Schäumender Urin: Wann harmlos, wann gefährlich?
Vergisst man, genug zu trinken, kann der Urin schnell dunkelgelb werden. Aber was steckt dahinter, wenn der Urin schäumt? Wir erklären, was das bedeuten kann.
Es ist wohl jedem bekannt, dass sich die Farbe und der Geruch des Urins gelegentlich ändern können. Auch schäumender Urin, solange er nur vorübergehend auftritt, ist eine normale Veränderung. Wann es jedoch ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen, erfahren Sie hier.
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Schäumender Urin: Daran kann es liegen
Zunächst der harmlose Grund: Wenn der Urin beim Wasserlassen mit hoher Geschwindigkeit auf die Wasseroberfläche trifft, kann Schaum entstehen – dieser Effekt ist rein mechanisch und völlig unbedenklich. Auch können sich Substanzen aus Medikamenten oder Reinigungsmitteln in der Toilette mit dem Urin vermischen und Schaum verursachen.
Zudem kann überschüssiger Proteingehalt im Urin zu Schaum führen, was fachgerecht auch als Proteinurie bezeichnet wird, wie t-online berichtet. Eine vorübergehende leichte Proteinurie kann harmlos sein und als Auslöser beispielsweise eine starke körperliche Aktivität oder Schwangerschaft haben. Sollten keine weiteren Symptome auftreten, besteht kein Grund zur Sorge. Jedoch kann Proteinurie auch ein Hinweis auf eine gestörte Nierenfunktion sein, da die Nieren normalerweise Proteine im Blut zurückhalten. Diese äußert sich häufig jedoch nicht nur durch erhöhte Eiweißwerte im Urin. Auch Zellrückstände, Phosphate oder Blut im Urin können Hinweise auf eine Störung der Nierenfunktion sein.
Schon gewusst? Bei vielen Schwangeren scheiden die Nieren vorübergehend eine erhöhte Menge an Proteinen aus. Als normal gelten erhöhte Werte von bis zu 300 mg im 24-Stunden-Sammelurin - trotzdem sollten die Werte regelmäßig kontrolliert werden.
Krankheit kann ebenfalls ein Auslöser sein
Bemerkt man allerdings über einen längeren Zeitraum einen veränderten Urin können verschiedene Ursachen dahinterstecken:
Harnwegsinfekt: Infektionen können die Zusammensetzung des Urins verändern und so zu einer Schaumbildung führen. Dazu gehören Symptome wie Brennen beim Wasserlassen sowie häufiger Harndrang.
Nierenbeckenentzündung: Eine Nierenbeckenentzündung kann sich zusätzlich durch Fieber, ein allgemeines Unwohlsein und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit in der Nierengegend bemerkbar machen.
Bluthochdruck: Bluthochdruck ist meist weniger deutlich zu erkennen. Weitere Symptome können Kopfschmerzen und Schwindel sein.
Diabetes: Auch Diabetes lässt sich nicht so einfach ermitteln. Weitere Beschwerden können starker Durst und ein häufiger Harndrang sein.
Urin schäumt über einen längeren Zeitraum: Was jetzt?
Sollten Sie also über einen längeren Zeitraum regelmäßig schäumenden Urin bemerken und eventuelle weitere Krankheitssymptome aufzeigen, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf. Mit einfachen Teststreifen kann geprüft werden, ob die Niere ungewöhnlich viel Eiweiß ausscheidet. Bestätigt sich dies, erfolgt in der Regel eine Überweisung zum Facharzt, der die Ursache für die erhöhte Eiweißausscheidung genauer untersucht.
Ist die Proteinurie auf eine eiweißreiche Ernährung zurückzuführen, empfiehlt es sich, den Eiweißgehalt der Nahrung vorübergehend zu reduzieren, bis sich die Urinwerte normalisieren. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann außerdem helfen, ernährungsbedingte erhöhte Eiweißkonzentrationen im Urin auszugleichen.
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