Oleander schneiden: So geht's richtig

Oleander schneiden: So geht's richtig

Oleander sind wunderschön blühende Kübelpflanzen für Balkon und Terrasse, brauchen aber auch einiges an Pflege. Wie Sie Ihren Oleander schneiden müssen, damit er über Jahre schön bleibt, erfahren Sie hier.

Oleander ist in unseren Breiten wegen seiner hübschen, je nach Sorte weißen, hellgelben, rosafarbenen oder roten Blüten eine beliebte Kübelpflanze. Der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende immergrüne Strauch fühlt sich an einem sonnigen Platz auf der Terrasse besonders wohl und kann hier den Sommer verbringen. Er ist allerdings bei uns nicht zuverlässig winterhart und muss deshalb im Spätherbst ins Winterquartier umziehen. Wer die Pflanze regelmäßig wässert und düngt, kann sich in den warmen Monaten an einer üppigen Blüte erfreuen.

Um Blühfreudigkeit und Wuchs zu fördern, sollte der Oleander zudem regelmäßig zurückgeschnitten werden. Wie das richtig geht und welcher Zeitpunkt der beste ist, lesen Sie hier. Wichtig: Wann auch immer Sie zur Schere greifen, tragen Sie dabei möglichst Handschuhe, da Oleander giftig ist.

Oleander schneiden: Das Wichtigste in Kürze

Normalerweise greift man vor dem Überwintern zur Gartenschere und lichtet die Pflanze aus. Schneiden Sie nur bis zur ersten Knospe zurück, damit Ihr Oleander auch im nächsten Sommer reich blüht. Auch kranke oder beschädigte Zweige sollten weichen. Wichtig: Beseitigen Sie höchstens ein Drittel aller Triebe. Ein Verjüngungsschnitt wird hingegen im Spätwinter durchgeführt. Dabei werden alle Triebe etwa 10 bis 30 Zentimeter über dem Boden gekappt. Leichte Korrekturschnitte sind über die gesamte Vegetationsperiode möglich und führen zu einer Verlängerung der Blütezeit.

Wann wird beim Oleander das Schneiden nötig?

Junge Oleander sind in den ersten Jahren im Kübel sehr wuchs- und blühfreudig. Dies lässt mit zunehmender Größe der Pflanzen allerdings nach und lässt sich nur bedingt durch den Zusatz von Dünger kompensieren. Zudem ist es kein Kinderspiel, einen großen und vor allem dicht gewachsenen Oleander im Herbst in sein Winterquartier zu befördern.

Wenn Sie feststellen, dass die Pflanze offensichtlich weniger Blüten bildet und neue Triebe statt nach außen quer durchs Kroneninnere wachsen, sollten Sie zur Gartenschere greifen. Das Schöne ist, dass Oleander dem Gärtner auch einen radikalen Rückschnitt nicht übel nimmt. Ganz im Gegenteil: Meist wird man mit starken Austrieben und prächtigen Blüten belohnt. Auch was den Zeitpunkt des Schneidens anbelangt, ist die Pflanze gnädig und gibt uns viele Zeitfenster dafür. Die Art des Schnitts variiert aber von Jahreszeit zu Jahreszeit.

Blühender Oleander
MSG/Martin Staffler

Oleander vor dem Überwintern schneiden

Üblicherweise schneidet man Oleander zurück, bevor er zum Überwintern ins Winterquartier umzieht. Meist geschieht dies aus Platzgründen, denn Oleandersträucher können sich mit den Jahren zu mächtigen Exemplaren entwickeln. Gerade wenn die Pflanze – was häufig vorkommt – unter Schildläusen leidet, ist dieses Vorgehen zu empfehlen. Hierbei sollten Sie aber darauf achten, nicht alle Triebe komplett zurückzuschneiden, da sich an den Triebspitzen bereits im Spätsommer die Blütenknospen für die kommende Saison gebildet haben.

Schneiden Sie stattdessen nur bis zur ersten Knospe zurück, können Sie sich auch im nächsten Sommer über eine reiche Blüte freuen. Außerdem kann die Pflanze jetzt ausgelichtet und querwachsende oder überhängende Triebe entfernt werden. Auch kranke oder beschädigte Zweige sollten Sie natürlich abschneiden. Achten Sie bei dieser Schnittmaßnahme darauf, höchstens ein Drittel aller Triebe zu entfernen.

Radikaler Rückschnitt im Spätwinter

Ist Ihr Oleander deutlich zu groß geworden und aus der Form geraten, unten verkahlt oder stark von Schädlingen befallen, sollten Sie ihn radikal zurückschneiden. Dieser Verjüngungsschnitt wird im Spätwinter – am besten im März – durchgeführt, da die Pflanze zu dieser Zeit sowieso sehr viel Energie in das Wachstum neuer Triebe steckt. Dazu setzt man den Oleander auf den sogenannten "Stock" – das bedeutet, alle Triebe der Pflanze werden etwa 10 bis 30 Zentimeter über dem Boden gekappt. Entfernen Sie zudem alle Pflanzenreste und Moose aus dem Kübel.

Das Ergebnis wirkt dann auf den ersten Blick etwas kümmerlich, da lediglich kurze Aststümpfe aus dem Topf ragen. Wie viele andere Gehölze auch ist der Oleander aber sehr regenerationsfähig und treibt schnell neu aus. Der Radikalschnitt sorgt zudem dafür, dass die Pflanze schön buschig wächst. Einen Nachteil gibt es allerdings: Bis zur nächsten Blüte müssen Sie sich ein Jahr gedulden, da alle Blütenknospen entfernt wurden. Ihre Pflanze wird es Ihnen aber danken!

Kontinuierlicher und regelmäßiger Schnitt

Besser als die radikale Variante ist ein regelmäßiger Schnitt. Dabei sorgen Sie dafür, dass sich im Strauchinneren keine quer wachsenden Verästelungen bilden. Entfernen Sie auch bodennahe Triebe, denn sie neigen gern dazu, über dem Kübelrand herunterzuhängen. Am natürlichen Standort breiten sich Oleander über solche auf dem Boden aufliegenden Triebe aus, da diese bei genügend Feuchtigkeit oft innerhalb weniger Wochen eigene Wurzeln bilden. Bei Topfpflanzen sind sie unerwünscht, denn sie erschweren das Gießen und das Einräumen ins Winterquartier.

Leichte Korrekturschnitte sind über die gesamte Vegetationsperiode möglich und führen zu einer Verlängerung der Blütezeit. Die meisten dauerblühenden Sorten remontieren nämlich gut, wenn Sie die abgeblühten Triebe bis spätestens Mitte Juli um maximal ein Drittel zurückschneiden.