Neues Super-Food? Aloe-Vera-Saft soll bei der Fettverbrennung helfen

Sie gilt als das neue Wundermittel der Natur. Die Wüstenlilie, wie die Aloe Vera auch genannt wird, soll neben ihren Beauty-Effekten auch bei der Fettverbrennung helfen. Doch welche Wirkung hat der Saft der Aloe-Vera-Pflanze wirklich?

Beauty-Expertinnen und Fitness-Gurus auf Instagram haben einen neuen Star am Himmel des Super-Foods entdeckt. Die Accounts von namhaften Bloggern sind voll vom neuen Modegetränk, dem Aloe-Vera-Saft. Angeblich soll die Pflanzenflüssigkeit Kilos purzeln und Speckröllchen verschwinden lassen.

Ärzte und Ernährungswissenschaftler warnen allerdings vor voreiligen Schlüssen, denn die Nutzung von Aloe-Vera-Säften als Nahrungsergänzungsmittel ist nach ihrer Einschätzung noch nicht belegt. Die in der Pflanze enthaltenen Laxative können in hoher Konzentration zwar abführend wirken, der Körper verliert aber lediglich Wasser, ohne wirklich eine gewichtsreduzierende Wirkung oder eine Anregung des Stoffwechsels herbeizuführen.
Die Menge der Aloine, die davon in den gängigen Säften enthalten ist, fällt so gering aus, dass man auch von der abführenden Wirkung nichts merken dürfte.

Neben der bewiesenen kosmetischen Wirkung des Naturprodukts, sind die Resultate als Unterstützung für die Fettverbrennung also keineswegs bewiesen. Und selbst in den Beauty-Produkten ist eine Erwähnung von Aloe Vera nicht immer ein Garant für Wunderwirkungen. Denn nur in Cremes und Körperlotionen, die lange genug auf der Haut bleiben, können Aloe-Vera-Bestandteile mehr ausrichten, weil sie in die Haut einziehen. Wenn dann Konzentration und Qualität der Pflanzenzusätze ebenfalls stimmen, können sie die Haut tatsächlich zusätzlich pflegen und deren Heilung vorantreiben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält das Gel von frisch abgeschlagenen Blättern jedoch für das beste Aloemittel, weil bei der Verarbeitung zu Kosmetika immer einige Inhaltsstoffe an Aktivität einbüßen können.

Viele der Versprechen von Bloggern sind also irreführend und vermutlich auf Werbe-Deals zur��ckzuführen. Eine Gratisprobe des Aloe-Vera-Safts in die Selfie-Kamera zu halten und damit das Produkt unkompliziert zu bewerben, bedeutet demnach noch lange nicht, dass die Wirkung wirklich eintritt.

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