Prime Video zeigt mehr Werbung

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Das "John Wick"-Spin-off "The Continental" mit Colin Woodell bei Prime Video können Nutzerinnen und Nutzer 2024 wohl nur noch mit Werbung genießen. (Bild: 2022 Starz Entertainment, LLC)

Die Kundschaft von Prime Video muss sich schon bald auf mehr Werbeunterbrechungen gefasst machen. Dies gab Amazon am Freitag bekannt. Doch es gibt auch eine Alternative.

Amazon möchte ab 2024 mehr Werbung bei Prime Video zeigen. Dies geht aus einer Pressemeldung des Versandhändlers für seinen Streamingdienst hervor. Im Gegenzug soll der Preis für eine Prime-Mitgliedschaft "2024 unverändert" bleiben. Derzeit zahlen Prime-Kunden 8,99 Euro monatlich. Das Jahresabo gibt es für 89,90 Euro. "Unser Ziel ist es, deutlich weniger Werbung zu zeigen als lineare Fernsehsender und andere Video-Streaminganbieter", heißt es in einer Erklärung vonseiten Amazons. Genaue Details, etwa wie viele Werbeunterbrechungen zu erwarten sind, nennt der Konzern nicht.

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Für alle, die werbefreies Streaming bevorzugen, plant Amazon eine entsprechende Zubuchoption. Wie tief Nutzerinnen und Nutzer dafür in die Tasche greifen müssen, ist noch nicht bekannt: "Wir werden Prime-Mitglieder mehrere Wochen vor der Einführung von Werbung per E-Mail benachrichtigen und darüber informieren wie sie, wenn sie möchten, die werbefreie Option wählen können", heißt es im Blogbeitrag von Amazon. Ob die neue Zubuch-Option ein vollständig werbefreies Streaming ermöglicht, ist nicht bekannt. Derzeit zeigt Prime Video vor Filmen und Serienepisoden Werbeclips für andere im Abo enthaltene Titel. Eine gleiche Strategie verfolgt der Konkurrent Apple TV+.

Details sind noch unklar

Unklar ist auch, was die Änderungen für den komplett werbefinanzierten Streamingdienst Freevee bedeuten: Bislang können Nutzerinnen und Nutzer hier eine begrenzte Auswahl an Prime-Video-Inhalten kostenlos mit Werbeunterbrechungen streamen. Bereits bezahlte digital gekaufte oder geliehene Titel sind von den Änderungen ausgenommen.

Einem Bericht des US-amerikanischen Branchenblatts "Variety" zufolge sei Deutschland somit eines der ersten Länder, in denen Amazon die Änderungen einführt. Ebenfalls vorne mit dabei sind das Vereinigte Königreich, die USA und Kanada. Zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2024 sollen Frankreich, Italien, Spanien, Mexiko und Australien folgen. Die Dauer der Werbeunterbrechung beziffert "Variety" mit vier Minuten pro Stunde Streaming.

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Prime Video ist nicht der erste Streaming-Dienst, der nach neuen Einnahmequellen sucht: Sowohl Netflix als auch Disney+ gehen inzwischen gegen die widerrechtliche Weitergabe der eigenen Zugangsdaten vor: Das Hinzufügen eines Zusatzmitglieds kostet den Hauptnutzer bei Netflix 4,99 Euro pro Monat zusätzlich zum monatlichen Preis von 12,99 Euro für ein Standard-Abo beziehungsweise 17,99 Euro für ein Premium-Abo. Disney+ kündigte eine Preiserhöhung für Neukunden ab 1. November an: Ein Premium Abo kostet demnach künftig 11,99 Euro pro Monat. Genaue Angaben, wie der Konzern gegen Account-Sharing vorgehen wird, stehen noch aus.

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