Periorale Dermatitis – die Stewardessenkrankheit

Weniger ist mehr? Was die Pflege der Haut angeht, trifft das gewiss zu: scharfe Reinigungsprodukte, zu häufiges Waschen und ständiges Wechseln der Pflegeprodukte kann die Haut aus dem Gleichgewicht bringen. Neben Rötungen, Juckreiz oder Unreinheiten kann auch die sogenannte Stewardessenkrankheit das Resultat übertriebener Pflege sein. Im Fachjargon wird von der “Perioralen Dermatitis” gesprochen, also der Hautentzündung um den Mund herum.

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Die Symtome
Pusteln, Pickel und Rötungen um den Mund herum und spannende Haut können Anzeichen für die Erkrankung sein – Betroffene stellen zu Beginn oft eine trockene Stelle in der Region nahe des Mundes fest. Wird die trockene Stelle dann umso mehr mit Cremes und Wässerchen behandelt, wird es im Fall einer Perioralen Dermatitis nur noch schlimmer. Die Haut reagiert mit Abwehr und entzündet sich, die Rötung breitet sich aus. Auch unterhalb der Augen können Pickelchen und Rötungen auftreten.

Deshalb spricht man von der Stewardessenkrankheit
Flugbegleiterinnen müssen ihre Haut aufgrund der trockenen Luft im Flugzeug häufig eincremen. In den Duty Free Shops ist das Beauty-Angebot enorm. So wird gerne eine Creme nach der anderen getestet … Leider in einigen Fällen mit einer unangenehmen Folge, der Perioralen Dermatitis. Selbstverständlich sind nicht nur Stewardessen betroffen. Meistens trifft es Frauen, die ihre Haut schlichtweg mit zu reichhaltigen Produkten überpflegen oder besonders häufig mit neuen Produkten experimentieren. Vermutet wird jedoch auch, dass hormonelle Schwankungen, Stress, fluorhaltige Zahncremes oder Erkrankungen des Verdauungstraktes und weitere Gründe für die Entzündung mitverantwortlich sein können. Besonders häufig tritt sie jedoch bei “Beauty-Junkies” auf. Es kann jedoch auch passieren, dass die Haut ein Produkt plötzlich nicht mehr verträgt, das jahrelang verwendet wurde.

Das ist zu tun
Der erste Schritt sollte das Weglassen der verwendeten Pflegeprodukte sein sowie ein kompletter Verzicht auf Make-up. Der Gang zum Dermatologen ist unumgänglich, damit abgeklärt werden kann, ob es sich um eine Periorale Dermatitis handelt und ob Allergien gegen Inhaltsstoffe in Kosmetika vorliegen. Während viele Mediziner ihren Patienten verordnen, das Gesicht nur mit lauwarmem Wasser zu reinigen, vorsichtig abzutupfen und auf Creme und Schminke bis zum Abklingen der Entzündung komplett zu verzichten, werden in hartnäckigen Fällen auch Medikamente oder Salben verabreicht. Umschläge mit nicht aromatisiertem Schwarztee sollen ebenfalls unterstützend wirken. Dieser muss zehn bis 15 Minuten ziehen, damit sich die Gerbstoffe entfalten, die das Schälen der Haut begünstigen. Thermalwasser und Aufenthalte an der See können das Heilen der Haut ebenfalls beschleunigen.

Wichtig ist, der Haut die Zeit zu geben, die sie benötigt, um sich zu regenerieren. Dies kann mitunter ein langer Prozess sein. Versuchen Sie, trotz des unschönen und unangenehmen Ausschlags entspannt zu bleiben. Stress begünstigt weitere Schübe. Wer durchhält, sollte bereits nach wenigen Wochen eine Verbesserung feststellen.