Neue Social-Kampagne in der Kritik: Übergewicht als Krebsursache

Body-Shaming ist in den sozialen Netzwerken keine Seltenheit. Nun soll aber gegen Übergewicht mobil gemacht werden und zwar in einer neuen Kampagne, die Fettleibigkeit als Ursache für Krebs propagiert. Für einige ein klares No-Go.

Zu viel Gewicht soll Krebs verursachen. (Bild-Copyright: Shotshop/ddp images)
Zu viel Gewicht soll Krebs verursachen. (Bild-Copyright: Shotshop/ddp images)

Research Cancer UK startete kürzlich eine Kampagne, die auf Fettleibigkeit als zweitgrößte Ursache für Krebserkrankungen aufmerksam machen will. Die Institution klärte in einem Twitter-Post auf:

“Fettleibigkeit ist die zweitgrößte, vermeidbare Ursache von Krebs nach dem Rauchen. Aber nur 15 Prozent der Leute im Vereinigten Königreich wissen das.”

Es wird außerdem darum gebeten, den Tweet zu teilen, damit sich mehr Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Aber genau das kritisiert eine Komikerin nun – ebenfalls via Twitter:

“Ok, arbeitet gerade zufällig jemand daran, diese sch*** CancerResearchUK-Werbung überall entfernen zu lassen? Gibt es etwas, das ich unterschreiben kann? Warum verflucht nochmal ist das ok?”

Sofie Hagen wirft der Anti-Krebs-Kampagne Body-Shaming vor. Damit entbrannte ein heftiger Streit auf der sozialen Plattform. Cancer Research UK antwortete nämlich auf die Reaktion der Komikerin und rechtfertigte seine Bemühungen:

“Es ist unsere Pflicht, die Leute darüber zu informieren und Einfluss auf die Regierung und deren Politik zu nehmen. Das wird uns allen helfen, ein gesundes Gewicht zu halten.”

Aber auch darauf hat Sofie Hagen eine gepfefferte Antwort parat:

“Die Gesellschaft sieht Übergewicht als etwas Negatives und das ist eine Sache, die mehr tötet als der Krebs, den du vielleicht bekommen könntest, weil du eventuell etwas mehr wiegst als ein bestimmtes Gewicht – vielleicht, möglicherweise.”

Der BMI sei eine Sache, die bereits vor Jahren widerlegt worden sei. Er sei keine gültige Einheit, um irgendetwas zu messen. Laut Hagen seien Diäten das Schlimmste, was man seinem Körper antun könne und die Kampagne schade mehr, als dass sie helfe. Ob sie wirklich abgesetzt wird, muss sich erst noch zeigen.

Auch bestimmte Nahrung soll Krebs verursachen.