Ralph Lauren: „Ich wusste nicht, was ein Designer ist“

In einem Interview mit der Zeitschrift „Elle“ blickt Ralph Lauren auf seine Karriere zurück. (Bild: Getty Images)
In einem Interview mit der Zeitschrift „Elle“ blickt Ralph Lauren auf seine Karriere zurück. (Bild: Getty Images)

Ralph Lauren hat das geschafft, wovon viele US-Bürger träumen. Er hat den amerikanischen Traum gelebt und gilt bis heute als einer der bekanntesten Modeschöpfer der Welt. Dabei war es nie seine Absicht, Designer zu werden. Vor seiner Karriere im Modegeschäft wusste er mit dem Begriff nicht einmal etwas anzufangen.

Lauren wuchs als Kind einer jüdischen Einwandererfamilie aus Weißrussland auf. Er und seine Eltern lebten in der Bronx in ärmlichen Verhältnissen. Um sich etwas Geld dazuzuverdienen, verkaufte Lauren Krawatten an seine Mitschüler, bis er schließlich irgendwann selbst eine eigene Krawattenkollektion kreierte. In einem Interview mit „Elle“ blickt Lauren auf seine Karriere zurück: „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Designer sein würde. Ich wusste nicht einmal, was ein Designer ist, aber ich wusste, dass ich etwas in mir hatte, das ich ausdrücken wollte.“

Im Gespräch mit der Frauenzeitschrift erzählt der Modeschöpfer, was seinen Stil prägte: „Als ich anfing, schien jeder in der Modewelt für Neuheiten und echte Mode nach Europa zu schauen. Ich war immer von Amerika inspiriert. Ich liebte die ,Preppiness‘ der Ostküste, die Nützlichkeit der getragenen Jeans des Cowboys, die amerikanische Volkskunst, den Glamour Hollywoods und das reiche Erbe der indigenen Handwerkskunst. Es war immer da, direkt vor uns – auf den Straßen, in den kleinen Städten, in den großen Städten – in der Art, wie die Menschen leben.”

Ohne Ralph Lauren gäbe es heute wohl keine zerrissenen Jeans oder Holzfällerhemden auf dem Catwalk. Er verband Haute Couture mit Streetwear und gilt bis heute als der König des Poloshirts. „Was ich tue, handelt vom Leben. Für mich ging es nie darum ein T-Shirt oder ein Kleid zu kaufen, sondern Teil eines großen Traums zu sein“, sagt er. Eine politische Botschaft stecke hinter seiner Liebe zu Amerika jedoch nicht: „Ich habe nie Kleidung für eine bestimmte Gemeinschaft entworfen. Was ich mache, kommt immer von der Art, wie die Menschen leben – von allen möglichen Menschen. Es ist ehrlich und von Herzen.“

Im Oktober wird Ralph Lauren 79 – ans Aufhören denkt er nicht: „Das alles war nie ein Job für mich. Es ist eine Freude.“