Neue Social-Kampagne in der Kritik: Übergewicht als Krebsursache
Body-Shaming ist in den sozialen Netzwerken keine Seltenheit. Nun soll aber gegen Übergewicht mobil gemacht werden und zwar in einer neuen Kampagne, die Fettleibigkeit als Ursache für Krebs propagiert. Für einige ein klares No-Go.
Research Cancer UK startete kürzlich eine Kampagne, die auf Fettleibigkeit als zweitgrößte Ursache für Krebserkrankungen aufmerksam machen will. Die Institution klärte in einem Twitter-Post auf:
Obesity is the second biggest preventable cause of cancer behind smoking. But only 15% of people in the UK are aware of this. Please RT and help raise awareness https://t.co/eOrFWGfWUb pic.twitter.com/8Z7SLksMne
— Cancer Research UK (@CR_UK) February 26, 2018
“Fettleibigkeit ist die zweitgrößte, vermeidbare Ursache von Krebs nach dem Rauchen. Aber nur 15 Prozent der Leute im Vereinigten Königreich wissen das.”
Es wird außerdem darum gebeten, den Tweet zu teilen, damit sich mehr Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Aber genau das kritisiert eine Komikerin nun – ebenfalls via Twitter:
Right, is anyone currently working on getting this piece of shit CancerResearchUK advert removed from everywhere? Is there something I can sign? How the fucking fuck is this okay? pic.twitter.com/b7eU7lulms
— Sofie Hagen (@SofieHagen) February 28, 2018
“Ok, arbeitet gerade zufällig jemand daran, diese sch*** CancerResearchUK-Werbung überall entfernen zu lassen? Gibt es etwas, das ich unterschreiben kann? Warum verflucht nochmal ist das ok?”
Sofie Hagen wirft der Anti-Krebs-Kampagne Body-Shaming vor. Damit entbrannte ein heftiger Streit auf der sozialen Plattform. Cancer Research UK antwortete nämlich auf die Reaktion der Komikerin und rechtfertigte seine Bemühungen:
(2/2) … as after smoking, obesity is the second biggest cause. It is our duty to inform people about this and lobby the government on policies which will help us all to keep a healthy weight. For more info, head to our website: https://t.co/eOrFWGfWUb
— Cancer Research UK (@CR_UK) February 28, 2018
“Es ist unsere Pflicht, die Leute darüber zu informieren und Einfluss auf die Regierung und deren Politik zu nehmen. Das wird uns allen helfen, ein gesundes Gewicht zu halten.”
Aber auch darauf hat Sofie Hagen eine gepfefferte Antwort parat:
And you can absolutely go away in terms of trying to excuse it. Society viewing fatness as a negative thing is a thing that kills more than the cancer that you MIGHT get due to MAYBE something to do with you POSSIBLY weighing MORE than a CERTAIN weight POSSIBLY MAYBE.
— Sofie Hagen (@SofieHagen) February 28, 2018
“Die Gesellschaft sieht Übergewicht als etwas Negatives und das ist eine Sache, die mehr tötet als der Krebs, den du vielleicht bekommen könntest, weil du eventuell etwas mehr wiegst als ein bestimmtes Gewicht – vielleicht, möglicherweise.”
And BMI has been debunked DECADES ago. It's not a valid way of measuring anything. On the contrary, DIETING has been proved TIME AND TIME again to be one of the worst thing you can do to your body. Your campaign is so damaging and fatshaming and I really hope it gets taken down.
— Sofie Hagen (@SofieHagen) February 28, 2018
Der BMI sei eine Sache, die bereits vor Jahren widerlegt worden sei. Er sei keine gültige Einheit, um irgendetwas zu messen. Laut Hagen seien Diäten das Schlimmste, was man seinem Körper antun könne und die Kampagne schade mehr, als dass sie helfe. Ob sie wirklich abgesetzt wird, muss sich erst noch zeigen.