Müll-Ranking: Plastiktüten erst an 10. Stelle
Die Belastung der Meere durch Plastik ist gefährlich hoch. Über die Flüsse gelangen die Abfälle in die Ozeane. Forscher haben nun untersucht, welche Arten von Plastik sich am häufigsten im Süßwasser finden, um Verbrauchern Empfehlungen zur Vermeidung zu geben. Dabei stellte sich heraus, dass Plastiktüten nicht das größte Problem sind.
Die weltweite Produktion von Plastik ist in den letzten 70 Jahren rasant angestiegen. Während es laut Statista im Jahr 1950 noch 50 Millionen Tonnen waren, liegt das Produktionsvolumen an Kunstoffen mittlerweile bei rund 350 Millionen Tonnen. Ein viel zu großer Teil davon landet in den Meeren und kostet viele Tiere das Leben. Laut NABU sterben daran jährlich 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel.
Ein großer Teil der Abfälle wird über die Flüsse in die Ozeane gespült. Das Hauptaugenmerk bisheriger Forschungen lag meist auf der Verschmutzung des Meerwassers. Die internationale Umweltschutzorganisation Earthwatch hat nun neun verschiedene Studien ausgewertet, um herauszufinden, welche Art von Plastikgegenständen sich am häufigsten in Süßwasserumgebungen finden. Ziel der Untersuchung von Earthwatch ist es, Verbrauchern Empfehlungen mit auf den Weg zu geben, wie sich die häufigsten Arten von Plastikmüll in Flüssen am besten vermeiden lassen.
Zigarettenkippen sind ein großes Problem
Demnach sind Plastikflaschen (Getränke, Putzmittel etc) mit 14 Prozent das größte Problem. Lebensmittelverpackungen folgen mit 12 Prozent auf Platz 2 und Zigarettenkippen sind mit 9 Prozent laut der Untersuchung das drittgrößte Problem. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), reicht ein Zigarettenstummel um 40 Liter Wasser zu vergiften. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 106 Milliarden Zigaretten geraucht. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen zwei Drittel der Kippen auf dem Boden, weltweit würden so 4,5 Billionen Zigarettenkippen pro Jahr in die Umwelt gelangen.
Plastik zu reduzieren ist natürlich das Beste, was jeder einzelne für die Umwelt tun kann. Und wenn sich das nicht umgehen lässt, hilft es schon sehr, den Empfehlungen von Earthwatch zu folgen.
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