Rosen umpflanzen: Wann ist die beste Zeit?

Rote Rosen
Vor allem, wenn eine Rose bereits zu einem prächtigen Exemplar herangewachsen ist, möchte man sie bei einem Umzug ungern im alten Garten belassen Getty Images/ChamilleWhite

Kein Garten ohne Rosen, nicht wahr? Aber was soll man machen, wenn der Platz für die Rosenpflanze nicht mehr optimal ist oder geräumt werden muss? Umpflanzen ist eine Option – aber nicht zu jeder Zeit.

Es kommt auch bei Rosen durchaus vor, dass es Gründe gibt, sie umzupflanzen – etwa Umbaumaßnahmen im Garten oder ein Umzug. Manchmal bemerkt man, dass die Rose kümmert, weil sie von lieb gewonnenen Nachbarpflanzen beschattet oder bedrängt wird. Oder es ist passiert, dass sie an einem falschen Platz gepflanzt wurde. Machen Sie bitte nicht den Fehler und graben die Rose spontan aus und wieder an einen passenden Platz im Garten ein! Denn das könnte sie Ihnen übel nehmen. Um die richtige (Um-)Pflanzzeit einer Rose, die nicht in einem Topf wächst, zu finden, brauchen Sie sich nur zu vergegenwärtigen, wie die Rose eigentlich wächst.

Nicht umpflanzen, solange die Rose blüht

Rosen bilden im Boden tiefe Wurzeln, aber keinen Wurzelballen, der zusammen hält. Egal wie vorsichtig Sie beim Umpflanzen vorgehen; die Rose wird immer einen Großteil der frischen Feinwurzeln verlieren. Und die braucht sie im Sommer unbedingt, um sich am Leben zu erhalten. Setzen Sie Rosen deshalb möglichst in ihrer Ruhephase um. Im Garten beginnt diese im späten Herbst, etwa ab Anfang November. Selbst wenn dann die Rose noch Knospen und Blüten hat, können die abgeschnitten werden. Die Ruhephase wird durch Kälte und schwindendes Licht eingeleitet und dauert bis zum Austrieb im Frühjahr an. Bis etwa Ende März ist es bei üblichem Wetterverlauf kein Problem, Rosen auszugraben und umzusetzen.

So gelingt das Verpflanzen von Rosen

Wenn Sie Rosen umpflanzen wollen, machen Sie es Ihren Pflanzen so leicht wie möglich. Schneiden Sie die Triebe so zurück, wie Sie es bei jedem Frühlingsrückschnitt einer öfterblühenden Sorte machen würden. Große Strauchrosen oder Kletterrosen-Veteranen müssen Sie sehr scharf zurückschneiden. Mehr als etwa 20 Zentimeter über der Veredlungsstelle sollten deren (auch dickste) Triebe nach dem Rückschnitt nicht mehr messen. Einmalblühende Wildrosen oder Historische Rosen bekommen den gleichen strengen Rückschnitt. Sie werden im Folgejahr zwar kaum blühen, aber regenerieren sich optimal. Bei der ausgegrabenen Pflanze werden die Hauptwurzeln, je nach Rosenklasse und Pflanzenalter beziehungsweise -größe, etwa bis maximal auf drei Spatenblattlängen gekappt. Auf jeden Fall muss die Rose einen neuen Boden vorfinden, in dem vorher weder Rosen noch Rosengewächse (etwa viele Obstgehölze) wurzelten. Im Zweifelsfall sollten Sie das Erdreich etwa metertief austauschen. Setzen Sie die Rose in das Pflanzloch, füllen Sie es mit Erde auf und treten Sie diese etwas fest. Nach der Pflanzung wird großzügig angegossen. Ihre Rose darf nun nicht austrocknen. Außerdem wird die Pflanze so lange hoch angehäufelt, bis die Austriebe erscheinen.

Was, wenn es nur im Sommer geht?

Falls Sie aus guten Gründen nicht mit dem Umpflanzen warten können, gehen Sie, während die Rose im Sommer wächst, wie beschrieben vor. Aber Achtung: Die Rose leidet dabei sehr und kann ihre Vitalität verlieren. Sämtliche weichen Triebe müssen Sie entfernen – mitsamt dem jungen Laub, allen Knospen und Blüten. Öfterblühende Sorten haben nach dem Rückschnitt den Drang, wieder durchzutreiben. Darum müssen Sie die Rosen so mit Wasser versorgen, dass sie nicht austrocknen können. Es dauert etwa sechs Wochen, bis die Pflanze das verlorene Feinwurzelsystem einigermaßen ersetzt hat und sich versorgen kann. Im Sommer umgesetzte Rosen profitieren von einem weiteren Rückschnitt der neuen Triebe, ehe diese Knospen ansetzen. So geht wenig Kraft für die Blütenbildung verloren und die Rose etabliert sich zuverlässiger am neuen Platz.