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Kaffeetrinker leben länger? Das ist an der neuen Studie dran

Die Kaffeekultur boomt – und mit ihr kommen diverse Studien auf, die die Wirkung auf den Menschen testen. Leider aber lassen sich in der Ernährungsforschung zu diesem Thema keine eindeutigen Ergebnisse finden. (Bild: Getty Images)
Die Kaffeekultur boomt – und mit ihr kommen diverse Studien auf, die die Wirkung auf den Menschen testen. Leider aber lassen sich in der Ernährungsforschung zu diesem Thema keine eindeutigen Ergebnisse finden. (Bild: Getty Images)

Eine Studie aus Großbritannien besagt, dass sechs bis acht Tassen Kaffee am Tag zu einem längeren Leben führen können. Aber Vorsicht: Dass das Getränk damit auch wirklich gesund ist, konnte nicht eindeutig bewiesen werden. Und es gibt noch ein anderes Problem mit Studien wie diesen, wie ein Ernährungswissenschaftler bestätigt.

Um das „schwarze Gold“ ranken sich viele Mythen. Für die einen ist Kaffee Lebenselixier, andere sind sich sicher, dass ein übermäßiger Verzehr ungesund sein muss. In der US-Wissenschaftszeitschrift „JAMA Internal Medicine“ wurde nun die neueste Studie zum Thema veröffentlicht: Zehn Jahre lang begleitete die Krebsforscherin Dr. Erikka Loftfield vom US-amerikanischen National Cancer Institute zwischen 2006 und 2016 eine halbe Million Briten im Alter zwischen 38 und 73 Jahren, 14.000 der Teilnehmer starben während dieser Zeit.

78 Prozent der Teilnehmer gaben an, regelmäßig Kaffee zu sich zu nehmen. Getestet wurde mit gemahlenem Kaffee, Instantkaffee und entkoffeiniertem Kaffee. Diejenigen, die sechs oder sieben Tassen Kaffee am Tag tranken, haben laut der Ergebnisse am besten abgeschnitten. Die Sterberate von Vieltrinkern war bei den Teilnehmern bis zu 16 Prozent niedriger als bei denjenigen, die keinen Kaffee tranken. Bei den Probanden mit einem Verzehr von acht Tassen und mehr pro Tag fiel die Sterberate sogar um 14 Prozent.

Bei diesem Anblick dürfte jedem Fan das Wasser im Mund zusammenlaufen: Eine traditionelle Kaffeezeremonie in Äthiopien (Bild: Getty Images)
Bei diesem Anblick dürfte jedem Fan das Wasser im Mund zusammenlaufen: Eine traditionelle Kaffeezeremonie in Äthiopien (Bild: Getty Images)

Loftfield resümierte in dem Fachblatt, dass „Kaffee ein fester Bestandteil einer gesunden Ernährung“ sein kann. Wie die Wissenschaftlerin allerdings auch bestätigte, liefert die Studie keine konkreten kausalen Zusammenhänge zwischen dem Kaffeekonsum und der Lebenszeit. Zur Vorsicht mahnt auch Ernährungswissenschaftler und Buchautor Uwe Knop, denn die Ernährungsforschung kann mit derartigen Studien eigentlich keine eindeutigen Ergebnisse vorbringen. „Es gibt zig Studien wie diese. Dort wird ein statistischer Zusammenhang hergestellt, aber dies ist kein klares Ursache-Wirkung-Ergebnis. Es handelt sich um Beobachtungsstudien, die nicht allgemein für jeden Menschen gültig sein können“, so Knop.

Die Gesundheit eines jeden Individuums ist laut des Wissenschaftlers von sehr viel mehr Faktoren abhängig. „Diese Studie liefert keinen Beweis dafür, dass Kaffeetrinken das Leben verlängert. Allerdings lässt sich danach aber sagen, dass Kaffeetrinker länger leben können. Diejenigen, die Kaffee lieben, müssen also keine Angst haben, weil in der Studie nur positive Ergebnisse bekannt geworden sind.“ Jeder Mensch sollte seiner Meinung auf seinen Körper hören und essen und trinken, was schmeckt und gut bekömmlich ist, also verdaut werden kann.