Mutter erfährt Geschlecht von Baby – und ist bitterenttäuscht

"Tut mir so leid für das Kind"

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Welches Geschlecht hat das Baby im Bauch? Ist es ein Mädchen oder ein Junge? Und werden Mama und Papa glücklich sein mit dem, was sie bekommen? (Symbolbild: Getty Images)

Natürlich haben werdende Eltern Präferenzen, was das Geschlecht ihres Babys angeht. Vor allem beim zweiten Kind, das das erste am besten auch geschlechtlich ergänzen soll. Erfüllt sich der Wunsch nicht, akzeptieren Mama und Papa schnell die Gegebenheit. Dann ist es eben ein Junge/ein Mädchen – auch schön, wir werden das Kind lieben und überhaupt: Hauptsache gesucht. So oder so ähnlich denkt mittlerweile auch Autumn Freeman aus dem US-Bundesstaat Michigan. Bis dahin war es für die Friseurin aber ein langer Weg – zu groß war ihre Enttäuschung, dass ihr zweites Kind nicht das erhoffte Geschlecht hatte.

Und diese Enttäuschung ist in dem Video festgehalten, das Freeman auf dem sozialen Netzwerk TikTok veröffentlichte und damit für reichlich Aufregung unter den Nutzern gesorgt hat. Zu bemerkenswert, um nicht zu sagen umstritten und polarisierend war ihre Reaktion, als sie und ihr Ehemann Andy vor laufender Kamera erfuhren, dass ihr zweites gemeinsames Kind kein Junge, sondern wieder ein Mädchen war. Statt Freudentränen kullerten bei der Schwangeren Tränen der Enttäuschung. Die Umarmung und die Worte ihres Mannes sind Umarmung und Worte des Trostes statt des geteilten Glücks.

Damals gegen heute

Die Enttäuschung ist umso sichtbarer, als die Freemans im Video beide Reaktionen gegenüberstellen: Die von vor knapp drei Jahren, als sie sich filmten, wie sie das Geschlecht ihrer heute zweijährigen Tochter Violet erfuhren, und dann ihre Reaktion im Oktober vergangenen Jahres auf das zweite Mädchen. In beiden Fällen hatte Konfetti ihnen die Nachricht überbracht: Blau stand für Junge, rosa hieß Mädchen.

Im ersten Clip kann sich Autumn vor Freude nicht zurückhalten, sie schreit, sie lacht, sie weint, sie umarmt Andy, sie ruft: "Oh mein Gott, ich bin so aufgeregt". Das Konfetti war rosa. Schnitt. Die zweite Reaktion: Andy betätigt die Konfetti-Schleuder, wieder regnet es rosa Papier-Schnipsel. Aber diesmal: Autumn steht nur da, schaut ungläubig, lächelt gezwungen und ist sichtbar enttäuscht. Was sie gerade fühlt, drückt sie auch mit Worten aus: "Ich bin eigentlich traurig." Andy ringt nach Worten. "Es ist in Ordnung", sagt er und umarmt seine jetzt weinende Frau.

Hat Autumn ihre Enttäuschung überwunden?

Ihre Enttäuschung, sagt Autumn später dem US-Boulevardblatt People, sei schon bald, genauer: etwa eine Woche nach der Enthüllung des Geschlechts verschwunden. Zumal sie ja schon, auch das geht aus dem Gespräch hervor, einen Sohn hat, ein "Bonus-Kind", so nennt sie den achtjährigen Grant, den Ehemann Andy genauso wie die 12-Jährige Lilly aus einer früheren Beziehung in die Familie gebracht hat. Aber sie wollte nun mal so gerne auch ihren eigenen, einen leiblichen Sohn haben. "In meiner perfekten Welt hatte ich einen Jungen und ein Mädchen", sagt sie. Dann fügt sie hinzu: "Ich habe mir einfach gesagt, das Universum gibt mir, was ich brauche und womit ich umgehen kann. Ich bin einfach dazu bestimmt, eine Mädchenmutter zu sein."

"Tut mir so leid für das Kind"

Autumn hat also ihren Frieden mit dem Schicksal gemacht, viele ihrer Follower aber noch nicht mit ihr. Manch einer hat die Tochter im Blick und die Gefühle, die sie empfinden würde, sollte sie einmal von der Reaktion ihrer Mutter erfahren: "Mich als Tochter", schreibt eine Nutzerin, "würde das mies enttäuschen wenn sie sich bei meiner Schwester so gefreut haben und bei mir so…". Eine andere meint: "Das tut mir so leid für das Kind." In einem dritten Kommentar ist zu lesen: "Ich bin das zweite Mädchen und hab diese Reaktion von meiner Mama in der Therapie aufgearbeitet, da ich die Enttäuschung über mein Geschlecht gespürt habe."

Es gibt aber auch Stimmen, die Autumn als Bestärkung empfinden dürfte. Sie stehen unter dem Motto: Die Reaktion ist doch verständlich angesichts der Umstände. Ein*e Nutzer*in schreibt: "Nach zwei Jungs haben wir uns ein Mädchen gewünscht. Als es dann hieß es wird wieder ein Junge, waren wir auch erstmal 'enttäuscht'". In einem Kommentar heißt es: "Ich werd mein Kind lieben wie es ist ABER wünsch mir auch ein Mädchen als zweites Kind und werd glaub ich weinen wenn es wieder ein Junge wird." Eine dritte Sorte von Meinungen ließe sich wie folgt auf einen Nenner bringen: Junge oder Mädchen, Hauptsache gesund.