Robinien

Christa Klus-Neufanger
Christa Klus-Neufanger

Christa Klus-Neufanger

Robinien sind große Sträucher oder kleine Bäume, oftmals mit einer klebrigen Rinde und einer auffälligen Blüte. Die Pflanzengattung hat einige Arten und Sorten hervorgebracht, die sich für die verschiedensten Standorte eignen. Hier ist ein Überblick.

Kugelrobinie
Kugelrobinie

Nahhan Getty Images

Die Kugelrobinie (Robinia pseudoacacia Umbraculifera) zeichnet sich durch eine runde und dichte Krone aus

externe ID 1345463674 Herkunft

20 Arten gehören zur Gattung der Robinien. Die Gehölze sind in den USA und in Mexiko heimisch. Dort wachsen sie meist auf basenreichen, trockenen bis frischen Standorten, die oft nur flachgründig sind. Am häufigsten tritt in Mitteleuropa Robinia pseudocacacia – oft als Scheinakazie bezeichnet – in Erscheinung, die bereits um 1635 importiert wurde und stellenweise verwildert auftritt.

Aussehen und Wuchs

Sommergrün sind alle Robinia-Vertreter, die baum- oder strauchförmig heranwachsen. Die Sprossachsen zeigen oft deutliche Kanten. Ein längerer Stamm lässt sich meist nur durch regelmäßiges Aufasten erzielen. Vor allem ältere Exemplare besitzen eine markante, tief und längs gefurchte Borke. Typisch für die Gattung sind wechselständige, unpaarig gefiederte Blätter. Die Fiederblättchen sind ganzrandig, bei starker Sonneneinstrahlung können sie teilweise eingeklappt werden. Die Nebenblätter am Blattgrund sind öfter als Dornen ausgebildet. Hübsch sind die hängenden Trauben mit wickenähnlichen Blüten, die sich im Frühjahr oder Frühsommer öffnen. Sie sind weiß, rosa oder lila gefärbt und verströmen einen süßen Duft, der Insekten wie ein Magnet anzieht. Später entwickeln sich daraus flache Fruchthülsen, die mit zwei Klappen aufspringen. Ausgeprägt ist die Neigung, sich durch Wurzelschösslinge vegetativ zu vermehren. Es kann zur Ausbildung von regelrechten Dickichten kommen. Viele Pflanzenteile sind giftig.

Standort und Boden

Robinien stellen keine großen Ansprüche an den Boden. Als Schmetterlingsblütler sind sie in der Lage, Stickstoff zu binden. Robinien stehen bevorzugt sonnig: Je mehr Schatten, desto weniger Blüten bilden sich. Etwas Windschutz ist vorteilhaft, denn das Gehölz neigt zu Windbruch. Ungünstig sind schlecht dränierte Standorte ebenso wie extrem saure oder schwere Böden.

Wann pflanzt man Robinien?

Für Robinien ist eine Frühjahrs- oder Herbstpflanzung empfehlenswert. Junge Bäume sind noch etwas frostempfindlich. Den Platz sollte man sorgfältig auswählen, denn ein Ortswechsel kann schwierig sein: Durch gekappte Wurzelausläufer bilden sich ständig neue Triebe, die sich zu Bäumen auswachsen. Bitte halten Sie Abstand von Plattenbelägen, denn die Wurzeln können sie leicht anheben.

Robinie Blüten
Robinie Blüten

Svetlanais Getty Images

Die Blüten der Robinie duften süßlich nach Honig und sind bei Insekten entsprechend beliebt

externe ID 1550907182

Robinie Blüten
Robinie Blüten

Aus Pflegetipps

Robinien versorgen sich durch die Fähigkeit, Stickstoff zu binden, selbst mit Nährstoffen. Weitere Pflege ist – einmal etabliert – nicht notwendig.

Wie muss man Robinien schneiden?

Robinien entwickeln von selbst einen ansprechenden Habitus mit lockerer Krone. Kugelrobinien müssen regelmäßig im Frühjahr radikal zurückgeschnitten werden.

Winterschutz

Robinien sind voll winterhart.

Verwendung

Robinien werden seit ihrer Einführung in Europa als Garten- und Parkgehölze kultiviert. Im Forst wurden sie gern zur Wiederbewaldung schwieriger Standorte eingesetzt. Das Holz gilt als sehr dauerhaft, deshalb wird es auch als "Teak des Nordens" bezeichnet. Bemerkenswert ist die Haltbarkeit unter Wasser, weshalb es im Schiffsbau, aber auch als Grubenholz Verwendung findet. Robinienzäune zeichnen sich ebenfalls durch große Dauerhaftigkeit aus. Wegen des großen Nektarreichtums stellen Robinien eine ertragreiche Bienenweide dar. Aus naturschutzfachlicher Hinsicht gelten Robinien vor allem an Grenzstandorten als problematisch, weil offene Magerstandorte überwuchert werden.

Fruchtschoten Robinie
Fruchtschoten Robinie

imageBROKER/Norbert Neetz Getty Images

Nach der Blüte entwickeln sich an der Robinie längliche Fruchtschoten

externe ID 1661858463

Fruchtschoten Robinie
Fruchtschoten Robinie

Aus

Im Stadtbereich gehört Robinien wegen Salz-, Immissions- und Hitzeverträglichkeit die Zukunft. Gerade wegen ihres großen Potenzials im Klimawandel wurde Robinia pseudoacacia zum Baum des Jahres 2020 gekürt.

Wichtige Robinie-Arten und -Sorten

Aushängeschild ist Robinia pseudoacacia, die zu einem über 20 Meter hohen Baum heranwächst. Sie wurde früher gern zur Wiederbewaldung verarmter Böden verwendet. Durch ihre Wurzelbrut droht sie oft Magerrasenstandorte zu überwuchern. Bevorzugt wird sie in innerstädtischen Bereichen als Klimabaum eingesetzt: In der freien Landschaft stellt sie oft eine Gefahr für Offenlandbiotope dar. Streusalz und Hitze erträgt sie klaglos, der pH-Wert des Bodens sollte aber nicht zu sauer sein. Die Sorte ‘Appalachia’ wächst straff aufrecht und ist deshalb als Park- und Straßenbaum beliebt. ‘Bessoniana’ blüht selten und entwickelt sich zu einem wüchsigen Baum mit durchgehendem Stamm. Robinia pseucoacacia ‘Frisia’ ist eine Sorte mit gelbem Austrieb und goldgelber Herbstfärbung. Markant sind die jung rötlichen Dornen. ‘Pyramidalis’ wächst kegelförmig, ‘Umbraculifera’ ist wegen der kugelförmigen Krone sehr beliebt. Diese Sorte blüht nicht und bildet kaum Ausläufer.

Robinia x ambigua besitzt Robinia pseudoacacia und R. viscosa als Eltern. Ihre Zweige kleben leicht, die Hybride wird meist als Kleinbaum kultiviert.

Robinia fertilis ist ein mannshoher Strauch mit borstigen Trieben. Kultiviert wird meist die Sorte ‘Monument’, die schmal kegelförmig wächst.

Robinia viscosa
Robinia viscosa

Victoria Moloman Getty Images

In zartem Violett beeindrucken die Blüten von Robinia viscosa

externe ID 1496705800

Robinia viscosa
Robinia viscosa

Aus

Bei Robinia viscosa ist nomen omen: Die einjährigen Triebe fassen sich stark klebrig an, das Gehölz entwickelt sich zu einem mittelgroßen Baum mit rosa Blüten.

Robinia hispida stammt aus dem Osten der USA, selten sieht man sie in Vorgärten, meist in Strauchform. Die Sorte ‘Macrophylla’ hat etwas größere Blätter.

Robinia kelseyi ist ein lockerer Strauch, der in North Carolina heimisch ist. Seine Zweige sind mit dünnen Borsten besetzt.

Robinia x margaretta ist eine Kreuzung zwischen Robinia hispida und Robinia pseudoacacia. Sie überzeugt durch eine lichte, fast kugelförmige Krone und ein romantisch-rosafarbenes Blütenkleid im Frühjahr.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt über Aussaat, die Kulturformen über Veredelung.

Krankheiten und Schädlinge

Robinien sind unempfindlich gegenüber allen Krankheiten und Schädlingen.

Robinien: Die Pflanzengattung im Überblick Robinien gehören zu den Klimagewinnern und werden auch bei uns immer öfter als Stadtbäume eingesetzt. Hier ist ein Überblick über die Gattung Robinia. ADR Aus Systematik Gattung Pflanzenkategorie Bäume und Sträucher Robinia Pflanzen-Klassifizierung Robinia 0 Business-Goals SEO-Reichweite Fokus-Keyword Robinien Url-Name Robinien Meta Description Robinien sind nicht nur besonders klimafest, sondern auch wahre Insektenmagneten. Dennoch ist die Pflanzengattung nicht ganz unproblematisch. Warum, lesen Sie im Porträt. Deindexieren Aus

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