Pilot einer Boeing 737 wird während dem Flug krank – Passagier übernimmt
Nachdem der erste Offizier während des Fluges plötzlich ausgefallen war, sprang ein dienstfreier Pilot ein und half eine Boeing 737 zu fliegen und sicher zu landen.
Trotz Krankheit landete das Flugzeug ohne Notfall
Wie die Verkehrswebsite Paddle Your Own Kanoo zuerst berichtete, ereignete sich der Vorfall auf einem Westjet-Flug von Calgary nach Vancouver, Kanada, am Morgen des 4. Dezember.
Der nicht im Dienst befindliche Pilot war der Besatzung bekannt und konnte zur Unterstützung beim Fliegen der Boeing 737 herangezogen werden. Der ausgefallene Pilot saß demnach für den Rest des Fluges in der Kabine.
"Während des Fluges meldete sich der erste Offizier krank und war nicht in der Lage, seinen Dienst fortzusetzen. Einer der Passagiere an Bord war ein Westjet-Pilot. Er war in der Lage, die Aufgaben des ersten Offiziers zu übernehmen", heißt es in einem vorläufigen Bericht der kanadischen Verkehrssicherheitsbehörde, der dem Aviation Herald vorliegt.
"Der arbeitsunfähige Offizier blieb für den Rest des Fluges in der Kabine. Die Flugbesatzung rief keinen Notfall aus und forderte auch keine vorrangige Behandlung an. Das Flugzeug landete ohne weitere Zwischenfälle", so der Bericht weiter.
Westjet reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Business Insider nach einem Kommentar zu dem Vorfall.
Piloten wissen im Ernstfall, was zu tun ist
Wenn ein Pilot krank wird, erklären die Fluggesellschaften normalerweise einen Notfall und landen das Flugzeug so schnell wie möglich.
Die pensionierten US-Piloten Kent Davis und Mark Stephens erklärten gegenüber Business Insider, dass es "keine große Sache" sei, wenn Piloten während eines Fluges krank werden. Für solche Situationen seien sie ausgebildet.
Stephens sagte, dass es auf Inlandsflügen mindestens zwei Piloten gibt, während auf internationalen Flügen zwei Piloten und zwei Kapitäne eingesetzt werden können.
"Die Piloten wissen, was sie tun, und sie tun es immer wieder", sagte er.
Manchmal werden Piloten schwerer krank, wie im Juli dieses Jahres. Dort wurde ein Airbus A320 von London nach Lissabon, mit fast 200 Passagiere an Bord, bei der Landung von Sanitätern in Empfang genommen. Der Kopilot war in der Luft in Ohnmacht gefallen.
"Der Flugkapitän landete den Flug routinemäßig und die Passagiere stiegen normal aus", erklärte ein Sprecher der Fluggesellschaft damals gegenüber BI, "die Sicherheit des Fluges war zu keinem Zeitpunkt gefährdet".
Im Oktober wurde berichtet, dass ein Turkish Airlines-Kapitän auf einem Flug von Seattle nach Istanbul mitten in der Luft starb und die Maschine zur Notlandung in New York umgeleitet wurde.
"Nachdem sich die ersten medizinischen Maßnahmen an Bord als unwirksam erwiesen hatten, entschied sich die Cockpit-Besatzung, bestehend aus einem Kapitän und einem Kopiloten, für eine Notlandung", sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft damals.
Ein Pilot namens Ken Allen erklärte gegenüber BI, er habe ein Aneurysma erlitten, als er mit einem Freund und einem Passagier ein kleines Flugzeug flog. Er wurde bewusstlos, und dem Passagier gelang es stattdessen, das Flugzeug sicher zu landen.
Stephens, einer der pensionierten US-Piloten, erklärte gegenüber BI, dass es für lebensbedrohliche Situationen festgelegte Verfahren gibt. Die Flugbegleiter sind in der Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult und verfügen über Defibrillatoren. Viele Flugzeuge haben zudem direkten Draht zum medizinischen Personal.
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