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Reisen mit gutem Gewissen: Deutsche wollen nicht nach Russland und Co.

Russland ist gerade kein beliebtes Reiseziel bei den Deutschen. (Bild: Baturina Yuliya/Shutterstock)
Russland ist gerade kein beliebtes Reiseziel bei den Deutschen. (Bild: Baturina Yuliya/Shutterstock)

Das Gewissen reist mit: Wie eine neue Umfrage des Reisebewertungs- und -buchungsportals HolidayCheck zeigt, legen die Deutschen bei der Wahl ihrer Urlaubsorte auch Wert auf die Situation der Bevölkerung vor Ort.

68 Prozent schließen demnach bestimmte Länder aufgrund moralischer oder ethischer Bedenken aus ihren Urlaubsplänen aus. An oberster Stelle der ausgeschlossenen Länder steht mit 30 Prozent derzeit Russland. 22 Prozent nennen die Türkei, 15 Prozent China. Sechs Prozent möchten nicht nach Saudi-Arabien oder in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen, fünf Prozent nicht nach Nordkorea oder in den Iran.

Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung wichtig

Die Reiseentscheidung wird von verschiedenen Faktoren bestimmt, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Länder, die die Meinungsäußerung einschränken, sind für 70 Prozent der Reisenden unattraktiv. Die systematische Diskriminierung von Frauen schreckt 62 Prozent ab. Für mehr als die Hälfte der Befragten sind zudem wichtig: demokratische Regierungsformen, keine Diskriminierung von Minderheiten, faire Arbeitsbedingungen im Tourismus und Pressefreiheit.

Dass der Tourismus zum gesellschaftlichen Wandel beitragen kann, glaubt fast die Hälfte der Befragten. 70 Prozent möchten Länder aufgrund ethischer oder moralischer Aspekte nicht mit ihrem Reisegeld unterstützen. Immerhin 30 Prozent haben Angst vor persönlichen Konsequenzen.

"Mindful Traveling"

Reisebüros stellen sich auf das "Mindful Traveling" bereits ein. Neben Klimatabellen und Flugverbindungen wollen Reiseplattformen künftig auch Informationen zum Thema "Ethisch vertretbares Reisen" zur Verfügung stellen. "Bei vielen Destinationen gibt es ein Spannungsfeld zwischen innenpolitischer Lage und Preisgefüge. Wir möchten Reisenden die notwendigen Informationen an die Hand geben, um selbst abzuwägen", erklärt Christoph Ludmann, CEO von HolidayCheck.