Neue Studie: Luftverschmutzung kann die Knochen schwächen

Asthma, Allergien und Atemwegserkrankungen? Verschmutzte Luft kann noch mehr auslösen: Eine Studie stellte nun fest, dass sie sogar auf die Knochen geht.

Vor allem bei Frauen kann Luftverschmutzung auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen führen: Sie sind anfälliger für Knochenschwund (Symbolbild: Getty Images)
Vor allem bei Frauen kann Luftverschmutzung auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen führen: Sie sind anfälliger für Knochenschwund (Symbolbild: Getty Images)

Wer in Ballungsräumen mit hoher Luftverschmutzung lebt, bekommt mit jedem Atemzug Luftschadstoffe wie Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid in die Lungen. Dass diese längst nicht nur Atemwegserkrankungen auslösen, ist bekannt. Das Bundesumweltamt sowie das Bundesamt für Gesundheit warnen auch vor Herz-Kreislauferkrankungen und einem erhöhten Risiko für Allergien, Thrombose und Krebs.

Hin und wieder bringen Studien neue Gesundheitsrisiken ans Licht, die durch verschmutzte Luft ausgelöst werden können. Eine aktuelle Studie der Columbia University Mailman School of Public Health bringt sie gar mit Knochenschwund in Verbindung.

Schadstoffe durch Autoabgase beschleunigen Osteoporose um das Doppelte

Die Studie bringt erhöhte Konzentrationen an Distickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid - Schadstoffe, die unter anderem von Autoabgasen verursacht werden - in der Atemluft in Zusammenhang mit Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren. Vor allem auf die Lendenwirbelsäule sollen die Gase Auswirkungen haben, wie es in den Ergebnissen heißt, die im Fachmagazin "eClinicalMedicine" veröffentlicht wurden. Wer den Luftverunreinigungen regelmäßig ausgesetzt ist, dessen Knochen schwinden doppelt so schnell wie durch den normalen Alterungsprozess.

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Schon bisherige Studien brachten einzelne Schadstoffe mit Osteoporose, mangelnder Knochendichte und Knochenbrüchen im Alter in Verbindung. Die neue Untersuchung wies diesen Zusammenhang erstmals bei einer Kombination von Schadstoffen nach und erforschte ihn speziell bei Frauen nach den Wechseljahren.

Frauen sind deutlich häufiger von Osteoporose betroffen als Männer: Auf 5,2 Millionen Frauen über 50 kommen in Deutschland 1,1 Millionen Männer ab 50 Jahren, die davon betroffen sind.

Luftverschmutzung zu bekämpfen könnte Knochenbrüche reduzieren

161.808 Frauen unterschiedlicher Herkunft wurden für die Langzeitstudie untersucht. In Abständen von mehreren Jahren wurde immer wieder ihre Knochendichte gemessen und mit den Schadstoffemissionen an ihrem Wohnort verglichen.

Die Ergebnisse zeigen, dass - unabhängig von sozioökonomischen oder demografischen Faktoren - Luftverschmutzung zu Knochenschwund führen kann, wie Studienleiter Diddier Prada in der Publikation erläutert. Die Schlussfolgerung: Je sauberer die Luft, desto eher könnten Knochenbrüche und Haltungsschäden bei älteren Menschen - insbesondere Frauen - vermindert werden.

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