Rassismus-Vorwurf: Sturmmasken-Pullover von Gucci erntet Shitstorm

In den vergangenen Monaten hat es gegenüber kommerziellen Modehäusern immer wieder Rassismusvorwürfe gegeben. Nun sorgt auch die italienische Traditionsmarke Gucci mit einem fragwürdigen Design für Aufregung.

“Gucci hat heute sein Balaclava Strickoberteil veröffentlicht. Seufz. Im Ernst Gucci? Wirklich?”

Hierbei handelt es sich um einen schwarzen Balaclava-Pullover für rund 785 Euro aus der Herbst-Winter-Kollektion des Luxuslabel. Dessen Rollkragen lässt sich wie eine Sturmmütze bis zur Nase über das Gesicht ziehen. Um einen Cut-out am Mund sind große und weite rote Lippen gezeichnet. Schnell wurden Rasissmusvorwürfe laut.

“Das ist das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Wollt ihr mich verarschen?”

Das Design des kostspieligen Oberteils erinnert optisch an das sogenannte Blackface, bei dem sich weiße Menschen dunkel schminkten, um schwarze Menschen zu imitieren. Sowohl hierbei als auch bei diskriminierenden Blackface-Karikaturen wurden überdimensionale Lippen gezeichnet, um Stereotypen nachzuahmen.

In den sozialen Netzwerken hagelte es Kritik:

“Balaclava Stricktop von Gucci. Euch allen einen schönen Black History Month.”

“Sie haben eine passende Maske, damit du einen schicken Blackface-Moment ohne die Schweinerei mit der Farbe haben kannst.”

Die Aufregung ging auch an Gucci nicht vorbei. Das Luxuslabel meldete sich via Twitter zu Wort und entschuldigte sich öffentlich. Der Pullover ist inzwischen aus dem Verkauf genommen.

Gucci steht in der Kritik und reagiert. (Bild: Getty Image)
Gucci steht in der Kritik und reagiert. (Bild: Getty Image)

“Gucci entschuldigt sich aufrichtig für die Beleidigung, die der wollene Balaclava-Pullover ausgelöst hat. Wir können bestätigen, dass der Artikel sofort aus den Online-Shops und allen Läden entfernt wurde. Wir betrachten Diversität als fundamentalen Wert, den es komplett aufrecht zu erhalten sowie zu respektieren gilt und der an der Spitze jeder Entscheidung stehen muss, die wir treffen. Wir sind sehr darauf bedacht, Diversität in unserer Organisation zu fördern und aus diesem Vorfall einen wichtigen Moment des Lernens für das Gucci-Team und darüber hinaus zu machen.”