Prom-Kleiderordnung: Diese Highschool gibt Schülerinnen 20-seitiges Regelheft
Im April, Mai und Juni gibt es an Schulen in den USA nur ein Gesprächsthema: den Prom. Denn die Schulbälle, die für gewöhnlich in den Sporthallen der Highschools stattfinden, sind wichtige soziale Events für die Teenager. Doch wer sich den Spaß nicht verderben lassen will, sollte das strikte Reglement beachten, das besonders den Schülerinnen aufgedrückt wird. Eine katholische Schule in Illinois steht gerade unter Beschuss, weil viele ihren Dresscode für sexistisch halten.
Die Boylan Catholic High School in Rockford im US-Bundesstaat Illinois hat ein 21-seitiges Heft erstellt, in dem Schülern mit Hilfe von detaillierter Beschreibungen und verschiedenen Bildern der Dresscode für den kommenden Prom erklärt wird.
An Jungs wendet sich das Handbuch nur mit einem Satz und einem Bild: Sie sollen im Anzug erscheinen, ob sportlich oder schick ist dabei egal. Krawatte oder Fliege sind Pflicht.
Die Mädchen der Schule haben es da nicht so leicht. Das Regelwerk für sie umfasst die restlichen Seiten und wird von vielen nicht nur als sexistisch aufgefasst – auch Body Shaming wird der Schule vorgeworfen. So besagt ein Satz im Handbuch, dass das gleiche Kleid bei einem Mädchen erlaubt ist, bei einem anderen aber ein Regelverstoß sein könnte – allein aufgrund verschiedener Körperformen. Recht spezifisch geht es weiter. Hier einige Punkte:
Der Ausschnitt des Kleids muss züchtig sein und darf nicht zu viel Dekolleté zeigen. An den Seiten und am Rücken dürfen die Kleider nicht tiefer als bis zur Bauchnabelhöhe oder bis zu den Ellenbogen ausgeschnitten sein.
Das Kleid muss mindestens bis zur Mitte der Oberschenkel gehen. Schlitze dürfen nicht tiefer als 7,5 Zentimeter über dem Knie enden. Der Bauchnabel darf nicht zu sehen sein. Zweiteilige Sets sind nur erlaubt, wenn zwischen Oberteil und Rock weniger als 5 Zentimeter liegen.
Das Korsett des Kleids darf keine Cut-outs um die Brust haben. Generell müssen Cut-outs mit durchsichtigem Stoff bedeckt sein und dürfen nicht mehr als 2,5 Zentimeter breit sein. Außerdem sollten Kleider nicht zu eng sein.
Amy Ott, die Direktorin der katholischen Schule, sagte der Lokalzeitung „Rockford Register Star“, dass die Regeln dafür da sein, die Mädchen zu schützen – nicht dazu, sie zu diskriminieren.
