mi und Wen und erklärte, dass er nicht länger mit Givenchy zusammenarbeiten werde. Alle drei Marken versicherten, dass sie den Verkauf der T-Shirts einstellen werden.

Der Shitstorm gegen Coach, Versace und Givenchy in den chinesischen Onlinediensten war inmitten der derzeitigen Peking-kritischen Massenproteste in Hongkong ausgebrochen. Seit mehr als zwei Monaten gehen zahlreiche Demonstranten gegen die Politik der Regierungschefin Lam und gegen Polizeigewalt auf die Straße.