Neue Verhütungsmethode per WLAN und App

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Eine deutsche Erfinderin will Frauen bei Verhütung oder Kinderwunsch mit moderner Technologie unterstützen. Die Bonnerin Katrin Reuter hatte die Idee zu der neuartigen Verhütungsmethode namens Trackle. Die soll die bewährte, aber auch sehr störanfällige Natürliche Familienplanung (NFP) ins Zeitalter von WLAN und Apps überführen.

Viele Frauen schätzen die NFP, weil hier im Gegensatz zur Antibabypille keine Hormone geschluckt werden müssen. Durch tägliches Temperaturmessen wird der Zeitpunkt des Eisprungs und damit der Grad der Fruchtbarkeit bestimmt. Besteht kein Kinderwunsch, bleiben Paare an den kritischen Tagen enthaltsam, beschränken sich auf ungefährliche Sexpraktiken oder verhüten mit Kondomen. Bei korrekter Anwendung ist die NFP so sicher wie die Pille.

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Die Methode setzt aber viel Disziplin bei der Frau und auch ihrem Partner voraus. Die Temperatur muss möglichst zur immer gleichen Zeit frühmorgens dokumentiert und auf einer Zyklustabelle eingetragen werden. Zudem kann die Körpertemperatur durch vielerlei Einflüsse wie Alkoholkonsum, Medikamente, Stress oder bereits eine späte Mahlzeit am Vorabend verfälscht werden. All diesen Unwägbarkeiten soll Trackle mit moderner Messtechnik begegnen.

Hinter dem Namen verbirgt sich ein kleiner Temperatursensor mit Silikonhülle, der wie ein Tampon in die Scheide eingeführt wird. Dort misst er über Nacht die Körperkerntemperatur. So werde auf sichere Weise der relevante Wert ermittelt, heißt es auf der Trackle-Produktseite. Das Gerät überträgt die Messdaten drahtlos und automatisch an die dazugehörige Software, die Daten werden der Nutzerin auf dem Smartphone angezeigt.

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Noch befindet sich die Verhütungsmethode in der Testphase. Die ersten in China hergestellten Prototypen waren Anfang November in Bonn eingetroffen. Derzeit arbeitet das Entwicklerteam an Soft- und Hardware. Die Markteinführung ist für Mitte 2016 geplant, wie Erfinderin Reuter „Cosmopolitan.de“ sagte.

Bilder: thinkstock