Neuer Schweizer Food-Trend: Insekten-Burger aus dem Supermarkt

Gut sehen sie ja aus: Diese Burger enthalten neben Gemüse und Reis auch Mehlwürmer. (Bild: dpa)
Gut sehen sie ja aus: Diese Burger enthalten neben Gemüse und Reis auch Mehlwürmer. (Bild: dpa)

Einfach nur eklig oder eine ökologische Alternative zu Fleisch? Eine Supermarktkette in der Schweiz bietet demnächst Lebensmittel mit Mehlwürmern an. Und die könnten bald auch in Deutschland erhältlich sein.

In vielen Ländern Afrikas, Asiens, Australiens und Südamerikas stehen Insekten schon seit Jahrhunderten auf dem Speiseplan – und das mit gutem Grund: Heuschrecken, Käfer & Co. gehören von Natur aus zu den am häufigsten vorkommenden Tieren auf der Erde – und sie sind reich an Nährstoffen. In Europa ist das Verspeisen der kleinen Krabbeltierchen jedoch noch weitgehend mit Ekelgefühlen verbunden. Aber das könnte sich nun ändern.

Ab 21. August nimmt die Schweizer Supermarktkette „Coop“ Bratlinge und Hackbällchen mit Mehlwürmern in das Sortiment ausgewählter Filialen und des Onlineshops auf. Grundlage für die kuriose Erweiterung der Produktpalette ist die Legalisierung des Insektenverkaufs zum Verzehr in der Schweiz. Schon vor der Zulassung im Mai hatte Coop begonnen, mit dem Startup „Essento“ an neuen Produktkreationen zu arbeiten.

Neben Burger-Bratlingen hat das Startup Essento auch Bällchen aus Mehlwürmern entwickelt, die sich für viele verschiedene Speisen eignen. (Bild: dpa)
Neben Burger-Bratlingen hat das Startup Essento auch Bällchen aus Mehlwürmern entwickelt, die sich für viele verschiedene Speisen eignen. (Bild: dpa)

Die „Insect Burger“ enthalten neben Mehlwürmern Reis, Karotten, Sellerie, Lauch und eine Prise Chili, die „Insect Balls“ bestehen aus Kichererbsen, Zwiebeln, Knoblauch und Koriander. Essento-Mitbegründer Christian Bärtsch sieht die Mehlwurm-Produkte als „perfekte Ergänzung für einen modernen Speiseplan“, und das nicht nur wegen ihres kulinarischen Potenzials: „Ihre Produktion schont Ressourcen und ihr Nährwertprofil ist hochwertig“, erklärt er in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Die Welternährungsorganisation FAO empfiehlt essbare Insekten wie Grillen, Heuschrecken und Mehlwürmer schon seit Jahren als gute Proteinquelle, in Deutschland sind sie jedoch bislang nicht als Lebensmittel zugelassen. 2018 soll sich das jedoch ändern: Dann sollen Insekten in einer neuen EU-Verordnung als „neuartige Lebensmittel“ anerkannt werden – und dem Mehlwurmverzehr auch hierzulande nichts mehr im Wege stehen.