New York Marathon: Was dir niemand erzählt, wenn du an den Start gehst
Fünfundfünfzigtausendsechshundertsechsundvierzig. So viele Menschen haben am 3. November 2024 im Central Park die Ziellinie des New York Marathons überquert. Ein Weltrekord. Und mittendrin war ich, Startnummer 21697. Gedruckt auf einem blauweißen Zettel, der jetzt eingerahmt über meinem Schreibtisch hängt.
Ob Runner oder nicht, (fast) jede*r hat schon vom New York Marathon gehört. Hügelig soll er sein, seine Brücken anspruchsvoll. Ein Kampf bis ins Ziel. Gleichzeitig eine einzige Party. Und dank eines Verlosungssystems hängt der Weg zur eigenen Startnummer von einer Menge Glück ab. Ich habe versucht, mich in das Event einzulesen, die typische Marathonvorbereitung gemacht. Aber vor Ort kam alles anders. Hier verrate ich dir, was du über die Experience wissen solltest.
New York Marathon: Das solltest du wissen, wenn es im Big Apple an den Start geht
1. Es ist keine Sightseeing-Tour
… aber irgendwie doch. Jahr für Jahr bleibt die Strecke gleich. Start auf Staten Island, durch Brooklyn nach Queens, über die Bronx und Harlem in den Central Park in Manhattan. Du kommst herum, du siehst eine atemberaubende Kulisse. Allein die treibt dich an und sorgt dafür, dass die 42,195 km – oder eben 26.2 Meilen – viel zu schnell vorbeirauschen. Aber wer schon mal einen Long Run gemacht hat, weiß, was das mit dem Kopf macht. Gerne gehen die Gedanken auf Reisen und schon ist man nicht mehr im Hier und Jetzt. Das war in meinem Fall in Queens so. Der Flow hat mich gepackt, alles um mich herum habe ich kaum wahrgenommen. Also kam Queens auf die Liste für das After-Marathon-Sightseeing.
2. Der Start gleicht einem Film
Bleiben wir doch gleich bei der Kulisse. Beim New York Marathon gehst du nicht nur an die Startlinie und wartest den Schuss ab. Musik begleitet dich, die Helikopter kreisen über die Verrazzano-Narrows-Bridge und schon bei den ersten Schritten eröffnet sich vor dir eine Skyline im gold-rosa Licht, bei der du am liebsten erst einmal für Selfies anhalten möchtest. Der Moment ist einfach nur magisch – mein persönliches Highlight!
3. Jetlag ist deine Superpower
Klingt paradox, ist es aber nicht. Die ersten nicht-professionellen Startwellen des New York Marathons beginnen schon kurz nach 9 Uhr morgens. Das heißt: Um 5 losziehen, unter Umständen um 3:30 aufstehen. Womit manch ein Local sicher zu kämpfen hat, kannst du dank des Jetlags easy wegstecken – wenn du vorher trotz der Aufregung schlafen kannst.
4. Geh die Extrameile
Marathon ist Marathon. In den USA wird die Strecke aber in Meilen gerechnet. Keine 42,195 km, sondern 26.2 Meilen. Obwohl der New York Marathon vereinzelte Benchmarks in Kilometern anzeigt (etwa 5 km, 10 km oder 40 km), sind die meisten Angaben doch die in Meilen. Mir persönlich hat das enorm geholfen. Eine Meile ist ja doch nicht so viel mehr als ein Kilometer. Und 26 davon wirken gleich weniger bedrohlich als 42, oder? Girl Math at its best.
5. Mach dich auf Tränen gefasst
Wer schon einen Marathon gelaufen ist, kennt das. Im Ziel kommen alle Emotionen zusammen. Der Stress der letzten vier Monate Vorbereitung fällt plötzlich ab, dein Training hat sich bezahlt gemacht, du bist einfach nur stolz. Und plötzlich kennen die Freudentränen kein Halten mehr. Ein tolles Gefühl – und beim New York Marathon nochmal viel intensiver. Ich kannte schon ab 40 km kein Halten mehr. Meine schnelle Brille hat die verlaufene Mascara also gut versteckt. Aber selbst wenn nicht, dieses pure Glück im Ziel darf auch gezeigt werden.
6. Nimm alte, warme Kleidung mit
Das hast du vielleicht schon mal gelesen. Am Start kannst du keinen Bag Check machen. Das heißt: Was du hier liegen lässt, bleibt liegen. Bei 5 Grad in den Morgenstunden etwas unpraktisch. Dafür gibt es aber Boxen mit der Aufschrift „Clothing Donation“. Hier sammeln die Helfer*innen die Kleidung auf, die am Start liegenbleibt, die wiederum geht an Charity-Zwecke.
7. Ein cooles Laufoutfit macht sich bezahlt
Wie bei jedem großen Race gibt es auch beim New York Marathon Fotograf*innen an jeder Ecke. Sie halten deinen großen Moment fest. Mit der Kulisse im Hintergrund können nur tolle Bilder entstehen – trotz des gerne mal angestrengten Gesichtsausdrucks. Aber nicht nur deswegen lohnt es sich, sich über die monatelange Trainingszeit hinweg ein cooles Outfit zurechtzulegen. Wenn du deinen Look fühlst, strahlst du das nämlich auch auf der Strecke aus. Und wirst unaufhaltsam.
Aber Vorsicht! Sicherlich kam dir schon mal die Regel „nothing new on race day“ unter – das gilt auch fürs Outfit. Jedes Piece solltest du wenigstens einmal vorher beim Laufen getragen haben. Wie unpraktisch wäre es, wenn es sonst plötzlich auf der Strecke zwickt oder einschneidet?
Ganz wichtig sind natürlich die Laufschuhe. Hier wirst du selten auf eine „one fits all“-Lösung treffen. Dein Schuh muss zu dir passen, nicht andersherum. Vor allem auf 42 Kilometer macht sich ein Fehlgriff nämlich ganz schön bemerkbar. Deswegen habe ich mich in der Vorbereitung auf den New York Marathon durch so einige Schuhe getestet. Tragen sie mich durch den Long Run? Sind sie stabil, angenehm? Oder wo drückt der Schuh? Schritt für Schritt haben sich die richtigen herauskristallisiert. Mein Go-To wurde der FuelCell Rebel v4 von New Balance, wobei ich auch eine Neuheit auf dem Laufschuhmarkt testen konnte: den Fresh Foam x 1080 v14, ebenfalls von New Balance. Der soll Komfort und Leistung vereinen und somit den perfekten Allrounder für jede Trainings- und Wettkampfsituation liefern.
Mein Fazit: Ich liebe seine Kombination aus flexiblem Mesh und bouncy Sohle. Sie hat mir schon manch ein Runner’s High beschert, ganz ohne schwitzige Füße.
8. Du landest in der New York Times
Richtig gelesen. Am Tag nach dem New York Marathon veröffentlicht die New York Times ein Ranking mit den Namen aller Finisher*innen, die in einer bestimmten Zeit die Ziellinie überqueren. Die variiert, 2024 müssten es rund 4 Stunden und 40 Minuten gewesen sein. Ein riesiger Ansporn, im Training nochmal Vollgas zu geben.
9. Es ist kein Run, es ist eine Party
Mit der Einstellung wird es gleich viel einfacher. Stell dir vor: Entweder du läufst gerade über eine der vielen Brücken, die dir eine atemberaubende Sicht über die Skyline des Big Apple offenbaren. Oder du bist von einer Menschenmenge umgeben, die dich voller Leidenschaft anfeuert. Orchester, Bands, DJs, superwitzige Schilder überall. Die Menschen sind nicht nur für eine Person auf der Strecke da. Sie kommen, um auch dich bis ins Ziel zu tragen. Allein das sorgt für Gänsehaut pur.
10. Stell dich auf eine Shoppingtour ein
Das ist die schlechte und zugleich gute Nachricht. Bei Startgebühr, Flug- und Hotelkosten bleibt es garantiert nicht. Spätestens, wenn du die Expo-Halle betrittst, um deine Startnummer abzuholen, packt dich das Shoppingfieber. Der New York Marathon zählt als einzigartiges Erlebnis, als Bucket-List-Moment. Logisch also, dass dessen gesamter Merch zur wohl coolsten Souvenir-Option wird. Beim Anblick der offiziellen Kollektion (hier shoppen) schoss meine Vorfreude zumindest nochmal deutlich mehr in die Höhe. Und im Nachgang bin ich echt froh über meine Ausbeute: