Körpersignale verstehen: Magnesiummangel frühzeitig erkennen

Magnesium ist essenziell für die Gesundheit von Muskeln, Nerven und dem Herzen. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Magnesiummangel feststellen und Ihren Bedarf gezielt decken können.

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Es unterstützt die Aktivität von Enzymen, insbesondere im Energiestoffwechsel, und spielt eine entscheidende Rolle für die normale Funktion von Muskeln, Nerven und dem Herzen. Darüber hinaus trägt Magnesium zum Erhalt gesunder Knochen und Zähne bei und reguliert den Kalzium- und Kaliumhaushalt im Körper. Da der Körper Magnesium nicht selbst herstellen kann, muss es regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden.

Wenn der Magnesiumgehalt im Blut zu niedrig ist, spricht man von Magnesiummangel. Mediziner bezeichnen dies auch als Hypomagnesiämie, wobei "Hypo" für "unter" steht. Es kann jedoch auch ein Magnesiummangel ohne verringerte Konzentration im Blut vorliegen, was die Diagnose deutlich erschwert. Dies wird fachsprachlich als subklinischer Magnesiummangel bezeichnet. Das Problem hierbei besteht darin, dass der Mineralstoff in der Regel fast ausschließlich in den Zellen gespeichert wird und nur etwa ein Prozent im Blut vorhanden ist. Daher spiegelt die messbare Magnesiumkonzentration im Blut nicht die tatsächliche Menge im Körper wider.

Symptome, die auf Magnesiummangel hindeuten

Der Mineralstoff Magnesium ist im Körper an vielen Funktionen beteiligt, weshalb die Symptome eines Magnesiummangels vielfältig sein können. Ein Mangel kann sich unter anderem durch Beschwerden im Muskelbereich äußern und zu Muskelkrämpfen (wie Wadenkrämpfen), Muskelzittern, Zuckungen (zum Beispiel im Augenbereich) oder Muskelschwäche führen.

In einigen Fällen zeigt sich ein Magnesiummangel auch durch Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit oder Schlafproblemen. Andere Betroffene empfinden hingegen Nervosität oder innere Unruhe, fühlen sich schnell erschöpft oder reagieren empfindlich auf Stress.

Weitere mögliche Symptome sind:

  • Kopfschmerzen oder Migräne

  • Schwindelgefühle und Übelkeit

  • Bauchkrämpfe

  • Appetitlosigkeit

  • Verstopfung, manchmal im Wechsel mit Durchfall

  • Herzbeschwerden wie Herzrasen, Herzrhythmusstörungen oder Herzschmerzen

Wichtig: Das Schwierige am Erkennen eines Magnesiummangels ist, dass all die genannten Symptome auch andere Ursachen haben können. Bei längeren Beschwerden sollte man diese also unbedingt ärztlich abchecken lassen.

Magnesiummangel erkennen ist der erste Schritt

Zunächst sollte bei einem Arzt oder einer Ärztin festgestellt werden, ob es sich überhaupt um einen Magnesiummangel handelt. Dafür wird meist ein Blut-Test und seltener auch ein Urin-Test veranlasst. Liegen die Werte unter 0,7 mmol/l im Blut, besteht relativ sicher ein schwerer Mangel an Magnesium. Da man mithilfe des Blut-Tests jedoch lediglich erfährt, wie viel Magnesium sich gerade im Blut befindet, nicht aber, wie viel Magnesium möglicherweise in Knochen und Geweben liegt, lässt sich ein Magnesiummangel häufig leider nicht so leicht feststellen. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kommt zu dem Schluss, dass es aktuell keine gute Möglichkeit gibt, um den Magnesiumstatus sicher zu bestimmen beziehungsweise einen Magnesiummangel verlässlich festzustellen.

Magnesiummangel: Die häufigsten Ursachen

Für einen Magnesiummangel kann es viele verschiedene Ursachen geben. Ein Mangel kann durch eine ungesunde und magnesiumarme Ernährung, eine reduzierte Aufnahme im Darm oder eine erhöhte Ausscheidung entstehen. Ursachen hierfür können eine einseitige Ernährung, auch herbeigeführt durch eine Essstörung oder langanhaltende Diäten, ein hoher Alkoholkonsum oder ein erhöhter Bedarf an Magnesium bei Stress, Sport oder auch einer Schwangerschaft sein. Auch mit zunehmendem Alter sowie durch Veränderungen im Stoffwechsel, in der Nierenfunktion und durch die Einnahme von Medikamenten kann der Magnesiumspiegel leicht aus dem Gleichgewicht geraten.

Einige Menschen haben zudem einen genetisch bedingten Magnesiummangel. Bei dieser genetischen Anomalie werden wesentliche Prozesse im Körper beeinträchtigt, was zu einem übermäßigen Verlust von Magnesium über Urin und Schweiß führt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Erkrankungen, die einen Magnesiummangel zur Folge haben können. Dazu zählen beispielsweise Typ-2-Diabetes, also ein gestörter Zuckerstoffwechsel, chronische Darmerkrankungen sowie Nierenerkrankungen, eine Überfunktion der Schilddrüsen, eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Entwässerungsmittel (Diuretika), kann einen Magnesiummangel begünstigen.

Magnesiummangel: Was jetzt?

Eine durchsichtige Kapsel mit gelben Kügelchen liegt auf einer weißen Blisterverpackung mit Tabletten.
Eine durchsichtige Kapsel mit gelben Kügelchen liegt auf einer weißen Blisterverpackung mit Tabletten.

Die guten Nachrichten zuerst: Magnesiummangel ist kein unlösbares Problem und es gibt verschiedene Maßnahmen, die man ergreifen kann, um den Magnesiumspiegel wieder in gesunde Werte zu bringen. Wie man einem Magnesiummangel entgegenwirken kann, hängt hauptsächlich von der Ursache ab. Liegt dem Mangel eine Erkrankung zugrunde, wie beispielsweise eine Nieren- oder Darmerkrankung, sollte diese behandelt werden, während gleichzeitig der Magnesiummangel ausgeglichen wird.

Wenn eine ungesunde Ernährung die Ursache für einen leichten Magnesiummangel ist, kann es oft schon helfen, sich ausgewogener zu ernähren und mehr magnesiumreiche Lebensmittel zu konsumieren. Dazu zählen Nüsse, Haferflocken, Weizenkleie, Milchprodukte, Bohnen und Kartoffeln. Auch magnesiumhaltige Mineralwässer können dazu beitragen, den täglichen Bedarf zu decken.

Ein ausgeprägter oder schwerer Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) sollte so schnell wie möglich behoben werden, da er dazu führen kann, dass das Mineralstoffgleichgewicht weiter gestört wird und die Kalzium- sowie Kaliumwerte abnehmen. Bei bestimmten Erkrankungen wie chronischen Nierenerkrankungen oder bei sehr schweren Magnesiummangelerscheinungen kann der Mineralstoff auch per Infusion über die Vene verabreicht werden. Wichtig: Die Einnahme von Magnesium sollte immer mit dem Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden!

Tipp: Je nach Situation kann der Arzt oder die Ärztin bei Magnesiummangel empfehlen, vorübergehend oder langfristig Magnesium-Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Diese sind beispielsweise in Form von Tabletten, Kapseln oder als Pulver erhältlich, das in Wasser aufgelöst werden kann.

Wie kann man einen Magnesiummangel vorbeugen?

Normalerweise wird mit einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung genügend Magnesium aufgenommen. Wenn Sie aufgrund bestimmter Vorerkrankungen oder Lebensumstände wie Stress, starkem Schwitzen oder intensivem Sport einen erhöhten Bedarf an Magnesium haben, sollten Sie darauf achten, regelmäßig besonders magnesiumreiche Lebensmittel wie grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Ölsaaten und Nüsse zu konsumieren.


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