Porzellanblumen, Wachsblumen

Wachsblumen
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Die Gattung Hoya umfasst eine Fülle von Arten, die meist klimmend wachsen. Viele von ihnen gehören zu den Klassikern der Zimmerkultur. Manche sind Raritäten, die sich als überraschend robust erweisen.

Herkunft

Porzellanblumen oder Wachsblumen stammen aus subtropischen und tropischen Arealen – grob gesprochen zwischen Indien und Ozeanien. Dort haben sich die 300 Arten, die zu der Gattung Hoya gezählt werden, an Lebensräume wie Regenwälder, Trockenwälder und selbst Küsten und Felsgegenden angepasst. Viele wachsen in luftiger Höhe epiphytisch auf Bäumen oder sogar auf Felsen. 1810 wurde die Gattung zuerst als solche benannt. Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Hundsgiftgewächse, Apocynaceae, und innerhalb dieser zur Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse, die von Botanikern Asclepiadoideae genannt wird.

Aussehen und Wuchs von Hoya-Arten

Nicht viele Arten der Porzellanblumen wurzeln direkt in der Erde – die meisten haften sich mit Luftwurzeln in Astgabeln hoher Bäume oder an Felsen fest. Zumeist schlingen die Sprossen empor oder hängen herab; die mehrjährigen Pflanzen verholzen nicht. Fast immer stehen die nicht geteilten, glattrandigen, elliptischen Laubblätter einander gegenüber. Das Laub ist fest und mit einer schützenden Wachsschicht ausgestattet – daher der deutsche Name Wachsblume. Zu dem Namen Porzellanblume kam es möglicherweise durch die porzellanhaft anmutenden weißen Blüten der populärsten Arten. Die fünfzähligen einzelnen Hoya-Blüten sind klein, stehen aber in üppigen Dolden oder doldenähnlichen Blütenständen zusammen. Vielen Arten duften stark. Neben der klar- bis cremeweißen Blütenfarbe kommt bei Hoya-Arten auch ein roter Blütenfarbstoff vor, der sich zu einem tiefen Purpur verdichten kann oder in ein lichtes Rosa aufhellt.

Blüten der Porzellanblume (Hoya)
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Standort und Substrat

Wählen Sie für Hoya-Arten grundsätzlich einen zimmerwarmen Platz aus, der vor Zugluft geschützt ist. Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad Celsius behagen den meisten gängigen Arten während der Wachstums- und Blühphase zwischen Frühling und Herbst. Hoya sollten, besonders wenn sie Knospen angesetzt haben, nicht mehr umgestellt werden. Im Winter sind für viele Wachsblumen kühlere Standorte um 15 Grad Celsius förderlich. Nur wenige Arten vertragen eine volle sommerliche Südsonnenbestrahlung. West- oder ostwärts ausgerichtete helle Plätze sind hingegen ideal. Eine ganzjährig hohe Luftfeuchtigkeit beugt Schädlingsbefall vor. Das Substrat sollte locker sein; das Gießwasser kalkfrei.

Hoya pflanzen

Nur Hoya-Jungpflanzen werden jährlich in wenig größere Töpfe umgesetzt. Ältere Exemplare werden sehr viel seltener umgepflanzt und brauchen nicht notwendigerweise ein größeres Gefäß; doch gelockertes Wurzelwerk und neues Substrat steigern die Vitalität. Umpflanzzeit ist der Frühling; nach dem Angießen der frisch getopften Wachsblumen wird etwa zwölf Tage nicht gegossen; danach vorsichtig mehr und mehr.

Pflegetipps

Regelmäßiges Gießen ist während der Wachstumsphase angesagt – aber so, dass es niemals zu Staunässe kommt. Gedüngt wird nur alle zwei Wochen mit Flüssigdünger. Im Winter ist es ratsam, die Pflanzen trockener zu halten und auf das Düngen zu verzichten. Achten Sie stets darauf, dass die Triebe kletternder Arten rechtzeitig an Rankhilfen gelenkt und befestigt werden. Ein Rückschnitt im Frühjahr wird vertragen; die meisten Hoya-Arten sind ausgesprochen regenerationsfreudig.

Wichtige Arten und Sorten

Im Angebot vieler Gartencenter findet sich eine variantenreiche Hoya-Auswahl, die von spezialisierten Anbietern noch erweitert wird. Am bekanntesten ist die Wachsblume (Hoya carnosa), eine langlebige, üppige Kletterpflanze mit dunkelgrünem Laub, das von winzigen silbrig schimmernden Pünktchen belebt wird. Hoya carnosa-Sorten können weiß oder grüngelb panaschiertes Laub haben, das zuweilen im Austrieb rot leuchtet. Die Farbskala der duftenden, rundlichen, hängenden Blütendolden schwankt zwischen milchweiß und rot.

Hoya carnosa
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Eine wunderschöne Hängepflanze etwa für Ampeln ist Hoya bella. Ihr Laub ist vergleichsweise klein und fast rautenförmig. Die klar weißen, rosarot geäugten, herrlich duftenden Blütenstände bilden von der Seite gesehen eine dreieckige Form. Ähnlich muten die Blütenstände von Hoya linearis mit gelblicher Mitte an, doch deren Triebe hängen schnurgerade herab und haben stäbchenförmiges Laub. Hoya wayetii hat schmale, fleischige Blätter mit roten Rändern. Ein echter Schatz ist die großlaubige Hoya multiflora, deren cremefarbene Blüten aussehen wie kleine Feuerwerksraketen. Die genannten Arten sind nur Beispiele – man kann leicht zum Wachsblumen-Sammler werden.

Hoya-Arten vermehren

Die einfachste Methode zur Vermehrung von Hoya-Arten ist, Stecklinge zu entnehmen, wenn die Pflanzen ihre Blütezeit beenden. Fast alle Arten und Sorten bewurzeln sich in nährstofffreiem Anzuchtssubstrat unter gespannter Luft bereitwillig und auch in der Weiterkultur sind die meisten Wachsblumen unkompliziert.

Krankheiten und Schädlinge

Stehen Hoya zu warm, zu lufttrocken oder zu dunkel, muss man mit Wollläusen rechnen, die nicht leicht zu bekämpfen sind – sie können sich in den vielen Nischen, die die Pflanzen bieten, halten. Bei den geringsten Anzeichen müssen sie einschreiten. Das gilt auch für Schildläuse, die ebenfalls gestresste Pflanzen befallen können. Falls eine Pflanze Blätter fallen lässt, ist sie meist zu nass gehalten worden – oder viel zu trocken. Finden Sie das Mittelmaß, dann ist die Porzellanblume zufrieden.