Profitipps: So blüht die Fette Henne prächtig

Fetthenne
MSG/Silke Blumenstein

Nur wenige Staudengattungen sind in den letzten Jahren so in Erscheinung getreten wie Sedum. Besonders Arten, die über etwa 15 Zentimeter hoch wachsen und ab Spätsommer blühen, werden immer beliebter.

Zugegeben – die meisten flachen Sedum-Arten, die wahre Teppiche mit ihren Trieben weben, heißen Mauerpfeffer. Lange wurden mit dem Begriff "Fette Henne" vornehmlich Gartenklassiker der Arten Sedum spectabile oder Sedum telephium sowie deren Hybriden bezeichnet. Die im Schnitt etwas mehr als einen halben Meter hoch wachsenden winterharten Stauden wachsen vergleichsweise steif mit seitlich abstehenden festen Blättern, die dick und glänzend grün wie sie sind, wie aus Wachs geformt anmuten. Daher rührt sicher der Name "Fette Henne" oder "Fetthenne".

Die Fetthenne ist eine über Generationen hinweg beliebte Staude. Im Spätsommer bringt sie tellerartige Blütenstände aus kaum zu zählenden, ebenfalls festen, rosa oder braunrosa bis roten Blüten hervor, die wahre Insektenweiden sind. Längst haben die altbekannten Spätblüher Gesellschaft aus ihren eigenen Gattungsreihen bekommen, die ebenfalls "Fette Henne" genannt werden. Da gibt es niedrige Züchtungen, die kriechend oder halb aufrecht wachsen sowie solche aller Höhen bis zu dem Gardemaß der ursprünglichen "Fetten Henne". Geradezu spektakulär hat sich die Skala der Blüten- und vor allem Blattfarben in dem wachsenden Sortiment erweitert. Rosa, Apricot und Rottöne dominieren das Geschehen und auch ein Milchweiß ist keine Seltenheit mehr. Bei den Blattfarben finden sich bläulich bereifte, braun- bis purpurrote oder weiß panaschierte Spielarten in nahezu jeder Nuance. Sie haben Lust bekommen, die Fetthenne auch in Ihren Garten zu pflanzen? Wir verraten Ihnen ein paar Profitipps, wie die außergewöhnliche Staude auch bei Ihnen blüht.

Einen Platz an der Sonne, bitte!

Alle Sedum-Arten bzw. Fette Hennen blühen am reichsten in voller Sonne. Die dicke Belaubung zeigt kundigen Pflanzenfans schon sehr deutlich, dass sich die Pflanzen in den Blättern Zellschichten zugelegt haben, die sie vor zu starker Strahlung und Austrocknung schützen. Das ganze Pflanzensystem funktioniert aber tatsächlich nur, wenn sie in voller Sonne wachsen. Im Schatten würde ein solcher Sonnenschutz eine Barriere für Licht sein, von dem die Fette Henne ihr Maß braucht. Obwohl halbschattig oder schattig stehende Sedum-Arten etwas dünnere Blätter ausbilden und lange dünne Triebe bilden, um sich Licht zu "erwachsen", reicht das für vitales Wachstum nicht aus und der Zierwert der markanten Gewächse wäre dahin.

Durchlässiger Boden gewünscht

Kaum eine Sedum-Art wächst optimal auf lehmigen oder gar tonigen Böden, denn stauende Nässe und kalter Boden führen zum Absterben der Wurzeln. Von den Extremen, die unsere Böden hinsichtlich ihres Gefüges bieten, wäre ein Sandboden die deutlich bessere Alternative. Aber ein nährstoffarmer Boden bietet nur für einige unverwüstliche Arten und Sorten ausreichend zum Leben. Gerade die zu Recht populär gewordenen neueren Gartenformen brauchen eine maßvolle Zufuhr von Kompost oder Dünger. Starkzehrer wie viele Gemüsesorten und Prachtstauden sind sie allerdings auch nicht und werden bei zu großzügigen Düngegaben schnell mastig und verlieren die Stabilität der Triebe und Farbbrillanz der Blüten.

Wasser maßvoll geben

Die dicken Blätter der Fetten Henne sind in der Lage Wasser zu speichern. So überstehen sie Durststrecken. Auch wenn eine regelrechte Dürre nicht ideal ist, wäre ein verregneter, nasskalter Sommer das weit größere Problem. Wie in Böden mit Staunässe würde sich zu viel Wasser an den Wurzeln sammeln und das führt oberirdisch zu Blattfall und einer unschönen Pflanzengestalt. Da ist dann ein besonders durchlässiger Boden doppelt Trumpf und die Pflanzen halten sich etliche Jahre sehr zuverlässig.