Paar, das genug vom Stadtleben hat, zieht in den Wald, um in Militärzelt zu leben

Ein Paar hat einen extremen Schritt gewagt, um dem Stadtleben zu entfliehen, nachdem die beiden genug von ihrer alltäglichen 9-to-5-Routine hatten.

Yesha, 29, und Ehemann Dmitriy, 35, ließen das Stadtleben hinter sich, um in einem abgelegenen Wald in einem Zelt zu leben. (Bild: Australscope)
Yesha, 29, und Ehemann Dmitriy, 35, ließen das Stadtleben hinter sich, um in einem abgelegenen Wald in einem Zelt zu leben. (Bild: Australscope)

Yesha, 29, und Ehemann Dmitriy, 35, packten ihre Habseligkeiten und zogen 2019 von St. Petersburg, Florida, in einen abgelegenen Wald in Maine. Dort schlugen sie ein Militärzelt auf, das ihr neues Zuhause wurde.

Aber das Paar hat nie damit gerechnet, eine Pandemie in der Wildnis zu erleben oder unter so extremen Lebensbedingungen zu leben – keine Heizung, kein Strom und kein fließendes Wasser erwiesen sich besonders während dem Lockdown als schwierig.

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Yesha beginnt ihren Tag für gewöhnlich damit, ihrem Mann Frühstück zu machen. Dieser arbeitet in einer kleinen Stadt, fünf Minuten von ihrem Grundstück entfernt. Anschließend hackt und stapelt sie Feuerholz.

Dann fährt sie zum nahegelegenen Lebensmittelladen, um Essen und destilliertes Wasser zum Trinken zu kaufen. Derzeit arbeitet sie außerdem in Teilzeit für dieselbe Firma wie ihr Ehemann, allerdings in einem anderen Gebäude.

Pro Monat gibt das Paar 85 Euro aus

Das Ehepaar ist nach wie vor auf Lebensmittel und andere Dinge aus der Stadt angewiesen, seine Unterkunft betreibt es jedoch ausschließlich mit Generatoren. Insgesamt geben die beiden pro Monat um die umgerechnet 85 Euro aus.

Yesha versucht auch, Gemüse auf den Feldern um ihr Haus herum zu pflanzen und hat erfolgreich Tomaten, Kartoffeln, Spinat, Möhren, Sellerie und anderes Gemüse angebaut. Sie plant zudem, nächstes Jahr ein paar Nutztieren anzuschaffen.

Das Paar bereut es nicht, die Stadt hinter sich gelassen zu haben. Foto: Australscope
Das Paar bereut es nicht, die Stadt hinter sich gelassen zu haben. (Bild: Australscope)

Am schlimmsten sind die Bedingungen im Winter. Nachdem sie 2019 einen außergewöhnlich harten Winter erlebt hatten, sah sich das Paar gezwungen, sein Haus zu isolieren und sich auf die kalten Temperaturen vorzubereiten – in ihrer Gegend fallen die Temperaturen oft bis auf -25 Grad Celsius.

Obwohl sie ihren Ofen, ihren Heizlüfter und den Ventilator die ganze Nach anhatten, war das Zelt eiskalt.

“Es war mein erster Winter und ich hatte noch nie Schnee gesehen”

Yesha sagte: “Als der Januar begann, fielen die Temperaturen draußen unter -25 Grad und ich konnte nicht mehr unter meiner Decke hervorkommen. Bis wir unseren eigenen Brunnen hatten, holten wir immer mit einem 20 Liter Eimer Wasser aus den Bächen direkt an unserem Grundstück.“

“Es war mein erster Winter und ich hatte noch nie Schnee gesehen. Mein Mann wuchs in der Ukraine auf, wo es genauso schneit, aber er zog mit elf Jahren nach Florida und war die kalten Temperaturen nicht mehr gewohnt.“

Sie haben ihre Lektion gelernt und mittlerweile eine dicke Isolierschichte an der Decke, den Wänden und dem Boden angebracht, um die Kälte nicht in ihr Zuhause zu lassen.

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Außerdem haben sie dicke Fenster angebracht, damit die kalte Luft draußen bleibt.

Das Paar sagt, sein neues Zuhause ähnele innen eher einer Hütte und sie freuen sich darauf, nicht mehr frieren zu müssen, wenn die Temperaturen im Dezember 2020 in Maine unter null Grad fallen.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen, die das Leben jenseits vom Schuss mit sich bringt, bereut es Yesha nicht, die Stadt für ein neues Leben in der Wildnis hinter sich gelassen zu haben. Sie ist dankbar dafür, dass die Coronavirus-Pandemie ihr und ihrem Ehemann finanziell nicht geschadet hat.

“Wir müssen uns nur an bestimmte Regeln halten, wie das Tragen von Masken und einem Gesichtsschutz“, sagte sie.

Das Ehepaar ist nach wie vor auf Lebensmittel und andere Dinge aus der Stadt angewiesen, seine Unterkunft betreibt es jedoch ausschließlich mit Generatoren. Insgesamt geben die beiden pro Monat um die 85 € aus. Foto: Australscope
Das Ehepaar ist nach wie vor auf Lebensmittel und andere Dinge aus der Stadt angewiesen, seine Unterkunft betreibt es jedoch ausschließlich mit Generatoren. Insgesamt geben die beiden pro Monat um die 85 Euro aus. (Bild: Australscope)

"Mein Mann hat zu Beginn der Pandemie eine Beförderung zum Vorgesetzten erhalten. Ich beschloss, während der Pandemie zu arbeiten und wir lieben die Erfahrung, in dieser schweren Zeit Teil einer Kleinstadt-Gemeinde zu sein."

Sie ermutigt andere, "den Sprung zu wagen" und ihren Instinkten zu vertrauen, allerdings sollten sie sicherstellen, dass sie vorbereitet sind und einen Plan haben.

"Mein Rat ist, wenn man mit dem Leben in einer Stadt nicht glücklich ist und es so scheint, als funktioniere das nicht mehr für einen, dann sollte man einfach gehen", sagte sie.

"Und vertraue deinen Instinkten. Wenn du dich entschlossen hast, wegzugehen, dann mache einen Plan."

"Verkaufe deine Immobilie, wenn du eine hast; verkaufe all die Dinge, die du nicht brauchst, suche nach dem billigsten Stück Land, das zu deinen Ansprüchen und deinem Budget passt. Du kannst mit einem Wohnwagen oder einem Campingzelt beginnen und versuchen, dich gleich nach dem Winter auf deinem ausgewählten Landstück anzusiedeln, wenn der Bundesstaat vier Jahreszeiten hat."

"Akzeptiere alle Herausforderungen und glaube an dich selbst, dass du schlau genug bist, die Dinge zu regeln. Sei dein eigener Leader."

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