Die richtige Zimmertemperatur wählen

Das Umweltbundesamt empfiehlt ein mehrmals tägliches Stoßlüften. Am besten ist es, gegenüberliegende Fenster dabei zu öffnen.
Das Umweltbundesamt empfiehlt ein mehrmals tägliches Stoßlüften. Am besten ist es, gegenüberliegende Fenster dabei zu öffnen. DigitalVision / GettyImages / Kathrin Ziegler

Die Wahl der richtigen Zimmertemperatur wirkt sich spürbar auf unser Wohlbefinden aus. Ist sie zu niedrig, frieren wir oder werden gar krank. Ist es zu warm, etwa nachts im Schlafzimmer, fühlen wir uns ebenfalls unwohl. Abgesehen davon beeinflusst die Wahl der Temperatur die Heizkosten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die richtige Zimmertemperatur sorgt für ein angenehmes Raumklima und steigert Ihr Wohlbefinden.

  • Unterschiedliche Wohnräume erfordern unterschiedliche Temperaturen. Im Badezimmer sollte es zum Beispiel wärmer sein als im Schlafzimmer.

  • Richtiges Heizen und Lüften spart Heizkosten und wirkt Schimmelbildung entgegen.

  • Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte Luft. Dadurch ändert sich die Raumluftqualität.

  • Moderne Thermostate tragen zur Energieeffizienz bei und regeln die Temperaturen in jedem Raum automatisch.

Einfluss der Raumtemperatur auf das Wohlbefinden

Die Raumtemperatur wirkt sich spürbar auf den Geist und den Körper aus. Beispielsweise lassen uns zu niedrige Temperaturen im Badezimmer frieren, während zu hohe Temperaturen im Arbeitszimmer für Konzentrationsschwierigkeiten sorgen können. Stimmt das gesamte Raumklima bezogen auf die geplanten Aktivitäten, fühlen wir uns gut: Wir schlafen erholsamer, arbeiten konzentrierter und genießen den Feierabend auf der Couch im Wohnzimmer entspannter.

Aus diesen und anderen Gründen ist es wichtig, die ideale Raumtemperatur für verschiedene Zimmer in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung zu kennen und zu optimieren. Als Faustregel gilt, dass eine angenehme Zimmertemperatur bei um die 20 bis 22 Grad Celsius liegt. Mit jedem Grad höherer oder niedriger Raumtemperatur, ändert sich der Energieverbrauch im Schnitt um 6 Prozent.

Empfohlene Zimmertemperaturen für verschiedene Räume

Für jedes Zimmer in der Wohnung gibt es Temperatur-Empfehlungen, die sich bewährt haben. Experten nennen aus technischen und gesundheitlichen Gründen einen Wert von 15 Grad Celsius als absolute Untergrenze

Sind die Wände und Oberflächen der Möbel zu kühl, schlägt sich Feuchtigkeit nieder und begünstigt die Schimmelbildung. Schimmel beschädigt nicht nur die Bausubstanz, sondern kann auch gesundheitliche Folgen haben. Im Folgenden finden Sie einige Richtwerte bezüglich der optimalen Temperaturen für jeden Raum:

  • Im Wohnzimmer empfiehlt sich eine Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius.

  • Die Temperatur im Schlafzimmer sollte in der Nacht zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegen.

  • In der Küche eignet sich eine Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius. Beim Kochen entsteht zusätzliche Wärme, die den Raum aufheizt. Sorgen Sie in der Küche für eine gute Belüftung, um Schimmelbildung vorzugreifen.

  • Im Badezimmer sind höhere Temperaturen von 22 bis 24 Grad Celsius ideal. Durch die erhöhte Lufttemperatur nimmt die Luft mehr Feuchtigkeit auf. Lüften Sie nach dem Duschen oder Baden gründlich, um den Feuchtigkeitsgehalt wieder zu senken.

  • Das Kinderzimmer sollte eine konstante Raumtemperatur von etwa 20 bis 22 Grad Celsius aufweisen, weil Kinder gegenüber Temperaturschwankungen empfindlich sind.

Einflussfaktoren auf die Zimmertemperatur

Die ideale Zimmertemperatur wird von Faktoren wie Jahreszeit, Außentemperatur, Raumnutzung und Bauweise des Hauses beeinflusst. Im Winter müssen Sie heizen, um eine behagliche Raumtemperatur zu erreichen, während im Sommer eine Klimaanlage für Abkühlung sorgt. Die folgenden Aspekte beeinflussen die Temperatur im Haus:

  • Gut isolierte Häuser halten die gewünschte Temperatur besser und benötigen weniger Heizenergie bzw. weniger Kühlungsmaßnahmen. Dies senkt die Energiekosten.

  • Unzureichend isolierte Häuser hingegen verlieren schnell Wärme und heizen sich im Sommer schneller auf.

  • Wenn Heizkörper durch Möbel verdeckt werden, kann sich die Wärme nicht optimal im Raum verteilen. Achten Sie also darauf, dass Heizungen und Lüftungsschlitze frei sind, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten.

  • Gut abgedichtete Fenster und Türen verhindern Wärmeverluste und tragen zu einer konstanten Raumtemperatur bei. Sind sie schlecht abgedichtet, geht viel Heizenergie verloren.

Tipps zur Optimierung der Zimmertemperatur

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um den Energieverbrauch im Haus zu senken. Unsere Tipps helfen dabei:

  • Programmierbare Thermostate, am besten an die Haussteuerung angeschlossen und mit smarten Funktionen ausgestattet, regeln die Lufttemperatur und sparen Energie. Reizen Sie die technischen Möglichkeiten aus, um den Energieverbrauch zu reduzieren.

  • Das Umweltbundesamt empfiehlt, regelmäßig zu lüften. Mehrmals täglich Stoßlüften ist effektiver als ständig gekippte Fenster. Öffnen Sie die Fenster für wenige Minuten vollständig, um die Luft auszutauschen, ohne den Raum auszukühlen. Diese Methode verbessert die Luftqualität, hilft die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und verhindert Schimmelbildung.

  • Lüften Sie zu Zeiten, in denen die Temperatur draußen niedriger ist als die Raumlufttemperatur. Im Sommer ist das oft in den frühen Morgenstunden oder spätabends.

  • Die regelmäßige Wartung der Heizung stellt sicher, dass die Technik effizient arbeitet und die gewünschte Zimmertemperatur schnell erreicht wird. Entlüften Sie die Heizkörper turnusmäßig, um störende Luftblasen aus dem Heizsystem zu entfernen.

  • Überprüfen Sie die Dichtungen an Fenstern und Türen regelmäßig und ersetzen Sie diese bei Bedarf.

Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluftqualität

Die Raumluftqualität ist ebenso wichtig wie die Temperatur, um sich wohlzufühlen. Hier sind einige Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität:

  • Lassen Sie die Luftfeuchtigkeit nicht unter 40 Prozent fallen, dies reizt die Schleimhäute. Steigt die Feuchtigkeit auf mehr als 60 Prozent, kann Schimmel entstehen. Nutzen Sie gezielt Luftbefeuchter oder Entfeuchter, um den optimalen Bereich einzuhalten.

  • Luftreiniger filtern Schadstoffe und Allergene aus der Luft. Dies ist besonders für Menschen mit Allergien nützlich.

  • Zimmerpflanzen wirken positiv auf die Luftqualität, indem sie CO₂ aufnehmen und Sauerstoff abgeben. Bogenhanf und Grünlilie gelten als besonders effektiv.