Nach "Kitchen Impossible": Was man über das Franzbrötchen wissen muss - und wie man es selbst hinkriegt

In seiner TV-Kochshow musste Tim Mälzer ein Franzbrötchen backen: Ein "Hamburger Nationalheiligtum"

Franzbrötchen als Challenge: Tim Mälzer in
Franzbrötchen als Challenge: Tim Mälzer in "Kitchen Impossible". (Bild: RTL / Endemol Shine / Jana Rüben)

Franzbrötchen selber machen? Gar nicht mal so einfach. Zumindest, wenn es gut werden soll. Das musste auch Tim Mälzer in "Kitchen Impossible" feststellen. In der neuen Folge der TV-Show (zu sehen auf RTL+), in der sich der bekannte Koch immer wieder mit anderen Profis ein Duell liefert, in dessen Verlauf ein Gericht so exakt wie möglich nachgekocht werden muss, ohne die einzelnen Zutaten oder das Rezept zu kennen, musste er ein Franzbrötchen backen. Für Mälzer ein "Hamburger Nationalheiligtum", wie er in der Show sagte, das er offenbar so gut kennt, dass er das konkrete Franzbrötchen, um das es in der Folge ging, nicht einmal wie sonst üblich probierte, um die einzelnen Zutaten herauszuschmecken. Ein Fehler, wie sich später herausstellte - denn Mälzer ahnte nicht, dass hier Sauerteig statt des üblichen Hefeteigs verwendet wurde.

Eine unterhaltsame Challenge, bei der man am liebsten gleich selbst in ein leckeres Franzbrötchen beißen möchte. Doch wie entstand das kulinarische "Heiligtum" aus dem Norden Deutschlands eigentlich? Und wie gelingt das klassische Gebäck mit Zimt und Zucker, wenn man es selber machen will? Inspiriert von "Kitchen Impossible" nehmen wir das Franzbrötchen genauer unter die Lupe.

Süß und lecker: Franzbrötchen. (Bild: Getty)
Süß und lecker: Franzbrötchen. (Bild: Getty)

Wie entstand das Franzbrötchen?

Auf die Frage, wie das Gebäck einst entstand, findet man keine eindeutige Antwort. Allerdings führt die Spur, so ist wiederholt zu lesen, in den Hamburger Bezirk Altona. "Laut meinem Erkenntnisstand wurde das Franzbrötchen in der Großen Bergstraße in Altona erfunden", wird Manfred Beseler, der zusammen mit Sören Ingwersen und Adriana Gagliardi das Buch "Das Franzbrötchen" herausgab, von der Website des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags (sh:z) zitiert. Wie man dort weiter erfährt, soll im 18. Jahrhundert, als Altona noch unter dänischer Verwaltung stand, ein Bäcker namens Thielemann eine Backstube von einem Franzosen übernommen haben. Besagte Backstube soll sich als "Franzsche Bäckerei" einen Namen gemacht haben und könnte der Geburtsort des Franzbrötchens gewesen sein. "Auch Reiseberichte von damals würden bestätigten, dass das 'Ur'-Franzbrötchen aus eben dieser Backstube stamme", heißt es beim sh:z.

Allerdings kommt auf der Website auch der Historiker Dr. Dirk Brietzke zu Wort, der sagt: "Alles, was Sie dazu finden, egal ob gedruckt oder im Netz, ist pure Spekulation." Obwohl es auch ihm zufolge plausibel sei, davon auszugehen, "dass die Entstehung mit Hamburg verbunden ist."

Somit wäre dann wohl auch dieser Erklärungsversuch mit Vorsicht zu genießen: "Eine Theorie besagt, dass die Hamburger Bäcker während der französischen Besatzungszeit im 19. Jahrhundert anfingen, nach französischer Art weißes Baguettebrot zu backen, sogenanntes Franzbrot", schreibt der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Zur Ur-Version des heutigen Franzbrötchens habe es sich dann entwickelt, als jemand den Einfall gehabt habe, das Brot in die Pfanne zu hauen und zu braten - mit Zimt und Zucker.

Wie macht man selber Franzbrötchen?

Wie auch immer das Franzbrötchen entstanden sein mag - heutzutage gibt es zahlreiche Rezepte, um selbst zum Franzbrötchenbäcker zu werden. Während man das süße Zucker-Zimt-Gebäck auch mit Rosinen, Schokolade oder anderen Zutaten variieren kann, soll an dieser Stelle ein ganz einfaches, schnelles Rezept vorgestellt werden, das im YouTube-Channel Leckerschmecker zu finden ist.

Welche Zutaten man für den Franzbrötchen-Teig braucht

Im Folgenden die Zutaten für den Teig im Überblick, die Mengenangaben sind für 6 Portionen gedacht:

Mehl (300 Gramm)

Ein Ei

Weiche Butter (35 Gramm)

Zucker (35 Gramm)

Eine Prise Salz

Frische Hefe (ein Viertel eines Würfels)

Warme Milch (125 Milliliter)

Zunächst gibt man das Mehl, das Ei, die Butter, den Zucker und das Salz in eine Schüssel. Anschließend nimmt man eine weitere, kleinere Schüssel und gibt dort die Hefe und die Milch hinein, rührt den Inhalt bis zur Auflösung der Hefe und gibt ihn ebenfalls in die größere Schüssel. Mit Hilfe von Knethaken wird das Ganze nun zu einem Teig geknetet und hinterher wird die Schüssel eine Stunde lang mit einem Tuch bedeckt. Danach schnappt man sich den Teig und rollt ihn zu einem Rechteck aus (die Fläche, auf der man das tut, sollte mit Mehl bestreut sein).

Welche Zutaten man für die Franzbrötchen-Füllung braucht

Im Folgenden die Zutaten für die Füllung im Überblick:

Weiche Butter (35 Gramm)

Zucker (35 Gramm)

Zimt (ein Teelöffel)

Mit der Butter muss man nun den Teig bestreichen. Danach streut man die Zimt-Zucker-Kombi drauf und rollt den kompletten Teig zusammen. Die Rolle muss nun in sechs Stücke unterteilt werden. Wie unter dem YouTube-Clip von Leckerschmecker erklärt wird, "schneidest du im wechselnden 45°-Winkel sechs Stücke". Diese werden dann jeweils in der Mitte mittels eines runden Stabs in Form gedrückt. Abschließend werden sie auf einem Backblech 20 Minuten lang bei 180 Grad Celsius gebacken.