Nach Radio-Boykott: Sarah Connor verteidigt ihren Song "Vincent"

Wegen einer Textzeile spielen manche Radiosender Sarah Connors neue Single "Vincent" in veränderter Version oder gleich gar nicht. Das sagt die Sängerin dazu.

Sarah Connors (38) neue Single "Vincent" ist schon jetzt ein Hit: Direkt nach seiner Veröffentlichung Anfang April setzte sich der Song an der Spitze der iTunes-Charts fest. Im Radio ist er dennoch selten zu hören, und dann bisweilen mit verändertem Text. Auslöser hierfür ist die erste Zeile: "Vincent kriegt keinen hoch, wenn er an Mädchen denkt." Für viele Radiosender wie Hit Radio Antenne Grund genug, tagsüber eine "entschärfte" Version des Songs um einen homosexuellen Jungen zu spielen, wie die "Bild"-Zeitung schreibt. Andere Sender nehmen das Lied gleich ganz aus dem Programm.

Sarah Connor setzt auf Message statt Massentauglichkeit

Sarah Connor selbst kann die Debatte um "Vincent" durchaus verstehen und hält die verblüfften Reaktionen auf die betreffende Textzeile "gut und wichtig für die Auseinandersetzung mit dem Thema". Sie zu ändern hätte jedoch "den Sinn verfehlt".

Dabei habe sie selbst mit dem Gedanken gespielt, den Song mit "Vincent wird nicht rot, wenn er an Mädchen denkt" zu eröffnen. Doch "ich kann nicht zu Gunsten der Massentauglichkeit riskieren, dass man nicht sofort mitbekommt, worum es geht. Ich wünsche mir, dass man über Vincent spricht und sich selbst fragt, warum einem die erste Zeile eigentlich so aufstößt, wenn es so ist", wie sie der "Bild" erklärt.

"Vincent" gibt es tatsächlich

Obwohl der Name frei erfunden ist, basiert "Vincent" auf einer wahren Person. Connor ließ sich dazu vom Gespräch mit einer Mutter inspirieren, deren Teenager-Sohn sich als homosexuell geoutet hatte. Sie habe die ganze Nacht darüber nachdenken müssen und beschlossen, ihm einen Song zu widmen, um ihm und anderen Jugendlichen in einer ähnlichen Situation Mut zu machen, wie sie bei einem Live-Auftritt im Mai erklärt hatte. "Vincent" ist die erste Single aus Sarah Connors neuem Album "Herz Kraft Werke".

Foto(s): imago images / Future Image