Neue Moschino-Kampagne: Designer Jeremy Scott erntet Kritik für Posting

Moschino-Designer Jeremy Scott hatte Gutes im Sinn, trat aber mit einem Posting ins Fettnäpfchen. (Bild: AP Photo)
Moschino-Designer Jeremy Scott hatte Gutes im Sinn, trat aber mit einem Posting ins Fettnäpfchen. (Bild: AP Photo)

Mode-Designer Jeremy Scott bekommt derzeit nicht nur Lob für die neue Werbekampagne des Labels Moschino – Kritiker sehen darin eine Verharmlosung der strengen US-Migrationspolitik.

Wie Scott kürzlich auf seinen Social-Media-Kanälen enthüllte, trägt die Kampagne im Stil der Sechzigerjahre den Titel „Alien Nation“ – und niemand Geringeres als Model Gigi Hadid fungiert abermals als Werbeträgerin. Während sich Scott durch sein Kampagnen-Thema eigentlich kritisch mit der aktuellen Migrationspolitik der Trump-Regierung auseinandersetzen möchte, ging ein Posting von ihm nach hinten los.

Ein bereits wieder gelöschter Twitter-Kommentar des Modemachers sorgte für ordentlich Kritik. Zu einem Foto von Gigi Hadid mit blauer Hautfarbe und in Moschino-Dress schrieb er: „Das einzige, was daran illegal ist, ist, wie gut sie aussieht.“ Twitter-User empfanden den Satz als äußerst unsensibel in Bezug auf den Umgang mit vor allem mexikanischen Migranten in den USA. In den Kommentaren forderten sie Scott auf: „Überdenken Sie diesen Satz“ oder schrieben: „Hey, das ist kein schöner Spruch.“ Ein anderer User stufte den Kommentar gleich als „fremdenfeindlich“ ein. Der Hintergrund: Das Wort Alien wird im Englischen oftmals despektierlich für Immigranten benutzt, häufig mit einer rassistischen Intention.

Auf Instagram erklärte der Designer die eigentliche Intention hinter dem Kampagnen-Namen „Alien Nation“:

„Was ist ein „Alien“? Das Konzept meiner Kampagne ist es, auf die strenge Haltung der US-Politik gegenüber „illegalen Einwanderern“ aufmerksam zu machen. Ich habe die Models in meiner Show und dieser Kampagne angemalt, um eine Diskussion darüber auszulösen, was es bedeutet, ein „Fremder“ zu sein. Sind sie orange, blau, gelb, grün? Ist das überhaupt wichtig? Sie sind unsere Freunde, Nachbarn, Mitarbeiter, Verwandte und Menschen, die wir lieben.“

Jeremy Scott spielt beim Titel seiner Kampagne mit dem Wort Alien, das im Englischen sowohl für den Außerirdischen aber auch für den Fremden stehen kann. Seine Models inszenierte er dabei mit auffälligen Hautfarben in Blau und Orange – wie bei Kaia Gerber. Bereits im Februar, beim Launch seiner Herbst-/Winterkollektion, hatte er seine Models – bemalt in leuchtenden Farben – über den Laufsteg geschickt.

„Alien Nation. Meine neue @moschino-Kampagne, fotografiert von Steven Meisel und gestylt von @carlynecerfdedudzeele, mit dem Star @kaiagerber als meine Jackie O Alien“

Die neue Kampagne beinhaltet die gleichen Entwürfe und künstlichen Hautfarben wie die Runway-Shows im Frühjahr. Doch das Thema der Kampagne erhält durch die aktuellen Entwicklungen in der US-Einwanderungspolitik ungleich mehr Bedeutung und Gewicht. Derzeit steht die Regierung des amtierenden Präsidenten Donald Trump stark in der Kritik, da sie Migrantenkinder an der Grenze zu Mexiko von ihren Eltern trennt.