Neu gepflanzte Bäume sturmsicher anbinden
Damit sich frisch gepflanzte Bäume mit ihren Wurzeln gut im Boden verankern und auch bei stärkerem Sturm nicht umkippen, brauchen sie einen guten Baumpfahl als Stütze. Hier stellen wir verschiedene Methoden vor und zeigen Ihnen, wie Sie den Baum fachmännisch am Pfahl anbinden.
Die Kronen von Bäumen und großen Sträuchern wirken bei Wind wie ein Hebel auf die Wurzeln. Frisch gepflanzte Gehölze können nur mit ihrem Eigengewicht und der lockeren, aufgefüllten Erde dagegenhalten, weshalb im Untergrund ständig Bewegung herrscht. Dadurch reißen gerade gebildete Feinwurzeln gleich wieder ab, was eine schlechte Wasser- und Nährstoffversorgung zur Folge hat. Eine stabile Verankerung der Gehölze mit Baumpfählen sorgt dafür, dass sie in Ruhe einwurzeln können.
In Kürze: So machen Sie Bäume sturmsicher
Frisch gepflanzte Bäume benötigen eine stabile Verankerung, um Wurzeln erfolgreich ausbilden zu können. Es gibt drei Hauptmethoden zur Sicherung:
Senkrechter Pfahl: wird nahe am Stamm eingeschlagen, ideal für junge, wurzelnackte Bäume
Dreibock: optimal für größere Bäume mit breiten Wurzelballen, drei Pfähle werden in einem Dreieck um den Baum herum platziert
Schräger Pfahl: eignet sich für Bäume mit niedrig beginnender Krone, steht in einem 45-Grad-Winkel zum Boden
Baumstützen richtig wählen und anwenden
Da die Verankerung mindestens zwei, besser drei Jahre halten muss, sind die im Baumarkt angebotenen Holzpfähle kesseldruckimprägniert. Die Länge der Pfähle richtet sich nach der Höhe des Kronenansatzes der zu pflanzenden Bäume, denn sie sollten etwa zehn Zentimeter unterhalb der Krone enden. Stehen sie höher, können sie bei Wind die Rinde der Äste beschädigen, enden sie tiefer, bricht die Krone bei starkem Sturm leicht ab. Tipp: Kaufen Sie lieber einen etwas längeren Pfahl und schlagen Sie diesen mit einem Hammer möglichst tief ins Erdreich. Wenn irgendwann kein Vortrieb mehr möglich ist, kürzen Sie ihn oben mit einer Säge auf die erforderliche Länge. Als Bindematerial eignet sich Kokosstrick. Dieser wird doppelt gelegt und in Form einer Acht um Pfahl und Stamm gebunden. Anschließend wickelt man das lange Ende der Schnur vom Stamm Richtung Pfahl fest um den Mittelteil und verknotet es am Pfahl.
Je nach Größe und Beschaffenheit des Baums gibt es verschiedene Methoden, ihn zu stabilisieren. Die drei gängigsten stellen wir Ihnen in den folgenden Abschnitten vor.
Methode 1: Senkrechter Pfahl
Diese Variante eignet sich besonders für junge, wurzelnackte Hochstämme oder Bäume mit kleinem Topfballen. Für einen guten Halt muss der Pfahl dicht neben dem Stamm stehen – möglichst nicht weiter als eine gute Handbreit entfernt. Um das zu erreichen, passt man ihn zusammen mit dem Baum ins Pflanzloch ein und schlägt dann zuerst den Pfahl in die Erde. Erst danach setzt man den Baum ein und verschließt das Pflanzloch. Wichtig ist, dass der Pfahl auf der Westseite des Stamms steht, damit der Baum beim vorherrschenden Wind aus westlichen Richtungen nicht gegen den Pfahl schlägt. Fixiert wird der Stamm mit Kokosstrick etwa ein bis zwei Handbreit unterhalb der Krone.
Methode 2: Dreibock
Der Dreibock wird oft bei größeren Bäumen mit breiten Wurzelballen verwendet, da ein einzelner Stützpfahl hier nicht nah genug am Stamm platziert werden kann. Die Pfähle für den Dreibock können Sie auch erst nach dem Pflanzen des Baums einschlagen. Wichtig ist allerdings, dass Sie dabei einen Helfer haben, der den Stamm etwas zur Seite drückt, um Beschädigungen zu vermeiden. Die Pfähle werden auf die Eckpunkte eines imaginären gleichseitigen Dreiecks gesetzt, bei dem der Stamm möglichst genau im Mittelpunkt stehen sollte. Anschließend werden die Pfahl-Enden mit passend zugeschnittenen Halbrundhölzern oder Latten verschraubt, damit sie sich gegenseitig stabilisieren – und fertig ist der Dreibock. Binden Sie zum Schluss den Baum dicht unterhalb der Krone mit je einem Kokosstrick an jedem der drei Pfähle fest. Die Bindetechnik ist dabei die Gleiche wie bei der Befestigung an einem senkrechten Stützpfahl. In der folgenden Bildergalerie erklären wir sie noch einmal Schritt für Schritt.
Methode 3: Schräger Pfahl
Die Befestigungsvariante mit einem schrägen Pfahl kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Krone des Baums bereits dicht über dem Boden beginnt. Im Baumschuljargon werden solche Bäume auch als Heister oder – bei größeren Solitärpflanzen – als Stammbüsche bezeichnet. Auch Nadelgehölze oder große, mehrtriebige Laubgehölze werden in der Regel mit einem schrägen Pfahl stabilisiert.
Man passt den Pfahl nach dem Positionieren und Ausrichten des Baums so an, dass er vom Gehölz aus gesehen in Nord- oder Südrichtung mit ausreichendem Abstand zum Wurzelballen in einem 45-Grad-Winkel zum Boden steht. Aus westlicher Richtung betrachtet muss sich das Pfahl-Ende nach dem Einschlagen etwa eine Handbreit vor dem Stamm befinden. Jetzt schlägt man den Pfahl zunächst so weit in die Erde, dass er nicht mehr von alleine umkippen kann. Danach biegt man den Baum zur Seite, um ihn vor Schäden zu schützen, und treibt den schrägen Pfahl mit dem Hammer so weit in den Boden, dass er stabil steht. Nun richtet man den Stamm erneut aus und kürzt den Pfahl bei Bedarf mit der Säge so weit ein, dass er nicht weiter als zehn Zentimeter seitlich über den Stamm hinausragt. Danach wird der Stamm mit Kokosstrick fixiert.