Oleander schneiden: Die 3 größten No-Gos

Oleander schneiden: Die 3 größten No-Gos

Oleander ist ein sehr vitales Gehölz, das sich grundsätzlich nach jedem Schnitt gut regeneriert. Machen Sie sich das zunutze, indem Sie ihn optimal schneiden, damit er seine Schönheit in Ihrem Garten entfalten kann.

Oleander (Nerium oleander) zählt zu den beliebtesten Kübelpflanzen überhaupt. Die Gründe sind offensichtlich: Er trägt viele Blüten und das Sortenspektrum umfasst wunderschöne Farben und zuweilen betörenden weichen Duft. Oleander wächst an Sonnenplätzen ausgezeichnet in geräumigen Gefäßen und kann leicht im Hochsommer durch Stecklinge vermehrt werden. Er lässt sich als frostempfindliche Pflanze einfach im Haus überwintern. Oleander kann gut durch Schnitt in Form gebracht werden. Wenn Sie dabei drei Fehler vermeiden, holen Sie das Optimum aus diesem unkomplizierten Gehölz heraus. Aber Vorsicht beim Schneiden! Oleander führt einen giftigen Milchsaft, der zu Hautirritationen führen kann. Handschuhe schützen davor.

Fehler 1: Formschnitt wie beim Buchsbaum

Oleander ist weder ein Formgehölz noch eine Heckenpflanze. Er wächst von selbst in voller Sonne und bei guter Wasser- und Düngerversorgung recht dicht und begeistert durch die vielen Blütenstände an den Triebspitzen. Würde man alle Triebe einer strengen Form unterwerfen, eine Schablone anlegen und danach förmlich rasieren, brächte man sich um einen beträchtlichen Anteil der Blüten. Machen Sie es richtig! Zu lange Triebe werden grundsätzlich im Frühling, Sommer oder Herbst bis auf den nächsten Trieb zurückgeschnitten, der der gewünschten Pflanzenform entspricht. Verliert man dabei zu viel Triebmasse, die man erhalten möchte, kann der Trieb auch gekappt werden. Dann treibt er aus den obersten Blattachseln aus. Aber neue Triebe könnten wieder lang werden. Darum schneiden Sie einen solchen starken Trieb tief zurück, damit sie nicht laufend nachschneiden müssen und Neutriebe so keine Chance haben, zu blühen. Kranke, zu dünne oder schütter belaubte Triebe werden auf den nächsten Trieb ansatzlos weggenommen. Triebspitzen und Knospen werden grundsätzlich geschont. 

Fehler 2: Im Sommer nur wachsen lassen

Oleander wird oft nur im Spätherbst beim Einräumen ins Winterquartier oder im zeitigen Frühling, ehe er wieder ins Freie gebracht wird, geschnitten. Weniger bekannt ist, dass auch im Laufe des Sommers immer wieder die Schere zum Einsatz kommen darf. Im Sommer ist der Strauch sehr wuchsfreudig und gleicht Lücken, die durch den Schnitt verblühter Triebe entstehen können, sehr rasch aus. Mit etwas Beobachtungsgabe können Sie mit einem gelegentlichen sommerlichen Eingreifen mühelos eine perfekte Wuchsform erzielen.

Fehler 3: Falscher Zeitpunkt beim Verjüngungsschnitt

Wird ein Oleander zu groß oder ist der Busch völlig aus der Form geraten, steht ein radikaler Regenerationsschnitt an. Achten Sie im Vorfeld darauf, dass die Pflanze optimal versorgt und gesund ist. Auch übermannshohe Pflanzen werden dabei auf etwa 20 Zentimeter zurückgeschnitten. Belassen Sie dabei nur dicke Haupttriebe. Alles, was sich an dünnen Trieben – auch in der Basis – tummeln mag, kommt ansatzlos weg. Entscheidend für den Erfolg ist der Zeitpunkt: Der zweitbeste Termin dafür ist beim Einräumen in frostfreie und helle Räume zur Überwinterung, denn oft ist Platzmangel ein wichtiger Grund, die Pflanze zu kürzen. Sie kommen der Pflanze aber noch weiter entgegen, wenn Sie diese erst im zeitigen Frühjahr derart streng beschneiden. Ende Februar bis Mitte März kommt der Oleander durch die steigende Lichtmenge sowieso in Wachstumslaune und kann sich allerbestens wieder aufbauen. Haben Sie den Oleander später im Frühjahr oder erst im Sommer stark zurückgeschnitten, haben Sie Zeit verschenkt und die Blüte setzt verzögert ein.